Luther mißdeutet

 

Das ist eine Freude, wie Probst Ralf Meister sinngemäß auch zum 8. Gebot: "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider Deinen Nächsten" und damit zu Luthers Erklärung "dass wir unseren Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, afterreden oder bösen Leumund machen, sondern ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum besten kehre" geschrieben hat, und dass wir alle Sünder sind.

 

Sicher hat der auch sündige Luther gesagt, dass auch die Obrigkeit nicht alles richtig entscheiden kann, also Fehler machen muss nahezu naturbedingt, aber doch nichts von Schwamm drüber über ihr Fehlverhalten. Gerade Martin Luther, der geschrieben hat: "Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern", "An die Studenten zu Wittenberg" (Die jungen Narren meinen, sie müssen nichts leiden; sobald sie eine Brunft fühlen, solle eine Hure da sein) und in der Vorrede zum Großen Katechismus von solchen schändlichen Amtsbrüdern, Fresslingen und Bauchdienern, die eher Sauhirten und billige Hundeknechte sein sollten.

 

Ich denke, Propst Meister hat Luther schlecht ins Feld gerufen. Martin Luther hätte alsbald eine Streitschrift geschrieben "Wider das räuberische und korrupte Geschmeiß unter den Politikern und Wirtschaftsbossen" . Und dabei immer das 8. Gebot und Lukas 6,37 im Kopf gehabt.

 

Quelle: Dieter Haker - Bäk bei Ratzeburg im LN-Leserbrief vom 13./14.2.05

 

Anmerkung: Bereits an anderer Stelle wurde gefragt, warum ein Pastor in Lübeck mit 39 Jahren Probst werden kann. Ein Erklärungsmodel hob darauf ab, er habe nicht nur evangelische Theologie, sondern auch Judaistik studiert und zwar nicht irgendwo, sondern in Jerusalem (hoffentlich nicht im Sanhedrin). Weiterhin wurde darauf hingewiesen, daß er sich alsbald nach seiner Amtseinführung in der lokalen Monopolpresse in Großformat abbilden ließ und zwar in vollem Ornat in hautnahem Kontakt zum Leibhaftigen vor St. Marien. Dann wurden die klammen Kirchenkassen durch Werbeeinnahmen aufgebessert. Das Gerüst am Südturm von St. Marien zierte das unverkennbare Freimaurer-Signal einer Bausparkasse. Dazu paßt dann auch die Huldigung des Probstes an Relativismus und Unverbindlichkeit - typische Inhalte freimaurerischer Zersetzungsstartegie. Aber was bleibt dem "armen Kerl" auch anderes übrig in dieser hintergründig von Logenbrüdern und Club-Mitgliedern regierten abgrundtief verkommenen und korrupten Stadt. Nicht jeder ist ein Savonarola und zum Märtyrer geboren.