Winston Churchill - Schurke und Freimaurer
Major
M.F. Thurgood
DER.
SCHURKE CHURCHILL
(That
Bastard Churchill)
Übs. H. Brock
DER
AUTOR,
Major Thurgood wurde 1923 in
Regina, Saskatchewan (kanadische Provinz, d. V.) als Sproß einer
Soldatenfamilie geboren. Seine Vorfahren hatten auf der Krim, im Burenkrieg und
im 1. Weltkrieg gekämpft. Alle Männer der Familien beider Eltern dienten als
Freiwillige im 2. Weltkrieg. Major Thurgood, der s.Zt. als Leutnant bei den
Seaforth Highlanders of Canada stand, wurde in Italien zweimal verwundet.
Nach dem Kriege verblieb
Thurgood in der Armee und absolvierte das Examen des Canadian Army Staff
College im Jahre 1957. Anschließend lehrte er Militärgeschichte sowie Strategie
und Taktik. Nach seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst gab er Kurse in
Buchführung, Finanzen und Maschinenbau am British Columbia Institute of
Technology.
DIE AKTE ÜBER DEN SCHURKEN
CHURCHILL IST NOCH NICHT ABGESCHLOSSEN (The book is not closed on that bastard
Churchill) ‑ Ausspruch von einem Mitglied des House of Lords.
Winston Spencer Churchill
wurde 1874 als Sohn von Lord Randolph Churchill, dem dritten Sohn des Herzogs
von Marlborough, geboren. Die erste Erziehungschule des Knaben war Harrow. Nach
dreimaligem Versuch gelang ihm später die Aufnahme zum Sandhurst Military
College. Seine Stärke war die englische Sprache. In der Mathematik war er ein
Versager, und beim Schulabgang zählte er zu den Schlechtesten seiner Klasse.
Während seiner Sandhurstzeit
wurde er eines schwerwiegenden moralischen Vergehens im "Oscar Wilde
Stil" (homosexuelle Betätigung, d. F.) angeklagt. Churchill strengte ein
Verfahren gegen den Vater eines der ihn beschuldigenden Kadetten an. Die Klage
wurde zurückgezogen, und Churchill erhielt eine Abfindung von 400 Pfund. Kaum war
dieser Zwischenfall vergessen, war Churchill in einen Steeplechaseschwindel
(steeplechase = Hindernisjagdrennen, d. V.) verwickelt. Als Folge davon wurden
er und seine Kumpanen von der Zeitschrift TRUTH angegriffen.
1885 verbrachte Churchill
zusammen mit einem Freund, Reginald Barnes, sechs Wochen mit spanischem Militär
auf Kuba, von wo er tägliche Berichte an den DAILY GRAPHIC verschickte. Die
Betätigung als Journalist schien ihm interessanter als das Soldatenleben. Er
erkannte jedoch schnell, daß die Armee ein gutes Sprungbrett für eine
politische Karriere war. So schloß er sich der Malakandtruppe an der
Nordwestgrenze Indiens an und beteiligte sich an gelegentlichen Scharmützeln
mit den Afridis, die jedoch entgegen Churchills Darstellungen von schweren
Kämpfen nur mit Steinen geworfen hatten. Churchills nächstes militärisches
Abenteuer führte ihn 1898 mit den 21. Lancers beim Vorstoß Kitcheners auf
Chartum nach Omdurman. Auch hier überwog das Schreiben von Berichten für die
TIMES und die MORNING POST über seinen militärischen Ehrgeiz.
Lord Kitchener sagte von ihm,
daß er zwar Mut habe, jedoch die Armee nur als Hilfsmittel nutzte, und daß er
seine Kommandierungen, die für seine Zwecke nützlich schienen, sich über seine
Beziehungen durch seine Mutter verschaffen konnte. Von 1899 bis 1900 diente er
als Kriegsberichter in Südafrika, und er verstand es, den Ruhm für sich zu
begründen, daß er in Gefangenschaft geraten und daraus geflohen war.
Im Jahre 1900 wurde er mit 26
Jahren als Konservativer zum Parlamentsabgeordneten für Oldham gewählt. 1904
trat er zu den Liberalen über. 1908 wurde er als Präsident des Board of Trade
ins Kabinett berufen. 1910 wird er Innenminister, und 1911 Erster Lord der
Admiralität. Man wird an eine Zeile in Gilbert and Sullivans HMS PINAFORE
erinnert: "Bleib dicht an deinem Pult, fahre nie zur See, und du kannst
Lord über die Königliche Flotte werden."
Im 1.
Weltkrieg entwarf Churchill in seiner Eigenschaft als Erster Seelord den Plan,
durch Öffnung der Dardanellen den Russen Unterstützung zu bringen, wobei er
vornehmlich seine "Kolonialen" (Australier, Neuseeländer usw.)
ausnutzte. Der Angriff auf Gallipoli wurde ein Fiasko und brachte den Ersten
Seelord zu Fall.
Schwerwiegender und
unheilvoller noch waren seine Intrigen bei der Versenkung der LUSITANIA am 8.
Mai 1915. Er war mit dem damaligen Untersekretär der amerikanischen Flotte,
Franklin Roosevelt, in eine Verschwörung verwickelt, durch die Versenkung des
Cunardriesen (Cunard = bedeutende englische Reederei, d. V.) Amerika in den
Krieg zu zerren. Die Deutsche Botschaft in New York hatte der Presse zwei mal
Warnungen vor dem Luxusdampfer ausgegeben, weil er Konterbande und Munition
enthielt. Die Deutschen konnten zudem darauf hinweisen, daß die LUSITANIA in
einen bewaffneten Handelsdampfer umgebaut war und daß sich eine Kompanie
Soldaten nebst Artillerie und Munition an Bord befände.
Es war Routine, daß
Linienschiffe von der Südküste Irlands ab von mindestens einem leichten Kreuzer
und zwei Zerstörern begleitet wurden. Am 6. Mai erhielt Kapitän Turner die
Warnung, daß deutsche U‑Boote an der Südküste Irlands gemeldet waren. Er
erwartete demzufolge, daß er seinen Kurs um die Nordküste Irlands verlegen
dürfe. Normalerweise kümmerte der Erste Lord sich nicht um solche Dinge. Doch Churchill
erließ Befehl, die LUSITANIA ohne Geleitschutz nach Liverpool laufen zu lassen.
Er reiste dann nach Paris, wo er sich als Mr. L. Spencer ins Gästebuch eines
Hotels eintrug.
Um 14.12 Uhr des 8. Mai
feuerte Kapitänleutnant. Schwieger, Kommandant von U-20, seinen letzten
Torpedo in den Bug der LUSITANIA. Die Deutschen konnten deutlich eine zweite
Explosion beobachten. Die mit Doppelwänden ausgestattete LUSITANIA galt als
unversenkbar, aber sie verschwand binnen 20 Minuten in den Fluten. In der gerichtlichen
Untersuchung wollte man feststellen, daß die zweite Explosion von Kohlenstaub
hergerührt habe. Aber spätere Untersuchungen ergaben, daß es kaum Kohlenstaub
auf dem Schiff gab und zweifellos nicht vorne am Bug. Diese Explosion mußte
also von der Explosion mehrerer Tonnen Explosivstoffe im Vorderrumpf herrühren.
Beim Untergang des Schiffes
waren 1.198 Passagiere und Mannschaften ums Leben gekommen, einschließlich 171
einflußreicher Amerikaner. Der Dampfer war nur 10 Meilen von Kinsdale Head, in
Sicht von Queenstown, gesunken. Patrouillenboote verblieben jedoch so lange im
Hafen, bis jede Hilfe zu spät kam. Die Untersuchung hatte schwerwiegende Fakten
unterschlagen, besonders die Rolle Churchills und die vermutliche von
Roosevelt. Churchill war übrigens stets der Meinung, in Roosevelt einen Freund
zu besitzen. In Wirklichkeit verachtete Roosevelt ihn zusammen mit seinem
zerfallenden Empire.
Genau wie Kitchener ihn
beurteilt hatte, benutzte Churchill die Armee wiederum als Sprungbrett als er
am 18. Nov. 1915 als Major in die
Queen's Own Oxfordshire Hussars eintrat. Nach seiner Ankunft in
Frankreich wurde er Sir John French vorgestellt, der ihm die Führung einer
Brigade anvertrauen wollte. Premier Asquith, dem dies zu Ohren kam, war nicht
von dieser Idee begeistert. French entschloß sich daraufhin, Churchill zum 2.
Bataillon der Grenadier Guards zu versetzen, um Erfahrung im Grabenkrieg zu
sammeln. Churchill verbrachte nur fünf Tage bei den Guards. Bei seiner
Abmeldung äußerte der Oberst: "Wir wollen nicht unhöflich erscheinen, aber
ich darf sagen, daß Ihr Auftreten bei uns eine Sache war, bei der wir nicht
mitzureden hatten."
Churchill wanderte nun von
Hauptquartier zu Hauptquartier, in der Hoffnung, doch noch das Kommando über
eine Brigade zu erhalten. Diese Sucht zu kommandieren sollte im 2. Weltkrieg zu
traurigen Ergebnissen führen. Am Neujahrstag 1916 übertrug man ihm das Kommando
über das 21. Batl. der Royal Scots Füsiliere. Während der 3 1/2 Monate dieses
Einsatzes lag seine Einheit abseits von gefährlichen Frontabschnitten. So
konnte er die meiste Zeit auf seine "parlamentarischen Pflichten"
verwenden. Nach dem 6. Mai 1916 sah er keinen Frontdienst mehr. Am 22. Juli
1917 wurde er Munitionsminister. Wieder einmal hatte ihm die Armee gute Dienste
geleistet.
Churchills politischer Stern
stieg und sank über die Kriegsjahre. Seine Nachkriegsbemühungen, die Weißrussen
zu unterstützen, fanden bei den kriegsmüden Soldaten wenig Verständnis, die
inzwischen von der Aristokratie aller Länder genug hatten. Im Jahr 1922 wurde
er zum Kolonialsekretär für den Nahen Osten ernannt. Beeinflußt von seiner aus jüdischen Kreisen stammenden Mutter, spielte
er eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung der Balfour Declaration, die die
mit England verbündeten Araber verriet und eine großzügige Einwanderung von
Juden nach Palästina gewährte.
In Churchills Augen war der
Zionismus eine "mitreißende Bewegung", und er schrieb: "Falls in
unserer Generation, wie es wahrscheinlich ist, an den Ufern des Jordan ein
jüdischer Staat, geschützt durch die englische Krone entstehen sollte, der
zwischen drei und vier Millionen Juden umfaßt, so wird ein Ereignis in der
Weltgeschichte eingetreten sein, das von jeder Seite betrachtet, gewinnbringend
und besonders in Harmonie mit den Interessen des britischen Empire sein
wird." Jawohl! Er lebte lange genug, um die jüdische Immigration nach
Palästina verfolgen zu können, und wie am 22. Juli 1946 die Sternbande
(jüdisch-zionistische Terrorgruppe, d. V.) das King David Hotel, Hauptquartier
der 6. Luftlandedivision in die Luft jagte, wobei 91 Soldaten, die einst als
Befreier in der Normandie abgesprungen waren, getötet wurden.
Am 27. März versuchte
Churchill, den Emir Abdulla zu bestechen, den Juden den Zuzug nach Palästina zu
gestatten. Aber Abdulla warnte ihn, daß
es das Ziel der Zionisten sei, ein jüdisches Königreich in Palästina zu
begründen, um von dort nach und nach die Welt zu beherrschen. Die Engländer könnten eines Tages in die Lage versetzt
werden, Deutschland und Rußland um Hilfe anzugehen.
Als Kolonialminister empfing
Churchill seine ersten Eindrücke, daß die Kolonien selbstbewußter geworden und
nicht mehr willens waren, blindlings dem Rufe Englands zu folgen. Doch er zog
es vor, diese Entwicklung zu übersehen. Zuerst fragten die Kanadier an, ob es
Churchills Absicht sei, den Juden die Regierungskontrolle in Palästina zu
überlassen. Churchill antwortete, daß, falls die Juden die Mehrheit gewinnen
würden, wie er es wünschte, sie natürlich auch die Regierungsgewalt bekommen
würden.
Im Jahre 1922 wurde England
wegen der Gallipoli‑Halbinsel und der Dardanellen in einen Konflikt mit
der Türkei verwickelt. Sowohl Lloyd George wie Churchill wollten die Türken aus
Europa heraushalten. Churchill schickte ein Telegramm an alle Dominien mit der
Forderung, militärische Verstärkungen zu entsenden. Die Haltung der Dominien zu
dieser Forderung Churchills war unterschiedlich. Neufundland und Neuseeland
boten ihre Unterstützung an, aber sowohl die kanadische wie die australische
Regierung waren ungehalten darüber, daß sie vor Veröffentlichung dieser
Forderung nicht einmal konsultiert worden waren. Der australische
Premierminister telegrafierte nach London: "Für eine gute Sache sind wir
bereit, alles zu geben, für eine schlechte nicht einen Mann!" Auch Kanada
weigerte sich, Truppen zu entsenden. Churchill gingen nie die wahren
Hintergründe dieser Weigerungen auf. Auch später als Premierminister bildete er
sich ein, noch immer volle Verfügungsgewalt über seine "Kolonialen"
zu haben.
Churchill war ein Mann, dem am
Los des einfachen Engländers wenig gelegen war. Während des Generalstreiks im
Mai 1926 war er Finanzminister und nebenbei noch Schriftleiter der BRITISH
GAZETTE. Seine Zeitung war die einzige, die während des Streiks erscheinen
konnte. Darin nannte er die Streikenden "den Feind" und verlangte
dessen bedingungslose Kapitulation! Seine gewerkschafts‑ und
arbeiterfeindliche Einstellung waren der Grund zu ausgedehnten Streiks und
Sabotageakten auch in der Rüstungsindustrie. Sie führten schließlich zu seiner
politischen Niederlage in den Wahlen von 1945. Als Finanzminister schlug er
Vorschläge für die Verbesserung der englischen Schulen und Arbeiterwohnungen in
den Wind. Er stellte auch weiterhin eine seiner schlechtesten Eigenschaften zur
Schau. Wie in einem Brief von Lord Milner an Herbert Samuel beschrieben:
"Er war immer vorschnell in seinen Entschlüssen, ohne über die nötigen
Kenntnisse zu verfügen."
Als er nicht mehr im Amt war,
stürzte Churchill sich in Schulden. Darüber hinaus wurde er noch in Verleumdungsklagen
verwickelt. Seinem Privatsekretär, Martin Gilbert, gegenüber hatte er einmal
geäußert: "Gib mir die Tatsachen, und ich werde sie so verdrehen, daß sie
zu meinen Argumenten passen." Obwohl er Finanzminister gewesen war, war
Churchill unfähig, seine eigenen Finanzen in Ordnung zu halten. Durch seine Trunksucht, seine Schulden und
seine jüdische Mutter geriet er an eine Clique und wurde ihr hörig, die später
unter dem Namen FOCUS bekannt wurde.
Der Präsident der Anglo‑Jüdischen
Association, Leonard Montefiore, erkannte in Churchill das perfekte Sprachrohr
für seine Gruppe: Ein Mann mit einem Namen, mit Beziehungen, ein Zionist und ‑
tietverschuldet. Montefiore wandte sich an Churchill wegen der Behandlung der
Juden in Deutschland, obwohl die Juden in den meisten Ländern Europas von
ähnlichen Mißständen betroffen waren. Churchill sagte der Guppe seine
Unterstützung zu, trotz der Tatsache, daß er früher einmal eine anglo-deutsche
Entente befürwortet hatte. Die anglo‑jüdische Gruppe nannte sich später
Anti‑Nazi‑Council. Es war daher nicht verwunderlich, daß die Nazis
und auch das deutsche Volk Anstoß an Fremden nahmen, die sich in innerdeutsche
Angelegenheiten mischten.
Da der Name Anti‑Nazi
vielen Engländern mißfiel, wurde er in FOCUS abgeändert. Unter Sir Henry
Wickham Steed und dem neuen Namen fanden sich Menschen verschiedener
politischer wie ethnischer Herkunft zusammen. Prominente neue Mitglieder waren
Sir Walter Citrine vom Gewerkschaftskongreß bis zu Sir Robert Waley‑Cohen,
dem Vorsitzer von Shell Oil. Im Verlauf seines Wachstums rekrutierte FOCUS
Gewerkschaftsführer wie Manager, Juden und Nichtjuden, darunter Josiah
Wedgewood, Sir Henry Strakosch, ein südafrikanischer Minenmillionär und
Vorsitzer von Union Corporation Limited, ein in Mähren geborener Jude. Andere
Mitglieder waren Dr. Chaim Weizmann, von dem wir noch weiter hören werden,
David Ben Gurion, Simon Marks und Israel Moses Sief von Marks und Spencer, Lord
Melchett und Nathan Laski, um nur einige zu nennen. Interessanterweise gehörte zeitweilig,
obwohl kein Jude, auch Captain Basil Liddell‑Hart, der bekannte
Militärschriftsteller, zu diesem Kreis.
Als Churchills Schulden weiter
anwuchsen, schrieb er für viele von Juden beherrschte Zeitungen. Trotzdem
konnte er seine laufenden Unkosten nicht begleichen. Seine Lage verschlimmerte
sich noch weiter, als er für $ 200.000 von der amerikanischen Zeitschrift
TABLOID wegen einer Diffamierung verklagt wurde. Er mußte seinen Familienbesitz
Chartwell zum Verkauf anbieten. Obige Summe und seine übrigen Schulden wurden
von seinem jüdischen Freund Sir Henry Strakosch und anderen Mitgliedern von
FOCUS übernommen. Er war jetzt nicht nur an diese Leute gebunden; er kam unter
die Kontrolle des Anti‑Nazi-Council, und all seine Reden und Schriften
waren nun folgerichtig gegen die Hitlerbedrohung und die schlechte Behandlung
der Juden durch die Nazis gerichtet.
Churchill bestätigte
"Milner's Beobachtung" auch während der Münchenkrise, als er eine
Gelegenheit sah, den Krieg gegen Hitler zu starten. Der Ausbildungsgrad und die
geographische Position der regulären englischen Armee störten ihn dabei wenig.
Sein Plan war, Frankreich und die Dominien seine Schlachten schlagen zu lassen,
um schließlich auch die USA in den Krieg gegen Deutschland zu hetzen. Sowohl Chamberlain
wie Hore-Belisha kannten den Zustand von Englands Streitkräften, die zu einem
solchen Kampf nicht in der Lage waren. Wichtiger noch, Churchill ignorierte die
Tatsache, daß Polen schon rund 10 Jahre mit der Tschechoslowakei in Streit lag.
Er übersah, daß, falls Rußland der Tschechoslowakei zu Hilfe eilen möchte, es
entweder in Polen oder Rumänien oder beide Staaten einfallen müsse und daß
England mit beiden Ländern Verträge zu deren Unterstützung im Falle eines
Angriffs hatte. Das Ergebnis wäre gewesen, daß England und Deutschland gegen
Rußland stehen würden.
Churchill zog ebenfalls die
mögliche Handlungsweise des jüngsten Achsenpartners, Japan, nicht in Rechnung.
Ferner erkannte er nicht, daß abgesehen vom allgemein starken Wunsch nach
Frieden, die meisten Staaten in Stalins Kommunismus eine größere Bedrohung als
die von Hitler , und die meisten Hitler als ein Bollwerk gegen Stalin sahen.
Nichtsdestotrotz verurteilte Churchill Chamberlain, weil er bei der
Sudetenkrise nicht zum Krieg aufrief. Aber
irgendwie würde er seinen Krieg bekommen und seine Wohltäter zufriedenstellen.
Gegen Ende des Jahres 1938
fielen die Polen in die Provinz Teschen (Oktober 1938 Annexion des Olsagebiets,
d. V.) ein, während die Deutschen ins Sudetenland einmarschierten, das zu 90%
deutsch, aber durch Woodrow Wilson der Tschechoslowakei zugesprochen worden
war. Der Rest der Tschechoslowakei wurde von deren Nachbarn, einschließlich
Ungarn, aufgeteilt. Alfred Duff‑Cooper, ein ergebener Zionist und
Mitglied des FOCUS, legte aus Protest sein Amt als Erster Lord der Admiralität
nieder, weil Chamberlain den Deutschen nicht den Krieg erklärt hatte.
Gegen Ende März fielen
tschechische Truppen in Preßburg ein und setzten seinen Präsidenten, Pfarrer
Tiso, ab. Die Slowakei und Ruthenien (Ruthenen = Ukrainer im Gebiet
Ost-Galizien, Nordost-Ungarn und Teilen der Bukowina, d. V.) erklärten nun ihre
Unabhängigkeit von dem vom Völkerbund geschaffenen Kunstgebilde, von dem David
Lloyd George gesagt hatte: "Ich kann mir keinen ärgeren künftigen
Kriegsgrund vorstellen als daß das deutsche Volk von einem Mob von Kleinstaaten
eingeschlossen sein soll, von denen viele aus Völkern bestehen, die in der
Vergangenheit nie selbst in der Lage waren, stabile Regierungen zu stellen und
die sämtlich große Minderheiten von Deutschen einschließen."
Aus Furcht vor einem
Bürgerkrieg unterzeichnete Präsident Hacha ein Abkommen, das Deutschland den
Schutz von Böhmen und Mähren übertrug. Ungarische Truppen überschritten die
Grenze zu Ruthenien und vertrieben die tschechischen Einheiten. Dieser Wirrwar
wurde von der englischen Presse verfälscht oder unterschlagen. Was das
englische Volk, die Dominien und die ganze Welt dagegen zu hören bekam, war,
daß Hitler die gesamte Tschechoslowakei geschluckt hatte.
Obwohl sämtliche Mitglieder
des Völkerbundes zugestanden, daß der polnische Korridor rechtmäßig zu
Deutschland gehörte, verfocht Churchill hinter Chamberlains Rücken. die
Forderung, daß England wegen Polen den Krieg eröffne, obwohl Austen
Chamberlain, der englische Außenminister erklärt hatte, daß der polnische
Korridor nicht einen englischen Unteroffizier wert sei! Doch Churchill und
Focus erkannten ihre Chance, den Krieg gegen die Nazis zu starten, deren
Aufwertung und Besserung des Loses deutscher Arbeiter ihnen und den meisten
Westmächten ein Dorn im Auge war. Polens Souveränität war das letzte, was
Churchill und FOCUS im Sinne hatten, besonders nachdem Polen sich am Einfall in
die Tschechei beteiligt hatte. Dem englischen und französischen Volk lag nichts
ferner als ein neuer blutiger Krieg wegen eines abgelegenen und unbekannten
Landes. Doch dank FOCUS und Churchill wurden England und Frankreich und
letztlich die Welt in einen Krieg gedrängt, den niemand wollte und der nichts
als Unheil bringen sollte!
Am 3. September 1939 erklärte
England Deutschland den Krieg. Churchill wurde zum Ersten Lord der Admiralität
ernannt. Er erließ einen Funkspruch an alle Einheiten der Royal Navy:
"Winston is back". Aber die Freude über Churchills Ernennung in der
Flotte war nicht groß, zumal Churchill sich benahm, als wäre er auch zum
Kriegsminister bestimmt worden. Er fing an, Befehle auch an andere
Truppengattungen auszugeben.
Sein erster Befehl als Erster
Lord erging an die Royal Air Force, die deutschen Kriegshäfen in Wilhelmshaven
und Brunsbüttel anzugreifen. Von 29 Blenheim‑ und Wellingtonbombern
verfehlten zehn das Ziel und kehrten um. Eine der Maschinen bombardierte
Esbjerg, eine Stadt in Dänemark ca. 170 km vom Angriffsziel entfernt. Drei
Maschinen griffen eigene Schiffe in der Nordsee an, sieben wurden von der Flak
abgeschossen. Nur acht Bomber fanden das Ziel und griffen das Schlachtschiff
Scheer mit drei nicht scharf gemachten Bomben an, ohne Schaden. für das Schiff.
Der Kreuzer Emden erhielt einige Treffer. Der einzig wirkliche Schaden entstand
durch den Absturz einer der Bomber auf den Kreuzer. Die Treffsicherheit der RAF
verbesserte sich nur unerheblich während der nächsten zwei Jahre.
CHURCHILLS EINSTELLUNG ZU KRIEGSREGELN UND MENSCHENLEBEN
Als England Deutschland den
Krieg erklärte, bestand rein geographisch weder für England noch für Frankreich
eine Möglichkeit, Polen zu Hilfe zu eilen, noch hatten beide je diese Absicht
gehabt, wie spätere Ereignisse beweisen sollten. Hitler bestand darauf, daß
offene Städte und die Zivilbevölkerung nicht bombardiert werden und daß die
Genfer Kriegsregeln genauestens befolgt würden. Deutschland wollte sich keiner
Grausamkeiten, gleich welcher Form zuschulden kommen lassen. Doch Churchill
bedeuteten einfache Anstandsregeln genau so wenig wie das Leben von Menschen.
In seinem Bemühen, Amerika in
den Krieg zu zerren, verließ er sich auf Roosevelts Warnung, daß Amerika die
Bombardierung der Zivilbevölkerung als unfreundlichen Akt ansehen würde. So
wurde er nicht müde, die Deutschen dazu zu verleiten, englische Städte
anzugreifen. Aus dem selben Grunde ließ er keine englische Stadt als
"offene Stadt" gelten. Im Gegenteil! In flammenden Reden rief er alle
seine Städte auf, und insbesondere London, Festungen zu werden, und alle
Engländer sollten "an den Küsten, in den Städten und im offenen Feld
kämpfen!" Zu diesem Zweck überschütteten die Medien das Volk mit ständigen
Anklagen über deutsche Grausamkeiten, besonders gegen Juden. Der englische
Nachrichtendienst ließ diese Greuelpropaganda schon im August 1940 anlaufen. In
Wirklichkeit war es die Royal Navy, die auf Churchills Anweisung ihren
gewichtigen Teil von Grausamkeiten begehen sollte.
Am 14.September 1940 zwang ein
Zerstörer der Royal Navy U-39 zum Auftauchen und nahm vor der Versenkung des
deutschen Bootes die Besatzung gefangen. Alle Medien berichteten über den
Vorfall, und die Überlebenden wurden in Wochenschauen gezeigt. Aber niemand sah
diese Matrosen jemals wieder. Sie wurden bis auf den letzten Mann auf dem
Zerstörer, dessen Namen man geheim hielt, ermordet! Im Unterhaus nach dem
Schicksal der Deutschen befragt, erwiderte Churchill: "Der Erste Lord sei
gemaßregelt worden, es war eine ekelhafte Sache". Der Kommandant des
Zerstörers wurde nicht bestraft, nicht einmal getadelt. Der Ruf der Royal Navy
in Bezug auf die Behandlung von Menschen in Seenot war alles andere als
ehrenhaft.
Allgemeines Seerecht
ignorierend, befahl Churchill seiner Flotte, Minen auch in neutralen Gewässern
zu legen, insbesondere entlang der norwegischen und holländischen Küsten.
Obwohl Churchill der Hauptakteur war, der England und Frankreich wegen der
territorialen Unverletzlichkeit Polens in den Krieg getrieben hatte, bemerkte
er, als Stalin mehr als 3/5 Polens an sich gerissen hatte, daß Stalin Polen nur
als Abwehrmanöver gegen die Nazis angegriffen habe und daß diese Gebiete
sowieso zu Rußland gehörten. Es waren Churchill und seine Antinazigruppe, die
Sir Neville Henderson daran hinderten, Hitlers Angebot dem Unterhaus zu
unterbreiten, wonach er sich aus Polen zurückziehen und sogar Reparationen
zahlen wolle, vorausgesetzt, ein internationales Komitee würde über den
polnischen Korridor entscheiden. Sowohl König Leopold von Belgien wie die
holländische Königin Wilhelmina boten sich als Unterhändler an, und auch
Roosevelt und Frankreich rieten den Engländern, dieses Angebot zu erwägen. Doch
Churchill sorgte dafür, daß weder das Unterhaus noch das englische Volk bis zum
Ende des Krieges davon Kenntnis erhielten.
Von 2.450 im Unterhaus
eingegangenen Briefen befürworteten 1.860 (über 75%!) den Friedensschluß mit
Deutschland, aber Churchill setzte sich über diese Friedensbereitschaft hinweg.
Jetzt machten die englischen Arbeiter, die Churchill während des Generalsteiks
"den Feind" genannt hatte, ihren Gefühlen Luft. Die durch Streiks in
den Metall‑, Maschinen‑ und Schiffbauindustrien verlorene
Rüstungsproduktion stieg von 163.000 Arbeitstagen 1940 auf 1.048.000
Arbeitstage im Jahre 1944. In Nordafrika eintreffende Panzer waren oft in der
Fabrik beschädigt worden, und im März 1945 weigerten sich die Dockarbeiter in
London, Kriegsmaterial für die Truppen auf dem Festland zu verladen.
Schon im Jahre 1913 hatte
Churchill als Erster Lord die Besetzung Hollands, Dänemarks und Norwegens im
Falle eines Krieges mit Deutschland vorgeschlagen. Im 2. Weltkrieg wußte er die
Franzosen zu überzeugen, daß Norwegen besetzt werden müsse, um die Erzzufuhr
von Schweden entlang der norwegischen Küste unter Kontrolle zu bringen, ebenso,
um deutschen Kreuzern den Ausbruch aus der Nordsee zu verwehren. Den Deutschen
wurde dieser Plan bekannt, so daß sie fast zur selben Zeit wie die Alliierten
in Norwegen landeten. Churchills Truppen hatten wenig Aussicht, ihre Stellungen
in Norwegen zu halten. Selbst wenn ihnen die Bildung von Stützpunkten gelungen
wäre, wäre es riskant gewesen, sie zu versorgen oder zu verstärken. Im
Endresultat war diese ganze Operation kompletter Unsinn und eine völlige
Verschwendung von Soldaten und Schiffsmaterial, ein weiteres Beispiel von
"Milners Beobachtung"! Denn sowohl die Armee wie auch die Flotte
hatten schwerwiegende Einwände gegen Churchills Plan erhoben.
Das nächste Wettrennen begann
am 10. Mai 1940, als Engländer und Franzosen etwa um dieselbe Zeit wie die
Deutschen in Belgien eindrangen. Die Alliierten überschritten die belgische
Grenze sogar noch ehe Belgien und Holland einen deutschen Angriff bestätigt und
bevor sie um Hilfe gebeten hatten. Churchill, inzwischen Premierminister,
ernannte sich zusätzlich zum Kriegsminister. Natürlich beschuldigte er die Deutschen
als Aggressoren, genau wie er es im Norwegenfeldzug getan hatte.
Churchill,
dem man nach seinem eigenen Geständnis nicht trauen konnte, hatte sich
entschieden, daß es in diesem Kriege keine "Blutbäder" von englischen
Tommies geben werde. Andere sollten sich abschlachten lassen, in diesem Falle
die Franzosen und seine "Kolonialen", und, mit einigem Glück, die
Amerikaner. Als Kriegsminister usurpierte er diktatorische Vollmachten über den
Generalstab und alle Phasen von Operationen. Lord Gort, Befehlshaber des
englischen Expeditionskorps, stand offiziell unter dem Kommando des alliierten
Oberbefehlshabers (OB), General Gamelin. Doch ohne daß die Franzosen davon
erfuhren, konnte Gort sich direkt an Churchill wenden, was die Verwendung
seines Korps betraf. Obwohl Gort nur acht von insgesamt rund 80 alliierten
Divisionen befehligte, wurde er zum Feldmarschall ernannt, ein höherer
Dienstgrad als der des alliierten OB und selbst des belgischen Königs Leopold.
Churchill gab Gort deutlich zu
verstehen, daß es seine erste Aufgabe sei, sein Korps möglichst unversehrt zu
erhalten statt es in Kämpfe zu verwickeln. Auf Churchills Befehl weigerte Gort
sich, zusammen mit den Franzosen im Angriff Guderians Vorstoß zum Kanal
abzuwürgen. Er zog es vor, seine Truppen in dem von Franzosen geschützten
Dünkirchen in Sicherheit zu bringen. Die französische Flotte evakuierte mehr
Truppen, in erster Linie Engländer, aus Dünkirchen als die Royal Navy, in der
Annahme, daß diese südlich der Marne angelandet werden sollten. Die Franzosen
mußten die Nachhut für das englische Korps bilden. Doch die Franzosen, soweit
sie den Deutschen nicht in die Hände fielen, wurden nach England verschifft, um
England, nicht ihr eigenes Land, zu verteidigen. Getreu seiner Absicht, das
englische Korps auf Kosten der Kolonialen zu erhalten, befahl Churchill, daß
die 1. kanadische Division bei Dünkirchen gelandet wurde, um den Rückzug der
Engländer zu decken und anschließend im Juni die in Frankreich noch
verbliebenen Engländer zu entsetzen.
Churchill wollte nicht, daß
Paris zur offenen Stadt erklärt würde. Er forderte vielmehr, daß es zur Festung
gemacht und damit das Schicksal Warschaus erleiden solle. Später schlug er vor,
ohne dazu vom König oder den Dominien ermächtigt zu sein, daß England und Frankreich
ein Land mit gemeinsamer Staatsbürgerschaft werden sollten, um damit die
besiegten französischen Streitkräfte weiter für seinen Krieg ausnutzen zu
können. Es scheint, daß es Churchills Ehrgeiz war, der erste "Königliche
Premier" zu werden. Als Frankreich um verstärkte Luftunterstützung bat,
tat Churchill das Gegenteil. Er zog die wenigen von ihm gestellten
Lufteinheiten mit der Ausrede zurück, daß alle englischen Maschinen für die
kommende "Schlacht um England" gebraucht würden.
Es war Churchill sehr wohl
bekannt, daß Hitler England nie übel wollte und daß er nur unwillig an eine
Invasion, noch weniger an eine Eroberung dachte. Ganz im Gegenteil hatte Hitler
England neun Divisionen angeboten, um etwaige Aufstände im Nahen und Mittleren
Osten zu verhindern. In Hitlers Augen war das englische Empire ein
stabilisierender Faktor in der Weit (ein Grund, warum Deutschland wegen
weltfremder Ideologie seiner Führung den Krieg verlor!), eine Meinung, die von
Churchills "Freund" Roosevelt keineswegs geteilt wurde!
Nachdem die Überreste des
britischen Expeditionskorps ohne Waffen und Gerät sicher in England, gelandet
waren, startete Churchill einen wahren Feldzug von Angstpropaganda, um das
englische Volk für seinen Krieg, den es nicht wollte, zu fanatisieren. Er
redete seinen Kabinettsmitgliedern ein, daß die Nazis sie und ihre Familien
umbringen würden, und er gab ihnen Selbstmordpillen für sich und ihre Familien.
Churchills "Schutzschild
von Lügen" erhielt neue Stoßkraft in seinen Reden und den Medien. Seine erste
Maßnahme als Premierminister war der Befehl an die RAF, Mönchengladbach mit 18
Whitney‑ und 18 Hamptonbombern zu bombardieren. Die englische Propaganda
sprach von Nazigreueln. In Wahrheit war es Churchill, der den ersten Schlag
gegen die Zivilbevölkerung befahl. Der erste Angriff auf Berlin wurde von
französischen Bombern am 6. Juni 1940 ausgeführt, obwohl die Deutschen keine
Zivilbevölkerung und offene Städte angegriffen hatten. Trotz dieses Angriffs
erließ Hitler den strikten Befehl, daß von deutscher Seite nur militärische
Ziele anzugreifen seien.
Churchill bemühte sich
verzweifelt, Hitler zu Angriffen auf Zivilisten zu ködern in seinem Bemühen,
Roosevelt in den Krieg zu ziehen. Er war sehr bestürzt, als die Franzosen um
Frieden baten, obwohl England herzlich wenig getan hatte, den deutschen Angriff
abzuwehren und in einigen Fällen sogar mehr Hindernis als Hilfe für die
Franzosen gewesen war. Er entschloß sich daher, die Franzosen zu strafen und
befahl dem Ersten Seelord gegen den Rat und die Vorstellungen seiner Admirale
den "größten Seesieg, den die Royal Navy je gekannt hatte", zu
erringen. Nicht ein Sieg über einen Gegner zur See, sondern gegen einen
gefallenen Verbündeten, dessen Schiffe im Hafen friedlich vor Anker lagen.
Am 3. Juli 1940 überfiel die
Royal Navy die in den Häfen von Oran und Mers‑el‑ Kebir liegende
französische Flotte. Es war ein reiner Racheakt, ein Angriff ohne strategische
Bedeutung. Churchill hatte behauptet, daß die französische Flotte eine ernste
Bedrohung für England darstelle, falls sie in den Atlantik ausbrechen sollte.
Doch dazu hätten die Franzosen Gibraltar oder den Suezkanal passieren müssen.
Die französischen Schlachtschiffe Bretagne, Provence und Dunkerque wurden
versenkt oder schwer beschädigt. Mehrere U‑Boote, Zerstörer und andere
Einheiten wurden systematisch vernichtet, wobei 1.267 französische Matrosen ihr
Leben einbüßten. Am 8. Juli wurde das Schlachtschiff Richelieu, das im Hafen
von Dakar vor Anker lag, torpediert. Damit endete der größte "Sieg";
den die Royal Navy je erfocht.
Die erste Phase von Churchills
"Schlacht um England" begann mit den Angriffen der Luftwaffe gegen
die englische Schiffahrt im Ärmelkanal. Sie gaben Churchill die Chance, seine
Prophezeiung vom bevorstehenden "Kampf um England" zu verkünden.
Daher seine Ausrede, seine Jagdwaffe aus den Kämpfen in Frankreich abzuziehen.
Churchill wollte Hitler reizen, er wollte ihm zeigen, daß "Britanien noch
immer die Wogen beherrsche" und insbesondere den Kanal. Zu diesem Zweck
bestand er darauf, daß London Englands Haupthafen und damit militärisches
Angriffsziel bleiben solle. Der Erste Seelord, Admiral Sir Roger Keyes und
Luftmarschall Sir Hugh Dowding wiesen Churchill darauf hin, daß weder ein
wirtschaftlicher noch ein strategischer Vorteil darin liege, Kohle und andere
Massengüter durch den Ärmelkanal zu verfrachten und daß dies viel besser per
Eisenbahn geschehen könne. Doch Churchill, dem wie üblich weder an
Menschenleben noch an Ratschlägen anderer gelegen war, machte eine
"Prestigefrage" daraus, daß die Kohlen‑ und andere Frachter,
selbst wenn sie leer waren, den Ärmelkanal durchlaufen sollten. Dowding war
zornig wegen dieser unsinnigen Forderung, seine Jäger, statt für den Schutz von
Fabriken und Städten einzusetzen, für die Sicherung leerer Kohlenleichter zu
verschwenden. Er erklärte, daß seine Piloten und Maschinen zu wertvoll und zu
knapp seien, um für Medienpropaganda und "Prestige" vergeudet zu
werden. Durch diese Äußerungen unterschrieb Dowding sein eigenes Todesurteil,
wie so manche andere, die es wagten, Churchill zu widersprechen.
Churchills Gleichgültigkeit
gegenüber Menschenleben wurde wieder offenkundig bei seiner Verachtung des
Roten Kreuzes und des Seenotdienstes für über dem Kanal abgeschossene
verwundete und ertrinkende Piloten. Englands Seenotdienst bestand aus insgesamt
nur 18 Rettungsbooten entlang der gesamten Südküste, mehr für moralische
Wirkung als für wirksame Rettungsaktionen geeignet. Englische Piloten besaßen
eine Trillerpfeife und eine Schwimmweste, die von den Verwundeten aufgeblasen
werden mußte. Die Piloten der Luftwaffe dagegen konnten zusätzlich durch
Gelbfärbung des Wassers für einen Kreis von. ca. 30 m Durchmesser ihren
Standort kennzeichnen. Die Deutschen hatten zudem mit dem Roten Kreuz markierte
Rettungsstationen im Kanal angebracht, die mit Wasser, Nahrung und ersten
Hilfepäckchen ausgerüstet waren. Sie dienten allen abgeschossenen Piloten,
Deutschen wie Gegnern! Die Deutschen hatten zusätzlich mit dem Roten Kreuz
gekennzeichnete Heinkel He 59 Seenotmaschinen im Einsatz. Diese Maschinen
machten keinen Unterschied zwischen Freund und Feind, wie so mancher RAF‑Pilot
bezeugen kann. Gegen die scharfen Proteste von Dowding und des Luftministeriums
befahl Churchill, daß diese Seenotmaschinen abgeschossen und eingebracht werden
sollten, ein Befehl, der allerdings nicht sehr häufig ausgeführt wurde. Das
erste dieser Rettungsflugzeuge wurde am 9. Juli 1940 von Staffelkapitän J.F.
Allen von der 54. Staffel abgeschossen. Allen erhielt eine Auszeichnung für
diese Heldentat!
Gegen Churchills Prestigewahn
fielen Proteste von Dowding und Sir Roger Keyes auf taube Ohren. Bis Anfang
August waren 18 Schiffe und vier Zerstörer beim Passieren des Kanals versenkt
worden. Dazu kamen noch die Verluste von Jagdflugzeugen. Trotzdem befahl Churchill
gegen alle Einwendungen für den 7. August die Zusammenstellung eines speziellen
Geleitzuges bei South Bend. Dieser bestand aus 24 Kohle‑ und neun
Begleitschiffen. Von den 24 Handelsschiffen quälten sich nur sechs in ihren
Bestimmungshafen, nachdem die Luftwaffe den Geleitzug zersprengt hatte. Dowding
hatte seine Jagdstaffeln in Dauereinsatz zu halten, um diesen Wahnsinnsakt zu
schützen. Seine Proteste brachten ihm nur einen weiteren Nagel in seinen Sarg.
Der Erste Seelord
argumentierte, daß die westlichen Seewege zugunsten von Churchills
Kanalgeleitzügen von Zerstörern und Jagdschutz entblößt würden. Um seinen
Bestand an Zerstörern aufzustocken, verkaufte Churchill deshalb englische Basen
und Besitzungen an die Amerikaner für 50 altmodische, wenig brauchbare
Zerstörer. Nur wenige dieser Erwerbungen kamen je zum Einsatz, und die in
Neufundland und in der Karibik betroffenen Menschen waren wenig beglückt
darüber, daß man sie nicht einmal gefragt hatte.
Churchill hatte nie in der
Royal Air Force gedient, und sein einziger Versuch am Steuerknüppel kostete ihn
und seinen Fluglehrer beinahe das Leben. Aber jetzt stolzierte er in einer
Luftwaffenuniform herum, besonders in den angegriffenen Gebieten um London und
an der Südküste. Wie stets der Romantiker, wollte Churchill einem Luftkampf
zusehen. Er begab sich daher mit "Pug" Ismay und ‑General
Brooke am 19. August nach "Hell
Fire Corner". Sie waren so glücklich, ein paar Kondensstreifen
am Himmel zu sehen, aber das war so ziemlich alles! Auf der Rückfahrt nach
London fing Churchill an, laut zu denken und schrieb, obwohl General Brooke ihm
davon abriet: "Nie zuvor in den Annalen der Kriegsgeschichte schuldeten so
viele so wenigen so viel". Der Spruch ergab bei Piloten und in den Straßen
nur Gelächter. Das südafrikanische Ass "Sailor Malan" witzelte:
"Er muß wohl an unsere Messerechnungen gedacht haben!"
Churchill hatte London zu
einer befestigten Stadt mit betonierten Maschinengewehrnestern im Zentrum
ausgebaut. London war somit keine "offene Stadt" mehr, und die
Luftwaffe fing demnach an, militärische Anlagen in der Nähe der Stadt
anzugreifen. Hitler hatte jedoch streng befohlen, daß die Stadt als solche
nicht angegriffen werden dürfe. In der Nacht vom 23. auf den 24. August griffen
zehn deutsche Nachtbomber Öltanks nahe Thameshaven an. Sie wurden von einer
Staffel Hurricanes angegriffen und abgedrängt. Infolge eines Navigationsfehlers
warfen sie ihre Bombenanlagen auf Dockanlagen in East London ab. Obwohl die
Dockanlagen als militärische Anlagen galten, ließ Hitler die Besatzungen vor
ein Kriegsgericht stellen, degradieren und zur Infanterie versetzen. Der
Angriff war genau das, worauf Churchill gewartet hatte, um Roosevelt zum
Kriegseintritt zu überreden. Als Vergeltung befahl Churchill eine Serie von Bombardierungen
Berlins, um Hitler zum Krieg gegen die Zivilbevölkerung und die Hauptstadt
Englands zu reizen. Der erste Angriff auf Berlin wurde in der Nacht vom 25. auf
den 26. August mit 81 Bombern ausgeführt. 29 Besatzungen behaupteten, Berlin
getroffen zu haben, 27 konnten die Stadt nicht finden, 18 warfen ihre Bomben
wahllos ab, sieben mußten ihren Flug abbrechen, und fünf Maschinen kamen nicht
zurück. Ausländische Korrespondenten berichteten, daß eine Bibliothek, ein
Sportfeld und eine Schule getroffen worden waren. Weitere englische Angriffe
verliefen um nichts besser, und die Verluste an Maschinen und Besatzungen
nahmen zu.
Churchill fragte nun beim
amerikanischen Botschafter, Joseph Kennedy, an, ob die Bombardierung Londons
den Kriegseintritt Amerikas auslösen würde, wie Roosevelt 1939 die
Kriegführenden gewarnt hatte. Kennedy antwortete mit einem NEIN! Aber er
wunderte sich, wie weit Churchill gehen würde, um Amerikas Kriegseintritt zu
erzwingen. Vielleicht eine neues LUSITANIA?
Kennedy hatte gute Gründe,
Churchill zu mißtrauen. Er war genau unterrichtet, daß Lord Philip Lothian in
Washington von Hitler ein sehr günstiges Friedensangebot erhalten hatte. Er
hatte Churchill geraten, keine Äußerungen zu machen, die die Tür zum Frieden
zuschlagen würden. Selbst Roosevelt soll gewünscht haben (eine seiner
Propagandalügen? der Übersetzer), daß das Angebot nicht leichtfertig
ausgeschlagen werden sollte. Weder das
englische Volk noch das Unterhaus erfuhren jemals davon, daß das deutsche Volk
mit Hilfe der Amerikaner Frieden
schließen wollte, noch daß Churchill nur zwei Monate früher über Spanien
und Schweden Friedensfühler ausgestreckt hatte als er noch eine deutsche
Invasion befürchtete. Doch jetzt, da er sicher war, eine Invasion würde nie
erfolgen, wurden seine Reden immer provozierender, obwohl ihm sehr wohl bekannt
war, und auch Kennedy wußte es, daß Hitler keinerlei Abneigung gegen England
hatte und keine Lust, England anzugreifen. Kennedy wußte ebenfalls, daß
Churchills Schulden an FOCUS noch immer unbezahlt waren....
Als Churchill erfahren hatte,
daß Hitler am 8. November, zum Jahrestag des "Bierhallenputsches" in
München sprechen würde, befahl Churchill, wieder "aus
Prestigegründen" einen Angriff auf München. 51 Bomber waren beteiligt, von
denen elf nicht zurückkamen. In München war kein ernsthafter Schaden
angerichtet worden und Hitler war während des Bombenangriffs nicht einmal in
der Stadt. Auf diesen unnötigen Angriff folgte Churchills nächster
"Prestigeangriff". Der russische Außenminister Molotov war in Berlin
eingetroffen, um Gespräche mit Hitler zu führen. Churchill befahl eine
Bombardierung Berlins, "um Molotov zu begrüßen". Von 51 Bombern kamen
17 nicht zurück. Der angerichtete Schaden war gering, die meisten Flugzeuge
waren nicht in der Lage, ihre Ziele zu finden. Doch eine Schule und ein
Krankenhaus wurden getroffen. Aber dieser Angriff sollte die Vergeltung
auslösen.
Eine der umstrittensten und
meistdiskutierten Luftkriegshandlungen der "Schlacht um England"
wurde der Angriff auf Coventry. Die Luftwaffe hatte einen Angriff geplant, um
englische Produktionszentren zu treffen, wohl auch als Vergeltung für die
englischen Angriffe auf München und Berlin. Der Angriff trug den Tarnnamen
"Mondscheinsonate". Die Abhörstelle der RAF-Gruppe 80 kündigte einen
Angriff auf London, Birmingham oder Coventry an. Am 12. November war man
sicher, daß der Angriff Coventry gelten würde, eine der bedeutendsten
Industriestädte Englands. Churchill weigerte sich, die Bevölkerung Coventrys
sowie die RAF und die Flakbatterien der Umgebung zu warnen. Seine Ausrede: Er
wolle den Deutschen nicht zeigen, daß man ihren Geheimcode entschlüsselt hatte.
Was er wirklich im Sinn hatte, war, Roosevelt zum Kriegseintritt zu überlisten.
Er schien also willens, wie viele Historiker annehmen, die Bewohner Coventrys
zu opfern (wie s. Zt. Matrosen und Passagiere der LUSITANIA, d. Übs.), um
Amerika in den Krieg einzuspannen.
Nachdem er Sir Hugh Dowding in
die Wüste geschickt hatte, fing er an, die Mitglieder des Generalstabes zu
tyrannisieren, und er geriet in Wutausbrüche, wenn sie nicht mit ihm
übereinstimmten. General Alan Brooke dazu: "Wir wünschten, sein
Kindermädchen würde kommen und ihn wegholen."
Am 28. Oktober 1940 wurde
Griechenland von den Italienern angegriffen. Trotz der Einwände des
griechischen Premiers, General Metaxas, von Admiral Cunningham, Luftmarschall
Longmore und General Wavell, befahl Churchill die Besetzung Kretas. Am 4.
November trafen englische Truppen und Einheiten der RAF auf Kreta, einer
griechischen Insel, ein. Churchill, dem es nie an Ideen mangelte, die nichts
taugten, wünschte die Sudabucht auf Kreta in ein "Scapa Flow" des
Mittelmeeres zu verwandeln, obwohl diese im Aktionsradius der Luftwaffe lag und
nur von See aus versorgt werden konnte.
Wavell hatte einen glänzenden
Angriff gegen die Italiener in Lybien ausgeführt, als diese sich gerade
anschickten, in Ägypten einzufallen. Um den 7. Februar 1941 hatten die
Commonwealthkräfte unter General O'Connor die gesamte Cyrenaika erobert.
Als General Metaxas starb,
ergriff Churchill die Gelegenheit, trotz allseitiger Einwendungen, Truppen auch
nach Griechenland zu entsenden. Er sah dies als eine Gelegenheit, einen
weiteren Verbündeten gegen die Deutschen zu gewinnen. Der Generalstab in Kairo
bestand nachdrücklich darauf, daß man in Griechenland nichts positives
erreichen könne. Zudem würde diese Operation die nordafrikanische Wüste von
Soldaten, Material und Luftunterstützung entblößen. Wie zuvor waren Churchills
"Kolonialen" dazu ausersehen, die Kosten seiner Narrheit zu tragen.
Etwa zur gleichen Zeit begann ein Mann namens Rommel, seine Panzer in
Nordafrika zu landen, um Wavells hart erkämpfte Siege zunichte zu machen. Da
Churchill Wavells beste Truppen nach Griechenland verschiffen ließ, zwang er
Wavell, an mehreren Fronten zu kämpfen.
Am 4. März begann, obwohl
nicht dazu eingeladen, die Landung der Commonwealthtruppen in Griechenland. Sie
bestanden aus der 6. Australischen und der 2. Neuseelanddivision, zusammen mit
einer polnischen Brigade, insgesamt gut 56.000 Mann stark. Als die
"Kolonialen" in Griechenland landeten, erreichte Rommel El Aghela und
nahm die Generale O'Connor und Neame mit vier weiteren englischen Generalen
gefangen. Ehe Rommel zur gleichen Zeit auf Bardia vorstieß, trafen die Alliierten
in Griechenland, wie Metaxas befürchtet hatte, auf deutsche Panzerverbände.
Während Rommel nach Ägypten vorpreschte, wandte Churchill sich mit Bittgesuchen
an Roosevelt, in seinem Krieg mitzumischen und seine Kastanien aus dem Feuer zu
holen.
Am 18.April mußten die
besiegten britischen Truppen Griechenland räumen, und Churchill war auf der
Suche nach einem Sündenbock. Englische Truppen wurden nun direkt nach
Alexandria eingeschifft, während die "Kolonialen", zunächst als
Rückendeckung zurückgelassen, anschließend auf Kreta, Churchills "Scapa
Flow", gelandet wurden. Obwohl die Kolonialen unzureichend ausgerüstet und
keine Stellungen vorbereitet waren, wurde ihnen befohlen, die Insel als
"Drehpunkt nach Ägypten" zu halten.
Churchills Einmischungen
sollten nicht mit Griechenland aufhören, wo England dasselbe Schicksal wie in
Dünkirchen und Narvik getroffen hatte. 22.000 Soldaten gingen verloren, dazu
207 Flugzeuge und über 8.000 wertvolle Fahrzeuge, die Hitler später im
Rußlandfeldzug zugute kamen. Die Australier und Neuseeländer wurden von der
Royal Navy im Stich gelassen.
Am 10. Mai 1941 bewies
Churchill wieder einmal seine Unmenschlichkeit. Rudolf Hess, Hitlers dritter
Mann, wurde durch eine List dazu verleitet, zum Schloß seines schottischen
Freundes, dem Herzog von Hamilton zu fliegen, den er bei den Olympischen
Spielen 1936 kennen gelernt hatte. Die ganze Affäre war dem Herzog unbekannt.
Hess war jedoch der Meinung, der Herzog habe ihn eingeladen, um mit
Friedensvorschlägen beim englischen König vorzusprechen.
Churchill sah gerade mit
einigen Freunden einen Film der Marxbrothers, als man ihm die kurze Notiz
übergab: "Hess ist eingetroffen". Er wollte Hess um jeden Preis von
der Außenwelt isolieren, für den Fall, daß er mit Hitler Frieden schließen könne,
falls Rußland nicht angegriffen oder schnell besiegt würde. Hess wurde in eine
Einzelzelle in Aldershot gesperrt. Er durfte weder Zeitungen erhalten, noch
Radio hören, oder Nachrichten und Briefe empfangen und erhielt nicht einmal
Schreibpapier. Nur ein einziger Besuch wurde ihm gestattet. Stalin sollte im
Dunkeln gehalten werden. Als man Churchill im Unterhaus nach Hess befragte, gab
er die lakonische Antwort: "Hess ist mein Gefangener". Die einzige
Person, die Hess besuchen durfte - Sie werden es erraten ‑ war Kim Philby
vom M.I. 5 (Abtlg. des engl. Geheimdienstes). Wenn jemals ein Mensch grausamer
und entwürdigender Gefangenschaft ausgesetzt war, so kann Churchills Behandlung
von Hess als Musterbeispiel gelten. Hess genoß nicht einmal die Rechte eines
Kriegsgefangenen. In Nürnberg wurde er für Dinge angeklagt, die während seiner
Gefangenschaft in Aldershot unter Churchill geschahen. Die genauen Einzelheiten
sind noch immer in Churchills Privatpapieren im Besitz seines Privatsekretärs
Martin Gilbert unter Verschluß.
Am 27. Mai 1941 versenkte sich
das tödlich verwundete deutsche Schlachtschiff BISMARCK nach einem heroischen
Kampf gegen das Gros der englischen Hochseeflotte selbst. Wieder einmal bewies
Churchill seine Verachtung von Menschenleben, den Regeln des Krieges sowie ganz
gewöhnlichen Anstands. Als der Kreuzer DORSETSHIRE daranging, die Verwundeten
und Ertrinkenden der BISMARCK aufzunehmen, erhielt der Kapitän des Kreuzers
Befehl, die Rettungsaktion einzustellen. Als Ausrede für seinen Befehl erklärte
Churchill, "daß deutsche U‑Boote in der Nähe sein könnten",
obwohl es höchst unwahrscheinlich war, daß deutsche U‑Boote Schiffe
angreifen würden, die dabei waren, ihre eigenen Kameraden zu retten. Allerdings
war dem Zerstörer COSSACK erlaubt, lange genug zu verweilen, um OSCAR, die
Katze der BISMARCK an Bord zu nehmen, aber keine verwundete oder ertrinkende
deutsche Matrosen. Admiral Tovey, der Erste Lord, wurde von Churchill gerügt,
weil er festgestellt hatte, "daß die BISMARCK einen äußerst tapferen Kampf
gegen überwältigende Übermacht geführt hatte, getreu der Tradition der alten
kaiserlichen Marine, und daß sie mit wehender Flagge untergegangen war."
Am 22. November 1941 versenkte
die Dorsetshire den deutschen Handelskreuzer ATLANTIS nahe dem Äquator. Sie
überließ die Überlebenden einschließlich der Verwundeten ihrem Schicksal in
sechs offenen Rettungsbooten. Die Besatzung erreichte schließlich Brest, eine
Saga von seemännischer Leistung. Höhere Gerechtigkeit holte die Dorsetshire,
deren Gewohnheit es war, in Seenot befindliche Menschen im Stich zu lassen,
ein, als sie von japanischen Flugzeugen in den haifischverseuchten Gewässern um
Ceylon versenkt wurde. Es gab keine Überlebenden.
Der Angriff deutscher
Fallschirmjäger auf Kreta und die tapfere Verteidigung durch General Freybergs
Neuseeländer sind wohl bekannt. Churchill befahl zunächst, daß die Neuseeländer
aus Transportersparnisgründen auf Kreta gelandet werden sollten, während die
englischen Truppen aus Griechenland nach Alexandria evakuiert wurden. Die Neuseeländer
sollten ihnen nachfolgen. Churchill, wie gewöhnlich seinen Generalstab
übergehend, änderte dann seinen Sinn und befahl den unvorbereiteten
Neuseeländern, die keinen Nachschub erwarten konnten, die Insel zu verteidigen,
um sein "Sudabucht ‑ Scapa Flow"‑ Projekt zu retten.
Nach tapferem Widerstand ohne
Luftunterstützung fielen Freybergs Truppen auf Suda Bay zurück, um am 28. Mai
von der Royal Navy aufgenommen zu werden. Es waren nicht viele, die übrig
geblieben waren. Von den 28.000 Kolonials auf Kreta fielen 12.000 oder gerieten
in Gefangenschaft. Während Churchills "Kretakapriole" wurden die
Schlachtschiffe BARHAM und WARSPITE zusammen mit dem Träger FORMIDABLE schwer
beschädigt. Drei Kreuzer und sechs Zerstörer wurden versenkt und sechs Kreuzer und
sieben Zerstörer stark beschädigt. Die Alexandriaflotte war für mindestens ein
Jahr außer Gefecht gesetzt.
Trotz der Niederlage der
Commonwealthtruppen in Griechenland im April, bedrängte Churchill Wavell, den
in der Wüste an Rommel verlorengegangenen Boden zurückzugewinnen. Wavell wehrte
sich energisch gegen die "Battle Axe" getaufte Operation. Er wies
darauf hin, daß er mehr Kriegsmaterial, Panzer, Flugzeuge und Soldaten und,
wichtiger noch, mehr Zeit zur Ausbildung seiner Armee benötige. Churchill jedoch
bewies wieder "Milners Beobachtung". Er hörte auf niemanden. Er
brauchte einen Sieg nach der schmählichen Niederlage in Griechenland. Denn sein
Ansehen in England wie in der ganzen Welt stand alles andere als hoch. Nur
seine von FOCUS dominierten Medien standen ihm wie immer treu zur Seite. Gegen
die Einwendungen seines Stabes in London und Kairo befahl er, daß fünf schnelle
Transporter mit Panzern, Flugzeugen und anderem Kriegsmaterial durchs
Mittelmeer nach Alexandria zu laufen hätten. Wavell hielt dieses Unternehmen
für viel zu riskant und die extra zwei Wochen um das Kap eine gute
Risikoversicherung. Churchill obsiegte jedoch wie immer in dem Streit, und das
Ergebnis war wie erwartet.
Am 12. Mai traf Churchills
"Tigergeleitzug" wie er ihn nannte, in Alexandria ein. Von den fünf
Frachtern wurde einer mit 100 Hurricanejägern an Bord versenkt, mehr als
während der "Schlacht um England" verloren gegangen waren, dazu 60
neue Panzer. Ein zweiter Frachter wurde so stark beschädigt, daß viele seiner
mitgeführten Panzer nahezu unbrauchbar wurden. Von den 240 Panzern, die in
Alexandria eintrafen, waren eine Menge wegen schlechter Vertauung schwer
angeschlagen und mußten in die Werkstatt. Viele der Panzer zeigten Spuren von
Sabotage in den Werkhallen.
Wavell trieb einen weiteren
Nagel in seinen Sarg, wie Dowding es getan hatte, als er "Battle Axe"
auf den 15. Juni verschob. Selbst zu diesem Zeitpunkt fehlte es am
Zusammenwirken auf Divisionsebene. Die RAF war in noch schlechterem Zustand.
Weil Luftmarschall Longmore Churchills Entsendung von Jägern nach Griechenland
kritisiert hatte, feuerte Churchill ihn entgegen den Wünschen des Generalstabes
in London. Churchill war unfähig, die Lehre aus seinem
"Tigergeleitzug"‑unternehmen zu ziehen, daß "Eilfertigkeit
eine gefährliche Sache sein kann, ob bei Pferden, Flugzeugen, Frauen oder
Taktik". Er lernte nie, sich für eine Sache genügend Zeit zu nehmen, um es
richtig zu machen.
Durch Churchills Einmischung
und seine Besessenheit mit Schnelligkeit war "Battle Axe" von
Anbeginn ein Fehlschlag. Churchill feuerte also auch Wavell, den einzigen
General, der England bis dahin. einen Sieg beschert hatte, nicht durch, sondern
trotz Churchill! Wavell hatte England fünf Jahre nicht gesehen, und er bat
Churchill um zwei Wochen Heimaturlaub. Die Bitte wurde ihm ausgeschlagen aus
Furcht, daß er in England seine Meinung sagen könnte. Churchill versetzte ihn
sofort nach Indien. Er hatte jetzt zwei Luftmarschälle und einen General dafür
gefeuert, daß sie es gewagt hatten, seine Pläne zu kritisieren oder ihm
Ratschläge zu erteilen. Das englische Volk begann sich zu fragen, ob es Sinn
machte, einem Mann derart viel Macht zu übertragen, nur um diese Macht zu
mißbrauchen. Doch wie immer hatte
Churchill die Unterstützung seiner Freunde in den Medien.
Am 9. August 1941 legte
Chuchill in der Placentabucht von Neufundland das Schicksal Englands in die
Hände eines fremden Staatsmannes, Franklin Roosevelt, um den Amerikanern eine
größere Rolle im Krieg gegen die Nazis zuzuweisen. Er unterschrieb nicht nur
die Atlantikcharta. Seine Eitelkeit verleitete ihn dazu, den Artikel 3. zu
entwerfen, dessen Inhalt den Zerfall des englischen Empire, das Hitler hatte
erhalten wollen, in Gang setzte. Artikel 3. besagt u.a.: "... Sie
respektieren das Recht aller Völker, die Regierungsform zu wählen, unter der
sie leben wollen .... Sie sind bemüht, das Recht auf freie Rede und freies
Denken zu verteidigen." Roosevelt kommentierte seinem Sohn gegenüber, daß
Churchill wohl geglaubt hatte, der Artikel beträfe nur die Völker Europas, aber
nicht die seines eigenen überholten Empire. Roosevelts Sohn zitierte später
seinen Vater, daß dieser nicht einen Soldaten opfern würde, um Churchills
dekadentes Empire zu stützen. Die Vereinten Nationen übernahmen die
Atlantikcharta und benutzten sie gegen die Interessen Englands. Die Freiheit
von Rede und Gedanken ist heute in Gefahr, und zwar vorzüglich durch jene
Leute, die 1945 "befreit" wurden.
Als die Lage im Fernen Osten
sich zuspitzte (Thurgood übergeht den aktiven Eintritt Amerikas in den Krieg,
von Churchill und Roosevelt "durch die Hintertür" von Pearl Harbour
inszeniert, d. Übs.), entschloß Churchill sich, sein Schwert in Malaya zu
schwingen. Er befahl den Schlachtschiffen PRINCE OF WALES und REPULSE, die Verteidigung
von Singapur zu verstärken. Der Erste Seelord warnte ihn vor der Entsendung der
Schlachtschiffe ohne Trägerbegleitung. Aber wieder gegen allen Rat beließ
Churchill die beiden Schiffe ohne Jagdschutz. Sir Dudley Pound bestand
nachdrücklich darauf, den Träger INDOMITABLE beizuordnen, doch lenkte er später
"aus politischen Gründen" ein. Die Deutschen, die den englischen Code
geknackt hatten, gaben die Nachricht an den spanischen Diplomaten in
Washington, Senor Angel Alcazar, weiter, der sowohl den japanischen Attachee
und Roosevelt informierte. Roosevelt
unterließ es, den Engländern davon Mitteilung zu machen, daß ihr Code
entschlüsselt war!
Allem Anschein zum Trotz war
Churchill der Meinung, die Schlachtschiffe könnten Jagdschutz von Land aus
erhalten, und daß sie zusammen mit den holländischen und australischen Flotten
die japanischen Schiffe aus dem Pazifik verjagen könnten. Am 10. Dezember 1941
gingen die PRINCE OF WALES und die REPULSE innerhalb einer Stunde voneinander
verloren. Im Gegensatz zur Praxis der DORSETSHIRE funkten die Japaner an die
englischen Zerstörer: "Sie können die Überlebenden an Bord nehmen"
und machten keinerlei Anstalten, die hilflosen Zerstörer anzugreifen!
Churchills nächste Handlung
war dazu angetan, den letzten Respekt, den Freyberg und seine Männer für ihn
gehabt haben mochten, zu beseitigen und trug dazu bei, Australier und
Neuseeländer der englischen Krone zu entfremden. Als der Krieg ihrer Heimat
näher kam, wollten die in Afrika stationierten Australier sich gegen die ihr
Land unmittelbar bedrohende Gefahr wenden, nicht gegen einen weit abgelegenen
Gegner. Doch Churchill hatte keineswegs die Absicht, seine Kolonialen ihre
Heimat vor den Japanern schützen zu lassen, obwohl Australien schon angegriffen
wurde. Churchill sagte den Premierministern von Australien und Neuseeland, daß
Freyberg der Ansicht sei, ihre Zustimmung vorausgesetzt, in Nordafrika zu
bleiben. Nachdem er so ihre Premiers getäuscht hatte, lehnte Churchill
Freybergs Forderung zur Einschiffung nach Australien ab, indem er ihm erklärte,
daß ihre Premiers ihm befohlen hätten, in Nordafrika zu verbleiben und daß
sowieso kein Schiffsraum zur Verfügung stehe. Dieser Täuschungstrick wurden den
Engländern und insbesondere Churchill "dort unten" nie verziehen.
Churchill bewies sodann, daß
er nicht so sehr die Nazis besiegen wollte, sondern das deutsche Volk strafen,
selbst auf Kosten des Schutzes seines eigenen. Diese Einstellung wurde immer
deutlicher durch seine Strategie der wahllosen Flächenbombardierung deutscher
Städte. Er unterstützte seinen "Schlächter Harris" und dessen Motto:
"Es ist besser, irgend etwas zu bombardieren als nichts zu
bombardieren!"
Die Ziele wurden nicht nach
strategischen Gesichtspunkten ausgesucht, sondern wegen bequemer Navigation.
Demzufolge wurden alte historische Hansestädte wie Lübeck, Städte ohne die
geringste strategische oder kriegswirtschaftliche Bedeutung, ausgesucht,
einfach, weil sie an der Küste leicht zu finden und wahrscheinlich wenig
geschützt waren. Während die Royal Navy in einem Kampf auf Leben und Tod zum
Schutz der lebensnotwendigen Geleitzüge stand und bitter nötig Küsten- und
Langstreckenmaschinen brauchte, ließ Churchill Bomber bauen, um Städte in
Deutschland und den besetzten Gebieten zu zerstören.
Die Bomber von Harris töteten
zehntausende Zivilisten, ob Freund oder Feind, spielte keine Rolle. Sie
brachten allein in Dresden über 100.000 um, einer Stadt ohne jegliche
militärische Bedeutung, und mehr Menschen in Rotterdam als es die Deutschen
1940 als Folge eines Irrtums getan hatten. Zur selben Zeit konnten U‑Boote
ohne große Gefahr die Schiffslinien nach England unsicher machen, und es
standen zu wenig leichte Bomber zur Unterstützung der Bodentruppen zur
Verfügung. Admiral Tovey sandte eine Denkschrift an Churchill, in der er nicht
nur die Bombardierung deutscher Städte verdammte, sondern erklärte, daß es
"ein Luxus, und keine Notwendigkeit" war, die England sich kaum
erlauben könne. Sowohl Churchill wie sein Schlächter Harris wurden von den
meisten anständigen Engländern abgelehnt. Über 55.000 Flugzeugbesatzungen
ließen durch Churchills Todesflüge ihr Leben. Aber trotz dieses Terrors aus der
Luft gelang es den Deutschen, ihre Kriegsproduktion weiter zu steigern.
Es wurde immer deutlicher, daß
es in Churchills Augen "der Zweck des Krieges sei, Menschen
umzubringen". 1942 geriet er durch Stalin unter Druck, eine zweite Front
zu eröffnen. Er konnte sich das jedoch nicht eher erlauben, als bis Amerika ihm
zu Hilfe kam. Stalin hatte guten Grund, anzunehmen, daß Churchill auf die Amerikaner
wartete, den Kontinent anzugreifen, und daß die Deutschen und Russen sich
mittlerweile zu Tode bluten sollten. Aber Churchills Sinn ging danach, aus
Prestigegründen und um des Öls im Mittleren Osten wegen, das Mittelmeer unter
seine Kontrolle zu bringen.
Er und sein neuer Stabschef,
Lord Louis Mountbatten, heckten nebenbei den Plan aus, den französischen Hafen
Dieppe anzugreifen. Sie wollten Stalin damit zeigen, daß man es zumindest
versucht hatte. Es sollte ebenfalls den im Pazifik engagierten Amerikanern
imponieren. Nach altbewährtem Grundsatz wollte Churchill seine Kolonialen für
diesen Zweck verheizen. Die Deutschen hatten den Code der Royal Navy geknackt,
so daß Hitler über den geplanten Angriff informiert war. Montgomery warnte
Churchill, es könne eine Katastrophe geben. Doch Churchill bestand auf seinem
Angriff, und nach dessen Fehlschlag verstand er es, einen Propagandasieg daraus
zu machen.
Am 19. August 1942 landete
eine meist aus kanadischen Farmerjungen bestehende Truppe, deren Offiziere kaum
für diesen Angriff geschult waren, bei Dieppe, zusammen mit ein paar Engländern
zur Unterstützung "und Beobachtung". Sie wurden von einem SS‑"Empfangskomitee"
begrüßt, aber es waren keine freundlichen Gastgeber! 2.190 Gefangene wurden von
den Deutschen gemacht. 1.179 waren gefallen, und die RAF verlor 106 Maschinen.
Die Deutschen verloren 591 Soldaten und 48 Flugzeuge. Nichts wurde aus dieser
Operation gelernt, das man nicht durch ein Kriegsspiel hätte lernen können.
Stalin war wenig beeindruckt, obwohl drei Victoriakreuze neben weiteren 285
Auszeichnungen verteilt wurden, die übliche Praxis nach militärischen
Fehlschlägen.
Diese JUBILEE getaufte
Operation trug kaum zur Planung oder zum Erfolg der späteren Invasion bei wie
von Churchill und seinen Planern behauptet. Denn es gab vor dem 6. Juni 1944
wenigstens sechs Landangriffe gegen das europäische Festland neben etlichen im
Pazifik wie z.B. CARTWHEEL und KISKA im Jahre 1943. Aber Churchill konnte
Stalin immerhin vertrösten, daß für die nächsten zwei Jahre keine Zweite Front
gelingen könne. In der Zwischenzeit war er bemüht, seine Position im Mittelmeer
und im ölreichen Nahen Osten auszubauen ‑ doch dank der Amerikaner und
seiner "Freunde" im FOCUS gelang ihm weder das eine noch das andere.
Zwei Jahre lang hatten die
Amerikaner mit Erstaunen Churchills Herumwursteln und seiner Einmischung in die
Planungen seiner obersten Militärs zugesehen. Jetzt, da Hitler seinen größten
Fehler, seine Kriegserklärung an Amerika, begangen hatte, zwang das
Weltjudentum Roosevelt, sich mit Churchill zuerst zur Niederringung der Nazis
zu einigen. Roosevelt war klar, daß kein alliierter Oberbefehlshaber,
gleichgültig welchen Formats, unter Churchill arbeiten könne. Er bedeutete
Churchill daher in aller Kürze, "seine Nase aus dem Krieg und seinem
Brandy... herauszuhalten!" Um sicher zu gehen, daß Churchill sich nicht
weiter einmischen könne, ließ er seine Generale wissen, daß Marshall und
Eisenhower sich um künftige Operation kümmern würden. Nachdem Churchill nun
keine Generale mehr tyrannisieren konnte, beförderte er sich zum
Luftwaffenhauptmarschall, demselben Rang, den der König in der RAF hatte, gab
sich selbst weitere Auszeichnungen und, obwohl er nie Flieger gewesen war,
dekorierte er sich mit der Pilotenspange.
Im Oktober 1944 zeigte
Churchill sich in Quebec City bestürzt, als er den Plan des amerikanischen
Finanzministers, Henry Morgenthau jr., Präsident der American Jewish Agency, zu
sehen bekam, der allen Soldaten und Militärschriftstellern als der
"verruchte Morgenthauplan" bekannt werden sollte. Aber obwohl er ihn
verwarf, unterzeichneter er ihn dennoch. Dieser Plan verlängerte den Krieg um
weitere sechs Monate und kostete das Leben von Tausenden Soldaten und Millionen
vertriebener Zivilisten einschließlich Tausender Juden, die durch Hunger und
Kälte umkamen. Doch es waren die Deutschen, die man später dafür verantwortlich
machte (s. Churchill, "Triumph und Tragödie")!
Im April 1945 erfuhr die Welt, wo tatsächlich die Macht in diesem
furchtbaren Krieg gelegen hatte. Als Himmler Graf Bernadotte von Schweden um
Friedensbedingungen anging, wandte der Graf sich nicht etwa an Stalin, Truman
oder. Churchill, sondern an Chaim Weizmann, den Vorsitzenden des
Weltjudenkongresses und späteren ersten Präsidenten Israels. Dr. Weizmann
entsandte Dr. Norbert Masur und Dr. Hillei Storch zu Himmler nach Berlin. Die
Bedingungen für einen Frieden waren die des Morgenthauplanes. Die Folge war,
daß in den nächsten sieben Wochen weitere Millionen starben, die hätten leben
können, hätte man den Krieg beendet und Lebensmittel allen europäischen
Zivilisten, Freund oder Feind, zur Verfügung gestellt. Der Welt aber wurden die
Verhungerten und Abgemagerten als willkürliche Opfer der Deutschen hingestellt!
Nachdem ganz Deutschland und
ein erheblicher Teil Europas zerstört worden war und Stalin keine Neigung
zeigte, bei Berlin Halt zu machen, gab Churchill Befehl, die Waffen der
Deutschen einzusammeln, um sie ggfls. gegen Stalin einzusetzen. Zu Lord
"Pug" Ismay, einem seiner militärischen Berater, sagte er: "Wir
haben das falsche Schwein geschlachtet! Wir müssen die Deutschen wieder
bewaffnen."
Etwa zur selben Zeit, am 12.
Juli, wandten sich die Japaner an Stalin als Mittelsmann zum Friedensschluß.
Stalin unternahm nichts, da er sich schon entschlossen hatte, sich an der Beute
zu beteiligen. Die Japaner streckten sodann andere Fühler aus, die sowohl
Churchill wie den Amerikanern bekannt waren. Nach neueren Forschungen soll es
Churchill gewesen sein, der Truman dazu bewog, das japanische Friedensangebot
auszuschlagen und die Atombomben abzuwerfen, nicht um des Friedens willen,
sondern um Stalins Griff nach Churchills Europa abzuwenden.
Obwohl Polen die besten
Jagdflieger während der Schlacht um England gewesen waren und tapfer in allen
kritischen Kämpfen für England gekämpft hatten, in Norwegen, bei Tobruk, in
Griechenland, bei Monte Cassino, bei Falaise und Arnheim, und der Krieg
angefangen worden war, "um Polen zu befreien", verweigerte Churchill
den Polen die Teilnahme an der Siegesparade in London.
In England wunderte sich
niemand, aber die restliche Welt war schockiert, daß der erste nicht aus einer
Wahl hervorgegangene englische Premierminister am 26. Juli abgewählt wurde.
Aber die Entscheidung war schon gefallen ‑ am 6. August wurde Hiroshima
von einer Atombombe ausgelöscht, und am 9. August traf Nagasaki das gleiche
Schicksal. Churchills Wunsch war erfüllt worden.
P. S.
Der Aussage seines Leibarztes
nach waren die letzten Worte des "Karlspreis‑Trägers" auf dem
Sterbebett: "Was war ich für ein
Narr!"