Herrenclubs der Oligarchie

 

 

Monopole bergen die ständige Gefahr in sich, mißbraucht zu werden. Monopole sind Gift für einen gesunden Wettbewerb und die soziale Marktwirtschaft. Zu welchen Mißständen und Verkrustungen ein Pressemonopol führen kann, erleben wir seit vielen Jahren am Negativbeispiel der "Lübecker Nachrichten". Der Informationsgehalt dieses Blattes sank ständig. Die Berichterstattung ist tendenziös und manipulativ. Viele kritische Leserbriefe wurden unterdrückt. Dagegen wurden und werden Freunde der Geschäftsleitung oder der Redaktion gehäuft im redaktionellen Teil hochgejubelt. Ungeschlagener Günstling dieser Propagandamaschinerie war Hans-Lothar Fauth. Gegen den Bürgermeister Bouteiller ‑ man mag von ihm halten was man will ‑ wurde dagegen eine Mobbingkampagne geführt, die frappant an Auswüchse kurz vor dem Ende der Weimarer Republik erinnerten. Mitglieder sich selbst elitär dünkender Clubs wie Rotary, Lions, Kiwanis und Freimaurer erhalten kostenfreie Publicity auch außerhalb des Anzeigenteils.

 

Wenn all dies dem Verbraucher nicht gefällt, ist er nicht machtlos. Er kann das Produkt abbestellen bzw. nicht mehr kaufen. Auch kann der Kunde sich ein Abo mit Angehörigen, Nachbarn oder Freunden teilen. Gleiches gilt für den Anzeigenkunden. Es ist ein maßgeblicher Beitrag zur Gesundung von Stadt, Staat und Gesellschaft, wenn nur die Unternehmer mit Aufträgen bedacht werden, denen eine aufgeklärte, solidarische Gesellschaft am Herzen liegt. Völlig unabhängig von diesen Erwägungen sind ‑ für das Studium in stillen Stunden ‑ zwei satirische Schriften beigefügt.


Herrenklubs der Oligarchie

 

oder

 

Die Lobby der Kapitalisten

 

Unsere "unabhängige und überparteiliche" Tageszeitung (LN), die gelegentlich CDU-Wahlkampfanzeigen kostenlos veröffentlicht, läßt es sich wieder einmal angelegen sein, einen ganz perfiden Verblödungsangriff zu starten. Dem arglosen Leser soll vorgegaukelt werden, die Service‑Clubs (Rotary, Lions, Kiwanis usw.) seien edel, hilfreich und gut und außerdem die Elite unseres Volkes.

 

Dies fordert zu allererst die Frage heraus, was die Service‑Clubs und die LN gemeinsam haben.

 

Die Antwort lautet:

 

"Die süßliche Verlogenheit!"

 

Die wahre Elite unseres Volkes nennt sich nicht so und ist darum besorgt, nicht so angesprochen zu werden. Sie stellt ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft, ohne die heuchlerische Glocke der Mildtätigkeit vor sich her schallen zu lassen und ohne sich mit überdimensional vergrößerten Schecks in der Regionalpresse abbilden und beweihräuchern zu lassen.

 

Bei dem Aufnahmekriterium der Charakterfestigkeit lauert die nächste Begriffsverwirrung. Die "omerta", das mafiose Schweigegebot, heißt hier "Rücksichtnahme" und ist für die selbsternannte Elite wichtiger als die aus dem Demokratieprinzip des Grundgesetzes folgende Transparenz. Warum wohl treiben diese Herrschaften solche Geheimniskrämerei mit ihren Mitgliederlisten? Weil die Veröffentlichung derselben vielen Bürgern die Augen öffnen würde, wer mit wem welches halblegale oder sogar illegale Ding durchgezogen oder bemäntelt hat. Deshalb verschweigen die LN in ihren unkritischen Lobeshymnen auch einen wesentlichen Aspekt der Service‑Clubs, nämlich die vielen Leichen, die man im Keller hat, weil man sich bei der "gegenseitigen Nützlichkeit" oft nicht an das geltende Recht hält. Den Burschenschaften gleich leuchtet aus dem Dunkel einer kafkaesken Justiz der Scheinwerfer für die "charakterfeste Elite":

 

"Corpsrecht bricht geltendes Recht!"

 

Das Netzwerk und Beziehungsgeflecht ist offenkundig:

 

Marketingdirektor J. Rühmling ist Lion, (bis 3/1999) stellvertr. Chefredakteur A. Hauenschild ist Rotarier, Chefredakteur i. R. C. ‑M. Lankau ist Rotarier, Chefredakteur i. R. Klaus Groth ist Lion.

 

Wie die Regenbogenpresse den europäischen Hochadel, hofiert die Führungsetage der LN die hiesigen Service­-Club‑Mitglieder mit großen wohlwollenden Fotos und opulenten berufs‑ bzw. geschäftsfördernden Artikeln, wie die nachfolgende Auflistung beleg die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

 

(R = Rotary, L = Lions, K = Kiwanis)

 

Dr. Jörg Fligge (R) ‑ Stadtbibliothek ‑

Heinz Püplichhuisen (R) ‑ Weinhaus von Melle ‑

Dr. Hans‑Joachim Thilo (R) ‑ Pastor i. R. ‑

Hans Georg Rieckmann (R) ‑ Konfektionshaus ‑

Gerd Rischau (L) ‑ Stadtkämmerer ‑

Manfred Amrein (K) ‑ Musikinstrumente ‑

Werner Busch (K) ‑ Bankdirektor

Heinz Lund (R) ‑ Kultursenator i. R. ‑

Hans‑Jürgen Bockholdt (R) ‑ Reinigungsuntem.

Prof. Dr. Horst Dilling (R)

Peter Sünnenwold (L) ‑ Beerdigungsuntern. ‑

Frank‑Detlef Meixner (L)

Björn Engholm (K) ‑ Ministerpräsident a. D. ‑

Dr. Peter Knoll (R)

Ralf Casagrande (R) ‑ Gastwirt ‑

Dr. Helmut Pfeifer (R) ‑ Rechtsanwalt und Notar ‑

Bernd Satz (R)

Anke Eymer (L) ‑ MdB ‑

Dr. Hans‑Eckhard Tribess (R) ‑ Rechtsanwalt und Notar ‑

Dr. Norbert Hahn (R) ‑ Arbeitsamtsdirektor ‑

Geert Mackenroth (K) ‑ Vors. sh Richterbund ‑

Hans‑Jürgen Sperling (L) ‑ Verlagswesen ‑

Georg‑Heinrich Hahn (R) ‑ Lebensmittelchemie ‑

Claus Eisenbarth (L)

Henning Biermann (L)

Dr. Horst Henning Siewert (R) ‑ Denkmalschutz ‑

Johann W. Wagner (L)

Prof. Dr. Heinrich Halsband (R)

Dr. Walter Trautsch (R) ‑ Bauuntern. i. K. ‑

Dieter Zellweger (R) ‑ Goldschmied ‑

Bernhard Denker (R) ‑ Bauunternehmer ‑

Mario Mensing (R) ‑ Stadtmarketing ‑

 

In der Ausgabe vom 29.12.1998 kamen die LN nicht umhin, von einer Rüge des Presserats wegen Schleichwerbung (Ziffer 7 des Pressekodex) zu berichten. Alle Gewerbetreibenden, Handwerker und Freiberufler, die sich von der manipulativen "Nützlichkeitspropaganda" für Service‑Club‑Mitglieder in den LN wettbewerbsmäßig betroffen fühlen, sollten ebenfalls den Beschwerdeausschuß des Deutschen Presserats anrufen.

 

Erst wenn das Pressemonopol der LN gebrochen ist oder nicht mehr mißbraucht wird und wenn auch umfassend und kritisch über das verkommene Lübecker Establishment berichtet wird, kann dieses total verlotterte und heruntergewirtschaftete Gemeinwesen saniert werden.

 

Aus dem Umstand, daß Rotarier und andere Service‑Clubs unter den Nazis und in kommunistischen Staaten verboten waren bzw. zur Selbstauflösung gezwungen wurden, dürfen keine falschen Schlüsse gezogen werden. Diese selbsternannte Elite beruft sich gerne darauf, um zu dem Umkehrschluß zu animieren, diese lauten Wohltäter und leisen Intriganten seien das Salz der Erde. Sie gehören verboten, werden jedoch nicht angepackt, da sie sich in den Schaltstellen der Macht eingenistet haben und ihm Clubfreunde bis zum Exzeß protegieren; Kritiker und Dissidenten dagegen werden mit übelsten Methoden gemobbt. Dies gilt insbesondere für die Justiz. Seit Gründung der BRD sind die Spitzen der obersten Bundesgerichte fest in der Hand von Rotary und Lions.

 

Welche Eigenschaften sich tatsächlich hinter einer mafiosen Andeutungssprache der "charakterfesten Elite" verbergen, zeigt die folgende kleine Auswahl von führenden Vertretern dieser Zunft:

 

Ignaz Bubis ‑ Multizultizillionär und Lions‑Mitglied ‑ wurde 1952 vom Landgericht Dresden wegen Großschiebereien und Spekulationsverbrechen zu 12 Jahren Zuchthaus und Vermögenseinziehung verurteilt. Öffentlichkeit und Justiz sahen gesellschaftsschädigende, selbstsüchtige und gewissenlose Bandenkriminalität (35 Angeklagte) abgeurteilt. Bubis entzog sich der Strafe durch Flucht. Diesen dunklen Punkt suchte er später mit einem angeblichen Antisemitismus in der jungen DDR zu kaschieren. Davon konnte jedoch keine Rede sein; denn Justizministerin Hilde Benjamin, Spionagechef Markus Wolf und Kirchenstaatssekretär Gysi (senior) waren bzw. sind Juden.

 

By the way: Im Vollbesitz der Gnade der späten Geburt bin ich es leid, daß eine kleine jüdische Minderheit bestimmt, welche Schauspiele auf deutschen Bühnen aufgeführt werden und fordere die Novellierung des Volksverhetzungsparagraphen, damit es unter Strafe gestellt wird, ein Fassbinder‑Stück öffentlich als "Dokument Goebbelsscher Qualität" abzuqualifizieren.

 

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Björn Engholm unser Ex‑Landesvater aus dem Kiwanis‑Club, ist besonders durch sieben Dinge bekannt geworden:

 

1)  Seine überkorrekten Bügelfalten,

2)  seine Pfeife,

3)  seinen Wortbruch in Sachen Gesamtschulumwandlungen durch Meyenborgs brachiale Rechtsbrüche,

4)  seine öffentliche Lüge über den Zeitpunkt seiner Kenntnis über die Machenschaften aus der Staats­kanzlei,

5)  seine Äußerung vor dem 2. parlamentarischen Untersuchungsausschuß, wonach Schleswig‑Holstein ein einziger großer verhunzter Saustall zwischen Nord‑ und Ostsee ist,

6)  seine Konversion zur Lobby der Atomkraftwerksbetreiber und

7)  seinen Führerscheinverlust wegen absoluter Fahruntüchtigkeit.

 

Enghohn hat seine eigenen ‑ oft und mit beachtenswertem Pathos vorgetragenen ‑ Vorstellungen von Aufrichtigkeit und Moral in der Politik mit unnachahmlicher Scheinheiligkeit verfehlt (Stern 42/97).

 

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"Man weiß, daß man dort (bei den Vortrags‑Meetings mit Präsenzpflicht) nur zuverlässigen und rücksichtsvollen Männern begegnet. Die Rotarier sind sorgfältig ausgewählte Männer, von einwandfreiem Charakter. Jeder weiß, daß der andere, den er dort trifft, bevor er in den Club aufgenommen worden ist, genauso geprüft worden ist, wie er selbst, und daß er um seinen Beitritt deswegen gebeten worden ist, weil seine Freunde in ihm einen verdienstvollen, untadeligen und uneigennützigen Mann sahen."

 

(Gerhard Gaul, 1956/57 Präsident des Rotary Club Lübeck)

 

Für die Fahnenflucht ist die Todesstrafe ausgesprochen. Sie ist notwendig. Selbst, wenn dem Angeklagten zugute gehalten wird, daß er ein haltloser und zielloser Charakter ist, so würde eine langjährige Zuchthausstrafe bei diesem Angeklagten überhaupt keinen Zweck haben .... Asoziale Elemente wie der Angeklagte müssen rücksichtslos ausgemerzt werden."

 

(Marinekriegsgerichtsrat Gerhard Gaul in dem Todesurteil vom 17.4.1942 gegen den Matrosen Walter R. aus Hannover)

 

Otto Graf Lambsdorff Mitglied im Rotary‑Club Düsseldorf‑Süd, ist die Hauptfigur eines der größten Skandale der Nachkriegsgeschichte: der Flick‑Affäre. Das Landgericht Bonn hat ihn 1987 rechtskräftig wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 500 Tagessätzen verurteilt. Vom Vorwurf der Bestechlichkeit ist er zwar freigesprochen worden, doch es war ein Freispruch der dritten Klasse (Hans Leyendecker, Spiegelredakteur).



1985 geriet die Ferd. Pieroth GmbH an den Rand eines Konkurses, weil die Firma mit Weinen gehandelt hatte, die mit dem giftigen Frostschutzmittel Glykol versetzt waren. Im Nov. 1998 tritt der Berliner Wirtschaftssenator und Rotarier Elmar Pieroth zurück. Er sagt wegen Amtsmüdigkeit; andere glauben, er fürchte unangenehme Enthüllungen. Der Schweizer Geschäftsmann Hartmut Schwenn behauptet, er habe für die Pieroths in den siebziger Jahren ein System von Scheinfirmen im Ausland aufgebaut. Fingierte Rechnungen aus dem Ausland sollen dazu gedient haben, Gewinn aus dem Weinhandel am Finanzamt vorbei in eine schwarze Kasse in der Schweiz umzuleiten. Schwenn hat zwischen 1974 und 1984 etwa 10 Mio. DM Schwarzgeld über die Grenze gebracht und nach seiner Überzeugung ist ein Teil des Geldes auch dem CDU‑Politiker Elmar Pieroth zugute gekommen (vgl. Spiegel 46/1998 S. 116)

 

Der Altbundespräsident und Rotarier Walter Scheel muß eine Geldbuße von 50.000,00 DM im Rahmen einer §153 a StPO‑Einstellung zahlen, weil er als Aufsichtsratsvorsitzender der bundeseigenen DEG Veruntreuungen des Geschäftsführers (Reisekosten für die Ehefrau) genehmigt hatte.

 

Der Jenoptik‑Chef Lothar Späth (Lions) ist Geschichte geworden als potentieller Kanzlerkandidat, der im letzten Moment gegen Kohl kniff, weil er wohl die Hosen voll hatte. Allgemein bekannt ist, wegen welcher außerbayerischen Amigoaffäre er vom Amt des baden‑württembergischen Ministerpräsidenten zurücktreten mußte.

 

Manfred Stolpe (Lions) ‑ alias IM Sekretär ‑, den die Sozis trotz Dauerbeschuß des (den Rotariern nicht abgeneigten) "Spiegel" nicht fallen lassen. Von wem er seinen Stasi‑Orden erhielt, ist dabei nebensächlich. Nur sollte der Ministerpräsident eines deutschen Bundeslandes einen wahrheitsgemäßen Umgang mit der eigenen Biographie pflegen. Die Krönung war der TV‑Auftritt seines Generalstaatsanwalts aus der Lübecker Kaderschmiede des Rotariers 0skar Kleiner senior, der vor laufenden Kameras "die Hosen 'runterließ" und bekundete, es sei nun 'mal nicht ganz einfach, gegen den Mann zu ermitteln, der einem die eigene Ernennungsurkunde ausgehändigt habe.

 

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Mit diesem Pamphlet ist ein weiteres Phänomen gelöst: Für die schlechte Laune der Norddeutschen ist der Umstand verantwortlich, daß die wahren Hanseaten längst emigrieren mußten und ihre Heimat nach einem von der restlichen Welt konzipierten Masterplan schon seit Jahrzehnten als Reservat für Außerirdische herhalten muß, wodurch erneut bestätigt wird, daß Verschwörungssysteme aller Art den grandiosen Reiz plötzlicher unbestechlicher Logik besitzen. Kausalitätsdefizite verflüchtigen sich. Verschwörungen zu konstruieren macht Spaß und halt den Denkapparat in Gang (kleiner Scherz frei nach Richard Herzinger und Wolfgang Höbel).

 

Ein weiteres höchst eigennütziges Ziel verfolgt diese Schrift. Sie soll werben für die "Rechtsbeugermafia" Ein obszönes Buch (ca. 600 Seiten) über die schleswig‑holsteinische Justiz und das Unwesen vieler Service‑Club­-Mitglieder, welches demnächst erscheinen wird. Es spricht einiges dafür, daß die Mehrheit der Leser nach der Lektüre nicht mehr ein Verbot der NPD, sondern einiger Service‑Clubs fordern wird.

 

V.i.S.d.P.: D. Winter, Lübeck (Aktion"LN‑Boykott")

 

PS: "Die Rechtsbeugermafia" (ISBN 3-934477-00-3) ist im August 1999 erschienen und im Buchhandel erhältlich. Die zweite überarbeitete und stark erweiterte Auflage finden Sie auf dieser Homepage!


 

 

 

Noch ein paar ehrenwerte Herrenclub‑Mitglieder                                      oder

"An ihren Früchten (Taten) sollt ihr sie erkennen" (Matthäus 7, 16 + 20)

 

Konrad Adenauer ‑ mit der eigenen Stimme gerade so eben zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt und Mitglied im Rotary‑Club ‑ ließ sich ohne den gebotenen Widerstand sang‑ und klanglos von den Nazis aus seinen höchsten preußischen Ämtern drängen, um dann als primärer Rosenzüchter sein Milchschaf "Nelke" bevorzugt auf fremden Grundstücken weiden zu lassen. In der Weimarer Republik galt er als linksrheinischer Separatist.

 

Später wollte er ‑ der Greuel des zweiten Weltkrieges ungeachtet ‑ die Atombewaffnung der BRD durchsetzen. Stalins Angebot zur Wiedervereinigung lehnte er ohne konkrete Prüfung und Auslotung der Ernsthaftigkeit ab.

 

Adenauer holte schwerbelastete Altnazis in die Bonner Ministerialbürokratie wie z.B. Hans Globke, der sein Hauptabteilungsleiter für Personalfragen wurde. Unter den Nazis hatte er den amtlichen Kommentar zu den anti‑jüdischen Nürnberger Rassegesetzen geschrieben. Wie z.B. Theodor Oberländer, der wegen der Beteiligung an den Massakern von Lemberg im April 1960 in Abwesenheit von einem DDR‑Gericht zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt wurde. Und wie z.B. Friedrich Karl Vialon, der als Abteilungsleiter in Riga den Juden alles abjagen ließ; nicht nur Gold und Silber, sondern auch die Grabsteine ihrer Vorfahren.

 

In der sog. Spiegel‑Affäre kam Adenauer eine üble Schlüsselrolle zu. Auch bei anderen halsbrecherischen Aktionen benutzte er Franz‑Josef Strauß bevorzugt als Minenhund.

 

Bezeichnend für sein zweifelhaftes Demokratieverständnis ist sein Ausspruch aus dem Jahre 1962:"Es ist nicht alles, was ich den Bürgern sage, gelogen."

 

Rechtsanwalt und Notar Dr. Uwe B. ‑ alias Dr. Mabuse ‑ Mitglied im Kiwanis‑Club. Ich zitiere aus Kapitel 15 der "Rechtsbeugermafia" und einem Schreiben an die Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht Lübeck vom 8.5.1998:

 

Mabuse hatte zuvor ähnliche Straftaten unbehelligt begangen. Für einen aus Polen stammenden Architekten übenahm er als Notar im Zusammenwirken mit einem befreundeten Makler auch Vertriebsaufgaben bezüglich einer Reihenhausanlage in einem benachbarten Landkreis. Geschickt ließ er sich eine großzügige Preisspanne einräumen. Danach ließ er die Objekte ruckzuck von seinem Büropersonal zum untersten Limit aufkaufen und später mit satten Gewinnen weiterveräußem. Vom Erlös erhielt Mabuse selbstverständlich den Löwenanteil, da er ja auch für die Finanzierung gesorgt hatte. Bei dem ersten Staatsanwalt Sophus Sommer verliefen die Ermittlungen gegen Mabuse im Sande, weil ja Korpsrecht bekanntlich geltendes Recht bricht. Der betrogene Architekt, der infolge dieser niederträchtigen Machenschaften in Konkurs geriet, wurde von dem sonst als extrem scharf bekannten Sommer bis zur mutlosen Aufgabe vertröstet, weil er angeblich alle Hände voll mit einem Ermittlungsverfahren gegen Zahnärzte zu tun habe, die sich am Zahngold der Patienten bereichert hätten. Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, daß von denen auch keiner belangt wurde .......................

 

Als Mitglied des Ehrengerichtshofs und Berichterstatter hatte RA Dr. B. (Kiwanis‑Club) in einem Ehrengerichtsverfahren gegen den Unterzeichnenden eindeutig den Sachverhalt manipuliert, um eine ungerechtfertigte Verurteilung herbeizuführen. Er hatte in dem Urteil behauptet, der Unterzeichnende sei mit den Eheleuten Klabursky in Sozietät verbunden gewesen. Das war objektiv unwahr und dafür gab es auch nicht die geringsten Anhaltspunkte. Nur durch diese Manipulation konnte man mir etwas am Zeug flicken, weil es um meine Anwaltstätigkeit und Klaburskys Notartätigkeit ging, die in der tatsächlich gegebenen Bürogemeinschaft zulässig war; in einer Sozietät jedoch unzulässig gewesen wäre. Die Strafanzeige wegen Rechtsbeugung wurde von Oberstaatsanwalt Morf (Rotarier in Flensburg) eingestellt, weil angeblich nicht einmal ein Anfangsverdacht gegeben sein sollte!

 

Ernst Benda ‑ Rotarier ‑ war als Bundesinnenminister für die Notstandsgesetzgebung verantwortlich. Verfassungsrechtler sprachen damals von einem Skandal (zwischenzeitlich hat sich die Bevölkerung an ganz andere Klopper gewöhnt). Hunderte von Hochschullehrern machten Front gegen diese Verfassungsänderung. Die Kritiker dieser Grundgesetzaushöhlung beschworen die Gefahr eines autoritären, antidemokratischen Staates, dem jede Willkür ermöglicht würde und damit auch der Weg in die Diktatur.

 

Als strammer CDU‑Mann bremste er ‑ trotz recht bescheidener Examensergebnisse zum Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts avanciert ‑ mehrfach sozial‑liberale Reformgesetze aus, so z.B. bei der Hochschuldemokratisierung und den Schwangerschaftsabbruch.

 

Hochinteressant ist auch der nachfolgende Auszug aus einer Strafanzeige gegen Benda, die unter dem 13.9.1972 von einem ehemaligen Berliner Wiedergutmachungsrichter erstattet wurde:

 

"...Zum neuen Wiedergutmachungsdirektor wurde der Landgerichtsdirektor Buschbom (alias Busboim) gemacht, und zwar auf Betreiben der damals gerade neu entstandenen Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Präsident dieser Gesellschaft ist nach wie vor Benda (alias Ben David), neben seiner Präsidentschaft über das höchste deutsche Gericht .....

 

Mitte 1964 reiste Benda nach Israel und ließ sich von dortigen Anwälten, insbesondere in Tel Aviv, Tausende von Prozeßvollmachten/Untervollmachten ausstellen auf die schnell neu gegründete Anwaltsgemeinschaft Schmitz ‑ Benda, natürlich am Berliner Ku‑Damm.

 

Der ‑ dank Benda! ‑ zum Wiedergutmachungsdirektor gemachte Buschbom richtete nun zugunsten Benda und einiger anderer privilegierter Anwälte .... eine 10. Abteilung (Sondergericht) ein. Ich selbst wurde gezwungen, diese Abteilung zu übernehmen .... Alle meine richterlichen Verfügungen wurden von einem Parteifreund des Buschbom vorentworfen und ich durfte praktisch nur das Vorentworfene unterschreiben."

 

Als Benda in öffentlicher Debatte vorgehalten wurde, daß er ja ein riesiges Vermögen an den Wiedergutmachungsprozessen verdiene, bestritt er kalt lächelnd, jemals in Wiedergutmachungssachen gearbeitet zu haben. Vielleicht haben ja seine Assessoren die ganze Arbeit bewältigt!!!

 

Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dr. Manfred Biermann aus dem Kiwanis‑Club war für höhere Aufgaben unter einem Ministerpräsidenten Dr. Uwe Barschel bestens ausgewiesen und wurde 1985 Wirtschaftsminister. Nicht einmal zwei Jahre später trat er zurück, um nicht zu einer Belastung für die Landesregierung und die CDU zu werden. Der Demission voraus ging eine wochenlange öffentliche Diskussion über merkwürdige Geschäftsbeziehungen, die Biermanns Steuerberaterbüro zu einem Lübecker Baulöwen unterhielt: Der windige Geschäftspartner wurde von der Staatsanwaltschaft wegen Steuerhinterziehung, gefälschter Bilanzen und Konkursbetruges in Höhe von 13 Mio. DM steckbrieflich gesucht. Als dann noch publik wurde, daß Biermann als Senator einen ihm unterstellten Mitarbeiter vor allzu eindringlichen Nachforschungen wegen Untreue und Urkundenfälschung bewahrt haben soll, begann der Minister zu kippen. Nach einer Unterredung am Krankenbett Barschels, ließ dieser ihn fallen, wie eine heiße Kartoffel, um nicht mit ihm zu straucheln (vgl. Hamburger Abendblatt und DER SPIEGEL 25/1987, S. 27).

 

Strafrechtlich ist Dr. Biermann selbstverständlich nichts passiert, da der Leitende Oberstaatsanwalt und Rotarier Oswald Kleiner sen. immer haarscharf an dem Service‑Club‑Freund vorbeiermittelte, wie es die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristen zutreffend formulierte. Dazu muß man wissen, daß Rotarier, Lions und Kiwanisi gelegentlich "den Austausch in großer Runde" praktizieren.


Quasi als Wort zum Sonntag muß dazu die "goldene Regel" von Kiwanis International zitiert werden: "Verhalte Dich immer so, wie Du erwartest, daß sich Deine Mitmenschen Dir gegenüber verhalten", Der Verfasser plädiert für ein neues Motto: "Heuchler aller Länder vereinigt Euch zum illegalen Kohlemachen!"

 

Rechtsanwalt und Notar Dr. Klaus B. ‑ Mitglied im Rotary Club Lübeck‑Holstentor und Spezi des Barschel-­Protegés 0. Kleiner sen. ‑ wird uns in der nötigen Ausführlichkeit vorgestellt in zwei Kapiteln "Der Rechtsbeugermafia". Auch im zweiten Band der ..Justizcosanostra" wird er reichlich sein Fett abbekommen.

 

Professor Theodor Eschenburg ‑ Rotarier mit "unsterblichen" Vorfahren in den "Buddenbrooks", dessen Großvater zu Wilhelms Zeiten Bürgermeister in Lübeck war ‑ ist Emeritus für Staatsrecht. In Tübingen zog er sich einen Proteststurm seiner Studenten zu, als ruchbar wurde, er arbeite mit Agentenwerbern des Bundesnachrichtendienstes (BND) zusammen, die Studenten für lebensgefährliche Auslandseinsätze ankobern wollten. Für 400 Mark im Monat sollten die angehenden Akademiker im Ostblock Kasernen fotografieren, worauf durchgehend die Todesstrafe stand. Zwei Heidelberger Studenten waren bei einer solchen Geheimdienstaktion voll ins offene Messer gelaufen und am 22.11.1961 vom Obersten Moskauer Militärgericht zu 12 Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden.

Wie auch beispielsweise Gerhard Gaul, Clemens von Jagow, Dr. Helmut Lemke und viele andere mehr, tauschte Eschenburg eine mehr oder weniger üble Nazivergangenheit gegen die Rotary-Mitgliedschaft ein. Eschenburg wurde 1933 Mitglied der SS (nach dem IMT eine kriminelle Vereinigung), beteiligte sich in Hamburg aktiv an der "Gleichschaltung" im Sinne Hitlers und fungierte als einer der maßgeblichsten Wirtschaftsbosse im NS-Staat. Er war Geschäftsführer von sage und schreibe 21 Wirtschaftsverbänden. Es ist eine Schande für die deutsche Geschichtswissenschaft, daß diese Wendehals-Aktivitäten (von NSDAP / SS zu Rotary /CDU) bis heute keinen Erforscher gefunden haben, wenn man von einigen eher propagandistisch motivierten Ansätzen in der DDR absieht.

 

Clemens von Jagow war Rotarier und 1964/65 Präsident des Rotary Club Lübeck. Mitglied der NSdAP wurde er am 1.5.1933. Im Januar 1939 ‑ seit 1937 war er als Landgerichtsrat in Lübeck tätig ‑ beurteilte ihn der Landgerichtspräsident Rischau (der Vater unseres Stadtkämmerers aus dem Lions‑Club) ‑ mit dem er befreundet war, als juristischen Könner. Staatsbürgerlich wurde er folgendermaßen eingeschätzt:" Politisch zuverlässig. Er steht auf dem Boden der Bewegung, für die er als Parteirichter eifrig tätig ist und bietet die Gewähr, daß er sich jederzeit rückhaltlos für den neuen Staat einsetzen wird." Vom 16.2.1942 an gehörte C. von Jagow dem Sondergericht Kiel als Beisitzer an. Als Berichterstatter ist er für ein Urteil vom 23.4.1942 verantwortlich, mit dem eine 25‑jährige Polin zu 3 Jahren verschärftem Straflager verurteilt wurde, weil sie sich in einem Brief in die Heimat über die schlechte Verpflegung beschwert hatte. Bei dieser Verurteilung wandte von Jagow die Verordnung über die Strafrechtspflege gegen Polen und Juden an, die erst am 18.12.1941 in Kraft trat und die Tat bereits am 7.12.1941 vollendet war. Im Juni 1945 wurde von Jagow (mit guten Gründen) durch die britische Militärregierung aus dem Justizdienst entfernt.

 

Im Rahmen der Renazifizierung der schleswig‑holsteinischen Justiz war er dann von 1952 bis 1956 Leiter der Personalabteilung im Justizministerium und danach bis zur Pensionierung im Jahre 1968 Präsident des Landgerichts Lübeck. Er war auch noch passionierter Jäger und liebte die Beschaulichkeit des Richterberufs.

 

Dem Leitenden Lübecker Oberstaatsanwalt Oswald Kleiner ‑ Mitglied in der CDU und dem Rotary Club Lübeck‑Burgtor ‑ wurde 1987/88 während seiner umstrittenen Ermittlungstätigkeit Parteilichkeit zugunsten Uwe Barschels vorgeworfen. Barschel durfte ‑ nur ein Beispiel ‑ zu einem Zeitpunkt die Ermittlungsakten einsehen, als dieses dem Anwalt Björn Engholms verweigert worden war. Die skandalöse Parteinahme Kleiners wurde vom damaligen Generalstaatsanwalt Gerhard Teschke (Lions Club) gedeckt. Justizminister Dr. Klingner (SPD) entließ Teschke zwei Monate vor seiner Pensionierung (vgl. R. Liedtke: Skandalchronik, S. 207f). DER SPIEGEL (9/1988, S. 50+53) lieferte die Details:

 

Anders als mit der Benutzung seines eigenen Dienstwagens, nahm es Kleiner mit der Ordnung in seiner Behörde sehr genau. Staatsanwälte, die in Botten zum Dienst erschienen, wurden ermahnt. Verfügungen bis zu einer Länge von einer Seite = 25 Zeilen mußten eigenhändig geschrieben werden. Bei Diktaten sei auf "Sprechdisziplin" zu achten. Die Umsicht, die Kleiner auf das reibungslose Funktionieren seines Behördenbetriebs verwendete, hätte er auch bei der Ermittlungstätigkeit walten lassen sollen. Die hat der Lübecker Behörde bundesweit den Ruf einer "liebedienerischen Staatsanwaltschaft" (Frankfurter Rundschau) eingebracht. Während Kleiners Behörde CDU‑Leute konsequent beschützte, ließ er Mitgliedern der Friedensbewegung eine ganz besonders intensive Strafrechtspflege angedeihen, die nach Protestaktionen mit unnachgiebiger Härte verfolgt worden waren.

 

Aus dem Rahmen fiel auch Kleiners Verhalten gegenüber dem Barschel‑Schwager Alexander von Bismarck, der 1986 wegen Betruges zu drei Jahren Freiheitsentzug verurteilt worden war. Unmittelbar danach empfing Kleiner den adligen Delinquenten in seinem Dienstzimmer, um persönlich dessen Beschwerde über den Sitzungsvertreter der Staatsanwaltschaft entgegenzunehmen. Der verheerende Eindruck von Einäugigkeit, Parteilichkeit und fachlicher Schlamperei (Süddeutsche Zeitung) den Kleiner und seine Staatsanwälte in der Barschel Affäre hinterließen, stieß sogar der unionsnahen Kieler FDP sauer auf, sie verlangten eine Überprüfung durch das Justizministerium.

 

Das Genick brachen dem Rotarier seine hohen ethischen Prinzipien" bei der verbotenen gehäuft privaten Nutzung seines Dienstwagens und im Umgang mit der Wahrheit vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß. Dort hatte er behauptet, mit dem Ballhaus Anwalt Justus Warburg nur einmal am 19.9.1987 in der Behörde gesprochen zu haben, Tatsächlich gab es zumindest noch ein weiteres Gespräch am 22.9.1987, was einer seiner Staatsanwälte bezeugte. Ein bekannter Lübecker Strafverteidiger hat behauptet, Kleiner und Warburg seien (auch) Freimaurer, weil RA Warburg einmal in Bezug auf Kleiner von "meinem Bruder" gesprochen haben soll.

 

Kleiners Kronprinzen stehen allesamt in dem Ruf tiefgreifender Korrumpiertheit. Einen Eleven rühmte er als langjährig erfolgreichen Ermittler in der organisierten Kriminalität. Tatsächlich steht dieser Herr noch heute in dem dringenden Verdacht des Meineides und der Strafvereitelung im Amt

 

Unter der Überschrift "Ein Alt‑Nazi wurde Ministerpräsident" können wir im "Schwarzbuch" folgendes nachlesen:

 

"Wir alle, jeder an seiner Statt, sind dazu aufgerufen, die Hammerschläge des Dritten Reiches auszuführen". Der Mann, der Anfang Februar 1933, in SA‑Uniform mit Hakenkreuzbinde am Arm, diese markigen Worte sprach, war Dr. Helmut Lemke, NSdAP‑Bürgermeister von Eckernförde, nach 1945 CDU-­Landtagsabgeordneter, Landtagspräsident, Innenminister, ab 1963 Ministerpräsident Schleswig‑Holsteins und Ehrenmitglied des Rotary Club Lübeck. Antifaschisten erinnerten sich daran, wie im Februar 1933 in Eckernförde diese Hammerschläge erfolgten. 60 Sozialdemokraten und Kommunisten wurden verhaftet. Zwei von ihnen, Heinrich Otto und der KPD‑Vorsitzende von Eckernförde, Hermann Ivers, wurden von den Nazis umgebracht. Der im ersten Weltkrieg schwerkriegsbeschädigte Ivers wurde in Bremen‑Oslebshausen von dem SS‑Arzt Dr. Alfes nach medizinischen Experimenten zu Tode gespritzt. Die Anordnung zur Verhaftung der Sozialdemokraten und Kommunisten gab im Februar 1933 der Bürgermeister Lemke. Unter seinem Schutz fühlten sich alte und neue Nazis wohl in Schleswig‑Holstein.

 

Man könnte versucht sein, es als Wahrheitsbeweis biblischer Weisheit zu werten, die dem

Apfel bescheinigt, nicht weit vom Stamm des Baumes zu fallen. Jedenfalls im Geschäftsjahr

1984/85 war der Rechtsanwalt und Notar Dr. Volker Lemke ‑ Sohn des Dr. Helmut Lemke ‑

noch Mitglied im Rotary Club Lübeck. Der meist sehr blasse Marineoffizier der Reserve trat

in den Blickwinkel der Medienöffentlichkeit, als er in einem Handstreich den Vorsitz im

CDU‑Ortsverband Mühlentor erstürmte, wozu er sich einer halben Kompanie frisch

beigetretener CDU ‑ Neumitglieder  bediente. Der damalige Boß der LN soll diese Aktion

personell tatkräftig unterstützt haben. Später wurde Dr. V. Lemke quälend langsam

demontiert. Letztendlich verurteilte ihn das Landgericht Lübeck wegen seiner Verstrickung in

die Mack und Hörmann‑Affäre zu 2 Jahren Freiheitsstrafe auf Bewährung. Seine Verteidigung hat ihn offenbar einige Hunderttausend Mark gekostet. Innerhalb dieses Ermittlungsverfahrens hatte Chefankläger Heinrich Wille (SPD) durch Lemkes öffentliche Vorverurteilung ein sehr unglückliches Bild abgegeben; aber von dem Ideal "der objektivsten Behörde der Welt" sind die Roten fast so weit entfernt wie die Schwarzen.

 

Wenn man in Schleswig‑Holstein Opfer einer der üblichen Justizsauereien wird und die Darstellung des erlittenen Unrechts in Ermangelung masochistischer Neigungen in Flugschriften verbreitet, weil die landestypisch gleichgeschalteten Medien abblocken, kann es leicht passieren, daß Generalakten aus der Landesregierung heraus über einen Ministerialrat im Justizministerium an dessen Bruder, der Amtsgerichtsdirektor ist, zur beliebigen Auswertung gelangen. So hat dann der Direktor des Amtsgerichts Mölln, Geert Mackenroth ‑ Mitglied im Kiwanis Club ‑ als offenkundig unzuständiger Richter ein Psychatrisierungsverfahren gegen einen kritischen Bürger aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg losgetreten. Derartige Machenschaften prädestinieren in Schleswig‑Holstein nach wie vor für höchste Funktionen in der richterlichen Standesvertretung. Insgeheim wurmt es Mackenroth allerdings fürchterlich, daß er ‑ als einst jüngster Staatsanwalt der Republik ‑‑ immer noch auf einem "R1 mit Zulage" Posten hängt. Er möchte endlich vorankommen! Deshalb ließ er sich auch freudig als Justizministeraspirant in das Schattenkabinett des Herrn Hennig bitten, um postwendend den damals amtierenden Justizminister Dr. Klingner (SPD) völlig unqualifiziert öffentlich anzupinkeln (es ging um die Frage, ob die schleswig‑holsteinischen Richter faul oder langsam oder gründlich langsam seien).

Solche Biographien hindern unsere sozialdemokratische Landesmutter allerdings nicht, Mackenroth zum Präsidenten des Landgerichts Itzehoe zu befördern. Nun ja, der für das oben genannte "Psychiatrisierungsverfahren" tatsächlich örtlich zuständige Richter in Ratzeburg sagte dann auch in mündlicher Verhandlung auf Vorhalte des Rechtsbeistandes, der ganze Mist sei nicht etwa vom Justizministerium, sondern von der Staatskanzlei losgetreten worden. Dann kann man natürlich "zwei und zwei zusammenzählen".

 

Der Rechtsanwalt Lothar de Maiziere ‑ Mitglied im Lions Club Berlin‑Brandenburg ‑ war über viele Jahre erfolgreich als Zuträger des Ministeriums für Staatssicherheit tätig. Seine Spitzeldienste leistete er unter dem Decknamen "Czerni" für die Kirchenabteilung der Stasi-Bezirksverwaltung Berlin. Gleichwohl wurde er nach der Wende Parteichef der Ost‑CDU. Die ebenso belasteten Wolfgang Schnur und Martin Kirchner wußten wechselseitig von ihren Verstrickungen; schwiegen gleichwohl ‑ aus Opportunismus, Karrieredrang und Angst. Als belastende Details aus seinem Stasi‑Lebenslauf ruchbar wurden, stritt er wahrheitswidrig öffentlich ab. Kanzler Kohl hatte zweifelsfreie Erkenntnisse des Verfassungsschutzes vorliegen und ließ de Maiziere gleichwohl vor der Volkskammerwahl am 18.3.1990 nicht fallen. Wider bessere Erkenntnis gab Kohl sogar die Empfehlung an die DDR‑Bürger, de Maiziere verdiene ihr Vertrauen. So stieg er sogar zum Parteivize der gesamtdeutschen CDU auf und strauchelte erst im September 1991. Kohl hatte ihm nach einer angemessenen Schamfrist die Rückendeckung entzogen. Auch bei seinem Abgang blieb de Maiziere unwahrhaftig und begründete diesen mit dem Finanzgebahren der Bonner Parteizentrale bei der Vereinigung der ost‑ und westdeutschen Christdemokraten. Laut SPIEGEL (14/1992, S, 65ff) dachte er jedenfalls damals unbeirrt halblaut über ein politisches Comeback nach.

 

Richard Nixon, gewesener 37. Präsident der USA, ist Mitglied sowohl im Lions-, als auch im Kiwanis Club. Als scharfer Gegner des Kommunismus genoß er insbesondere die Sympathien der südstaatlichen Konservativen, die mit der Bürgerrechtspolltik der Demokraten unzufrieden waren. Nixon war für die Intensivierung des Bombenkrieges in Vietnam verantwortlich. 1969 ordnete er unter Umgehung des Kongresses die Bombardierung, 1970 die Invasion des neutralen Kambodscha an (Kriegsverbrechen!). Sein zunehmend autoritärer Regierungsstil, der den Einsatz offenkundig rechtswidriger Mittel einschloß, gipfelte im sog. Watergate‑Skandal, der das Vertrauen der amerikanischen Gesellschaft in ihr politisches System schwer erschütterte. Das Komitee für die Wiederwahl Nixons veranlaßte einen Einbruch in das Hauptquartier des demokratischen Kandidaten Mc Govern, um dieses mit Abhörgeräten zu verwanzen. Nixon wurde der Anstiftung und Mitwisserschaft bei der Vertuschung der Angelegenheit beschuldigt. Am 24.7.1974 verurteilte der Oberste Gerichtshof Nixon zur Herausgabe der Tonbandmitschnitte aus seinem Amtszimmer. Nur 6 Tage später beschloß der Rechtsausschuß des Repräsentantenhauses mit großer Mehrheit die Anklageerhebung zur Amtsenthebung (Impeachment). Als erster, Präsident der USA trat Nixon am 9.8.1974 zurück. Sein Nachfolger und Freund aus dem Lions Club G. Ford begnadigte ihn, was wiederum öffentliche Proteststürme auslöste. Seit dem geht in den USA der Spott um, von Nixon wolle kein Amerikaner mehr einen Gebrauchtwagen kaufen.

 

Selbst wenn Billy Clinton sich dreimal täglich  auf dem Balkon des Weißen Hauses einen hätte blasen lassen, hätte dies nicht an Nixons "Verfehlungen" herangereicht.

 

Generalbundesanwalt (a.D.) Kurt Rebmann ‑ Mitglied im Lions Club Stuttgart‑Neckar war 65 und von Alkoholproblemen geplagt (vgl. Schmidt‑Eenboom‑. Der BND, S. 342), was ihn jedoch nicht davon abgehalten hatte, noch wenige Jahre vor der Pensionierung nach dem Stuhl des BGH‑Präsidenten zu greifen. Das Einserexamen ist dabei das eine, Mosel und Obstler in Mißbrauchsdosierungen das andere. Sein Verhältnis zur Wahrheit war ein durchaus mittelmäßiges: 1990 verkündete Rebmann, der MfS ‑ Spion Klaus von Raussendorf stellvertretender Leiter der BRD‑Vertretung in der Pariser Unesco, sei durch umfangreiche Ermittlungen der Verfassungsschützer enttarnt worden. Tatsächlich hatte sein übergelaufener Führungsoffizier geplaudert. Die gleiche Lüge verbreitete übrigens auch der Rotarier Genscher.

 

Rebmann ist der Prototyp des Juristen, den wir in einem freiheitlichen Rechtsstaat nicht benötigen, schon gar nicht in exponierter Position. Seine Wandlungs‑ bzw. Anpassungsfähigkeit machten aus einem umgänglichen liberalen Mann einen Hardliner, der jedes Gefühl für Augenmaß und Humanität in der Rechtspflege verloren oder ertränkt hatte. Ein Zusammenschnitt aus drei Spiegel‑Artikeln soll dies dokumentieren:

 

"Rechthaber gibt es genug, die die alleingültigen ethischen Wahrheiten ihrer Standpunkte und Interessen verkünden. Den verantwortlichen Juristen kennzeichnet die Erfahrung vom begrenzten menschlichen Vermögen bei der ständigen Suche nach Wahrheit" sagte der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker und diese Feststellung paßte wie die Faust aufs Auge in die groteske Diskussion im Vorfeld der Prüfung der Gnadenwürdigkeit der RAF‑Leute Speitel und Boock. In Briefen an den Bundesjustizminister, über die "Bunte" und die "Welt' publik gemacht, weckte Rebmann seinerzeit den Eindruck, das Staatsoberhaupt müsse vor sich selber, ja die Republik vor ihm geschützt werden. Rebmann durchkreuzte mit dieser Indiskretion einen Gefängnisbesuch des Bundespräsidenten in aller Stille. Der Chefankläger dekretierte, Boock sei "gnadenunwürdig". Es stehe zu befürchten, so Rebmann anmaßend, daß der Präsident die Würde seines Amtes, aber auch sein persönliches Ansehen aufs Spiel setze". Wenn es nach dem Lion gegangen wäre, hätte es nur gnadenlose Härte gegeben. Ob es um die Beschränkung der Demonstrationsfreiheit oder des Datenschutzes geht, um Haftverschärfungen, um die Ausweitung des Terroristen‑Begriffes oder auch nur ums Vokabular ‑ Rebmann bewährte sich als strammer Erfüllungsgehilfe der Ultrarechten.

 

Obwohl Sozialdemokraten und Grüne ‑ auch deswegen ‑ berechtigte Zweifel an der Kompetenz Rebmanns hegten, wurde ihm vom Bundestag eine Gehaltszulage, die seine Vorgänger nicht erhalten hatten, für ruhegehaltsfähig erklärt. Dabei wurden die (kritischen) Parlamentarier wieder einmal von der Beamtenlobby "voll geleimt". Das Bravourstück lief in einer Mitternachtssitzung, ohne daß irgend einer wußte, worum es ging.

 

Das verfassungswidrige Primat der Politik gegenüber dem Rechtsstaat bereitete Rebmann dagegen keine Gewissensbisse. Als bei einem Bombenattentat in Dschibutti vier Deutsche starben, die Drahtzieher (die palästinensische PSF) und der Geldgeber (Gaddafi) bekannt waren, konstruierte Rebmann immer neue Verfahrenshindernisse, obwohl er sonst stets wortreich und forsch an der Spitze der Terrorfahnder zu finden war. Der Vater eines Opfers, Richter am Oberlandesgericht Frankfurt, behauptete damals unwidersprochen "Kohl und Genscher (Rotarier) kuschen vor Gaddafi". Der angeblich übermäßige Alkoholkonsum des Chefanklägers war durchaus Gegenstand öffentlicher Diskussion. Amtsrichter Vultejus aus Hildesheim sprach das Problem im Mitteilungsblatt der in der ÖTV organisierten Richter und Staatsanwälte offen an. Er warf die Frage auf, ob Rebmann überhaupt noch dienstfähig, oder eventuell seelisch krank sei. Sein Spitzname "Reblaus" hatte sich flächendeckend herumgesprochen. Ein ehemaliger Leibwächter hatte ausgeplaudert, daß Rebmann zum Feierabend oft so benebelt war, daß seine Personenschützer ihn links und rechts anfassen mußten. In diesem Zusammenhang wurde auch publik, daß Rebmann während der Schleyer-Entführung (übrigens ein Mann mit übler NS‑Vergangenheit) ‑ als Bundeskanzler Schmidt Gedankenfreiheit vorgegeben hatte ‑ auf die Idee verfiel, das Grundgesetz zu ändern und die Todesstrafe wieder einzuführen.

 

In Rebmanns Behörde arbeitete auch ein Oberstaatsanwalt aus Schleswig‑Holstein und zwar aus der Kaderschmiede des Rotariers Oswald Kleiner sen., der an sich den Stasi‑Oberst Schalck‑Golodkowski, den nicht nur Markus Wolf für einen Verräter hält, vernehmen sollte, es sich aber gleichwohl angelegen sein ließ, den KoKo‑Chef in die Feinheiten bundesrepublikanischer Zwielichtigkeiten einzuweihen. In Folge solcher überplanmäßigen Dienstauffassung (schon in seiner früheren Behörde hatte er in seinem Dienstzimmer das Licht oft über Nacht oder am Wochenende brennen lassen, um seinem Chef mit vorgegaukelter Unermüdlichkeit und Bienenfleiß zu imponieren), setzte sich Rebmann vehement und in persönlicher Vorsprache für dessen Beförderung zum Generalstaatsanwalt in Hamburg ein. Die Hanseaten vertrauten allerdings mehr dem eigenen Nachwuchs. Rebmann ließ nicht locker und da sein Lionsfreund Stolpe ‑ alias IM Sekretär ‑ Ministerpräsident der Streusandbüchse des Reiches ist, fand sein Eleve dort einen Spitzenjob zwischen Baum und Borke.

 

Da beide SPIEGEL‑Bände (auch das unverleihbare) das Heft 8 aus 1995 betreffend zur Zeit in der Lübecker Stadtbibliothek nicht zur Verfügung stehen, bzw. verschwunden sind, zitiere ich aus meinem Privatarchiv den Artikel "Zersetzende Elemente" (DER SPIEGEL 8/1995, Seite 94 + 96), der sich mit dem verstorbenen Hartwig Schlegelberger (seit 1956 Ehrenmitglied des am 13.3.1956 gegründeten Rotary Club Flensburg) beschäftigt:

 

Überschwenglich gratulierte Bundeskanzler Helmut Kohl dem Präsidenten des Berliner Roten Kreuzes, Hartwig Schlegelberger, zum 80. Geburtstag: "Unsere Jugend braucht Vorbilder wie Sie." Da mochte Berlins Regierender Bürgermeister nicht zurückstehen. "Ihr ganzes Leben war dem Dienen am Gemeinwohl gewidmet" rühmte Christdemokrat Eberhard Diepgen den Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern und Schulterband. Schlegelbergers Lebensweg sei "gekennzeichnet vom Einsatz für ein friedliches tolerantes Miteinander der Menschen", echote die Berliner Morgenpost.

 

Für Frieden sorgte Schlegelberger auf eigene Art: Als Marinestabsrichter in Berlin hat er im Dritten Reich an Todesurteilen gegen Soldaten wegen Fahnenflucht und "Wehrkraftzersetzung" mitgewirkt. Mindestens zwei Hinrichtungen hat er auch selbst geleitet,

 

Die Vorwürfe sind seit Jahren bekannt. Jetzt aber zeigen bisher unbekannte Akten, wie tief

 

Schlegelberger in die Terrorjustiz verstrickt war. Mal Ankläger, mal Richter an Hitlers

Berliner Marinekriegsgericht, war er beteiligt an drakonischen Strafen.

Der Matrose Heinz Domke hatte während seines Urlaubs 1943 im Heimatort Velten bei

Berlin Lebensmittelmarken holen wollen. In der Kartenstelle sagte er zu der Angestellten: "So

etwas nennt die Welt Urlaub! In der Heimat muß ich Kohldampf schieben, während ich bei

meiner Einheit satt zu essen bekomme." Um "zersetzende Elemente wie Domke

..auszumerzen", verurteilte ihn das Gericht (Ankläger: Schlegelberger) zu fünf Jahren

Zuchthaus: Den Lungenkranken treffe "die Strafe ohnehin härter als einen Gesunden".

Im Juni 1944 wurde der Obdachlose Otto Schulze, von Schlegelberger angeklagt, zu zwei

Jahren Zuchthaus verurteilt. Der offenbar Verwirrte und hochgradig Schwerhörige war dem

Einberufungsbefehl zur Kriegsmarine nicht gefolgt. Der "durch Erbanlagen mißartete



Schwächling" mußte nach Ansicht des Gerichts .dorthin gebracht werden, wo asoziale

Elemente im Kriege hingehören: in das Zuchthaus" ...... An sechs Todesstrafen hat

Schlegelberger auf jeden Fall als Ankläger mitgewirkt. Der Soldat Fritz Keller etwa wurde

laut Richterspruch zum "üblen Drückeberger" und "Schädling innerhalb der Wehrmacht

erklärt und zum Tode verurteilt. Der Malariakranke mit einem Lungenriß sei nur "von

Lazarett zu Lazarett, gewandert", um sich "so lange wie möglich von seinem Truppenteil

fernzuhalten". Zwei Exekutionen, das gibt der Ex‑Richter zu, hat er persönlich geleitet: "In

einem Fall wurde gehenkt. Und einer wurde geköpft ........"

Nach dem Krieg machte der Jurist rasch Karriere als CDU‑Politiker und Minister in der

Schleswig‑holsteinischen Landesregierung. 1963 bescheinigte der damalige Kieler CDU­

Ministerpräsident Helmut Lemke (siehe oben) dem Parteifreund, er habe früher "in keinem

Falle gegen die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit und der Menschlichkeit' verstoßen ......

Schlegelberger gehörte zu jenen schrecklichen Juristen der NS‑Militärjustiz, die während des

Zweiten Weltkrieges für mindestens 40.000 Todesurteile verantwortlich waren. Zum

Vergleich: Im selben Zeitraum exekutierten die Armeen der USA, Großbritanniens und

Frankreichs zusammen nur 300 Soldaten. Keiner der deutschen Militärrichter wurde wegen

seiner NS‑Taten rechtskräftig bestraft Auch die strafrechtliche Entlastung Schlegelbergers

stößt jetzt auf Kritik. "Wenn der Mann nach gleichem Recht wie frühere DDR‑Richter

beurteilt würde", empört sich der Berliner Justizforscher Klaus Bästlein, "dann säße er längst

auf der Anklagebank."

Zur Abrundung dieses SPIEGEL‑Artikels rufe ich den im ersten Flugblatt zu den

"Herrenclubs der Oligarchie" zitierten Auszug aus der Ansprache des Marineblutrichters und

Rotariers Gerhard Gaul vom 23.2.1980 in Erinnerung, der trotz seiner üblen Vergangenheit

nicht nur Landesjustizminister und Stadtpräsident wurde, sondern auch den höchsten lübschen

Orden erhielt:

"Die Rotarier sind sorgfältig ausgewählte Männer, von einwandfreiem Charakter. Jeder weiß,

daß der andere, den er dort trifft, bevor er in den Club aufgenommen worden ist, genau so

geprüft worden ist, wie er selbst, und daß er um seinen Beitritt deswegen gebeten worden ist,

weil seine Freunde in ihm einen verdienstvollen, untadeligen und uneigennützigen Mann sahen."

Ich kann es nicht verhehlen. Man bekommt das Kotzen.

Die Familiengeschichte "Schlegelberger" ist noch unter anderen Aspekten interessant.

Hartwigs Vater Franz Schlegelberger (1876 ‑ 1970) wurde im sogenannten Juristenprozeß

von Nürnberg durch Urteil vom 4.12.1947 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen

die Menschlichkeit zu lebenslangem Gefängnis verurteilt. Die Urteilsgründe umfaßten

insgesamt 305 Protokollseiten. Bereits am 19.11.1947 wurde er in ein Lazarett verlegt. Als

wegen des einsetzenden kalten Krieges ein regelrechtes "Gnadenfieber" ausbrach, erfolgte

seine Freilassung bereits durch Bekanntmachung des Hochkommissars Mc Cloy vom

31.1.1951. Franz Schlegelberger hatte weiterhin Glück. Am 17.3.1951 verabschiedete der

schleswig‑holsteinische Landtag ein "Renazifizierungsgesetz"; er wurde im Schnellgang

entnazifiziert und in die Gruppe V (Entlastete) eingestuft. Die schleswig‑holsteinischen

Behörden bewilligten ihm ab April 1951 ein monatliches Ruhegehalt von 2.010,78 DM netto

als "Staatssekretär a.D." Damals verdiente ein Arbeiter ca. 300 Mark im Monat. Erst 8 Jahre

später wurde dieser Skandal ruchbar. Am 3.9.1959 wurde seine Pension gestrichen. Seiner

dagegen gerichteten Klage gab das Verwaltungsgericht Schleswig statt und stützte sich dabei

auf Goebbels Tagebuch, der sich darin einmal über "bürgerliche Elemente" im Reichsjustiz­

ministerium mokiert hatte. Nun trat die peinliche Situation ein, daß sein Sohn Hartwig zum

Finanzminister ernannt werden sollte und als solcher über die angeblichen Ansprüche des

Vaters zu entscheiden gehabt hätte. Flugs wurde das Pensionsamt in das Innenministerium

verlegt. Vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg verlor der Vater. Unverdrossen ging er in

die Revision. Derweil wurde der öffentliche Druck wegen der Euthanasiemorde erheblich.


Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer stellte im April 1965 Anträge auf Eröffnung der Voruntersuchung wegen Beihilfe zum Mord gegen Franz Schlegelberger, 11 Oberlandesgerichtspräsidenten, 5 Generalstaatsanwälte und 3 weitere hohe Justizbeamte.

Vor dem Bundesverwaltungsgericht wurde dann ein Vergleich geschlossen, wonach Franz Schlegelberger auf beamtenrechtliche Versorgungsansprüche verzichtete, der Bund ihm aber den Nachversicherungsbetrag als fiktiver Angestellter zu zahlen hatte.

 

Das war und ist Schleswig‑Holstein!!!

 

Rechtsanwalt und Notar Dr. Wolfram S. ist seit 1982 Mitglied im Rotary Club LübeckHolstentor;  1985/86 war er dessen Präsident. Außerdem nimmt er hohe Funktionen in der öffentlich‑rechtlichen Selbstverwaltung der Rechtsanwaltschaft wahr. Dazu erscheint er jedoch völlig ungeeignet. Auch dieser Rotarier steht nämlich in dem dringenden Verdacht der (von der Landesregierung gedeckten) Rechtsbeugung. Nach seinem verqueren Rechtsempfinden darf nämlich ein Rechtsanwalt disziplinarisch unbelangt zwei Stunden lang lautstark in einer Gaststätte üble Lügengeschichten über einen Kollegen verbreiten, und das auch noch gegenüber dessen Mandanten. Aber Richter, Staatsanwälte und Rotarier genießen ja ohnehin Narrenfreiheit in diesem Land.

 

Weitere Kuriositäten und Willkürtaten aus dem Leben eines höchst mittelmäßigen Juristen können Sie bald in "Die Rechtsbeugermafia" erfahren.

 

Dann haben wir noch den Unternehmer, Bundesminister a.D. und Menschenrechtsexperten der CDU Christian Schwarz‑Schilling vorzustellen, der sich ebenfalls der Mitgliedschaft im Rotary Club rühmen kann. Drei Episoden aus Rüdiger Liedtkes neuer Skandalchronik sollen dafür genügen:

 

1)   Seit Schwarz‑Schilling 1982 Bundespostminister wurde, drängen sich immer wieder Verquickungen zwischen seinen Forderungen und Aktivitäten als Postminister und seinen privaten Interessen auf.

 

Schwarz‑Schilling war bis zu seinem Amtsantritt a) Geschäftsführer der seiner Frau gehörenden Firma  "Sonnenschein",  an  der  die  die  Verkabelung         vorantreibende         ..Projektgesellschaft für Kabelkommunikationstechniken" (PKK) beteiligt ist; b) Vorsitzender der Enquete‑Kommission "Neue Kommunikationstechniken" des Deutschen Bundestages‑, c) Medienexperte der CDU. Obwohl Schwarz‑Schilling kurz vor seiner Vereidigung zum Bundespostminister seine Anteile an der PKY, an den Computerhersteller Nixdorf (der Konzernherr Heinz Nixdorf war übrigens auch Rotarier) verkauft hatte, sahen seine Kritiker einen direkten Zusammenhang zwischen der bundesweiten Totalverkabelung mit Kupferkabel, also dem "Ausverkauf" der Post zugunsten einer "Clique internationaler Kupferhändler", und seinem Engagement im Bereich der PKK.

 

Schwarz‑Schilling habe die Post der PKK geöffnet und ausgeliefert ‑ so seine Kritiker. Durch die längst als überholt geltende Breitbandverkabelung mit Kupferkabel (statt des zukunftsweisenden Glasfaserkabels) verschleuderte der Bundespostminister Steuermilliarden und damit die wirtschaftliche Basis der Bundespost. Schwarz‑Schillings Breitband-Verkabelung gilt mit Fug und Recht als einer der größten Skandale in der Geschichte der Bundesrepublik. Um die Verkabelung voranzutreiben und der Industrie Milliardenaufträge zu sichern, setzte der Minister die Funktionsfähigkeit der Post aufs Spiel.

 

2)   "Gift frei Haus ‑ aus der Fabrik des Postministers", so schrieb das "Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt am 20.1.1985, als offenkundig wurde, was zahlreiche Berliner seit Jahren ahnten bzw. wußten. Gegen die der Familie des Bundespostministers gehörende Batterie‑ und Akkumulatorenfabrik "Sonnenschein" im Westberliner Stadtteil Marienfelde wurde von der Staatsanwaltschaft wegen des dringenden Verdachts der "umweltgefährdenden Beseitigung von Abfallstoffen" ermittelt. Starke Bleiimmissionen in der Umgebung der Batteriefabrik gefährdeten die umliegenden Neubausiedlungen mit vielen kinderreichen Familien. Darüber hinaus soll Christian Schwarz‑Schilling, der bis zu seiner Ernennung zum Postminister 1982, Geschäftsführer von "Sonnenschein" Berlin war, unter Umgehung von Umweltschutzauflagen zahlreiche Bleiöfen illegal installiert und die Aufsichtsbehörden bewußt hinters Licht geführt

haben ...... Während der Boden rund um die Berliner Batteriefabrik "Sonnenschein"

hochgradig bleiverseucht wurde, erhielt Schwarz‑Schillings Batteriefabrik in Landau (Pfalz)

die Genehmigung zu einer dritten "Bleischleuder" ihrer Art, direkt neben einem Wasserschutzgebiet zum Nulltarif und mit erheblichen Investitionszuschüssen der Gemeinde.

Mitte März 1989 waren "Sonnenschein" und der Postminister wieder in den Schlagzeilen. Bei

Routinekontrollen im Werk Weiden der Batterien‑Fabrik wurden bei zahlreichen Arbeitern

alarmierend hohe Bleiwerte im Blut entdeckt.

 

3) Der Präsident der Münchener Oberpostdirektion, Alfred Meier, war ein allseits geschätzter korrekter Beamter, nicht korrumpierbar, gewissenhaft, aber Sozialdemokrat. Als der Präsident von unkorrekten und einseitigen Praktiken seines für die Vergabe von Großbauten zuständigen Hochbauamtes erfuhr, von frisierten Angeboten, gefälschten Urkunden und Millionen‑Manipulationen, ordnete er eine eingehende Untersuchung an. In die Schußlinie gerieten Beamte, sowie die mit der CSU verbandelte Baufirma Alfred Kunz GmbH & Co. Im Aufsichtsrat saß der Strauß‑Vorgänger Alfons Goppel und die Firma spendete regelmäßig und ohne Aufforderung in die Parteikasse. 1986 wurde sie vom Bundeskartellamt wegen unerlaubter Preisabsprachen mit einem Bußgeld von rund drei Millionen Mark belegt. Die stattliche Summe wurde auf dem Instanzenweg und Justizsenator Rupert Scholz (Rotarier)...auf schließlich 600.000 DM reduziert. Über den windigen Bußnachlaß wundern sich Verfahrensbeteiligte noch heute. Der Präsident ließ trotz gegenteiliger Winke von ganz oben weiter forschen, Bundespostminister Schwarz‑Schilling ließ den tadellosen Beamten Meier von heut auf morgen wegen "innerdienstlicher Spannungen" versetzen. Mit der Versetzung sollte die Korruptionsaffäre, wie später heraus kam, vertuscht werden. So etwas kennen wir ja schon aus dem Flick‑Parteispenden‑Skandal unter Anführung des nunmehr vorbestraften Rotariers Graf Lambsdorff. Allerdings mußte sich Schwarz‑Schilling im Februar 1989 herbe Kritik vom Bundesrechnungshof gefallen lassen: Schwere Fehler in der Amtsführung und Vertuschung der Affäre.

 

Ganz besonders viel bilden die Rotarier sich auf ihre exquisiten Manieren ein. Eben solche stellte Schwarz-­Schilling kürzlich unüberbietbar unter Beweis, als er vor laufenden Kameras in der Nase popelte und das Ergebnis seiner Tiefbohrungen umgehend verspeiste (würg, kotz, ist mir übel ... ).

 

Die wohl mit Abstand finsterste Gestalt der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte dürfte Franz‑Josef Strauß gewesen sein; er fühlte sich als Mitglied des Lions Club unter Gleichgesinnten. Die von ihm angezettelten oder zu verantwortenden Skandale und Rechtsbrüche sind so umfangreich, daß sich eine vollständige Darstellung an dieser Stelle allein aus Platzgründen verbietet. Bezeichnend war ein von Strauß nie dementierter Ausspruch anläßlich einer Feier bei seinem Spezi Jahn ("Wiener Wald"):

 

"Wenn ich alles sagen würde, was ich weiß, bräuchten CDU und CSU die nächsten 20 Jahre bei keiner Wahl mehr anzutreten!"

 

Das sagt alles. Viele seiner Geheimnisse hat er mit ins Grab genommen. Die folgenden aufgeflogenen Skandale aus seinem Dunstkreis erschütterten die Republik.


Bonn oder Frankfurt (1949), Überläufer von der BP zur CSU , italienische Granaten über Dr. Peter Deeg (1956), Schützenpanzer HS‑30 (1958), Lockheed/Starfighter (1958), Fibag (1960), Onkel Aloys (1960), Oberstleutnant Barth (1961), SPIEGEL‑Affäre (1962), FlickParteispenden (1982), U‑Boote für Südafrika (1986), Jäger 90 (1988) und Flugbenzin (1988).

 

Der wohl eindrucksvollste Beweis seiner Menschenverachtung liegt in einem Ausspruch aus September 1969:

 

"...Ein Volk, das diese wirtschaftlichen Leistungen erbracht hat, hat ein Recht darauf, von Auschwitz nichts mehr hören zu wollen!..."'

 

Rechtsanwalt und Notar Horst‑Walter T. ist Mitglied im Kiwanis Club. Zu seiner Person ein kurzer Auszug aus "Die Rechtsbeugermafia":

 

"Bei wenig gefestigten Charakteren schaffen solche prallgefüllten Schatztruhen (gemeint sind die des Dr. Mabuse) oft unwiderstehliche Begehrlichkeiten, die dann auch Tassilo Raffzahn veranlaßten, den Posten eines Richters am Amtsgericht Filzbeck an den Nagel zu hängen, um Dr. Mabuse beim Geldscheffeln zu helfen. Der dritte Mann im Bunde, der ehrenwerte Rechtsanwalt Meno, kommentierte Raffzahns Frontenwechsel mit der Feststellung, seitdem habe dieser "nur noch 500 DM‑Scheine in der Pupille". Zu welchen unglaublichen Rechtsbrüchen und Pflichtwidrigkeiten die Geldgeilheit einen Juristen treiben kann, berichtete der Rotarier Sigi Fischkopp im Kollegenkreis. Danach hatte Tassilo Raffzahn als Notar einen Grundstückskaufvertrag nebst Auflassung und Bewilligung einer Auflassungsvormerkung beurkundet. Kurzfristig später sei der Verkäufer zu ihm gekommen und habe erklärt, er habe nun einen Käufer gefunden, der bereit sei, 200.000 DM mehr für das Grundstück zu bezahlen. Raffzahn soll den Verkäufer dahin beraten haben, daß die anderweitige Veräußerung zum erheblich höheren Preis kein Problem darstelle, da den Erstkäufer kein Schaden entstehen könne bzw. daß ein solcher Schaden kaum nachweisbar sein werde. Danach soll Raffzahn pflichtwidrig die Auflassungsvormerkung, die den Übertragungsanspruch des Ersterwerbers gesichert hätte, nicht dem Grundbuchamt zur Eintragung vorgelegt haben. Das Grundstück sei anderweitig erneut zu dem höheren Kaufpreis veräußert worden und der zweite Vertrag sei vorrangig vollzogen worden, wobei eine von dem Ersterwerber erwirkte einstweilige Verfügung nur um wenige Stunden zu spät vorgelegen habe. In jedem anderen Kammerbezirk hätte man dafür gesorgt, einem solchen Kollegen unverzüglich das Notariat entziehen zu lassen. Nicht jedoch in dem verfilzten Schleswig‑Holstein. Das gegen Tassilo eingeleitete Strafverfahren wegen Bestechlichkeit gemäß § 332 StGB wurde von der Staatsanwaltschaft Filzbeck eingestellt, ohne daß den vielfältigen, sich aufdrängenden Ermittlungsansätzen nachgegangen wäre, Strafvereitelung im Amt hat dort nach wie vor Tradition.

 

Rechtsanwalt und Notar Dr. Hans‑Eckhard T. ist jung, dynamisch und nicht immer erfolgreich; dafür aber Mitglied im Rotary Club Lübecker Bucht ‑ Timmendorfer Strand, der allerdings von den drei Lübecker Rotary Clubs wegen qualitativer Einbrüche im personellen Bereich nicht als gleichwertig angesehen wird. Das ist wie in der Medizin: die Metastasen haben nicht die zerstörerische Potenz des Muttergeschwürs.

 

Rotarier T. gefällt sich insbesondere darin, meinen Arbeitgeber und früheren Sozius fortgesetzt mit dem unsittlichen Ansinnen zu belästigen, er möge mir doch endlich das freche und respektlose Lästermaul stopfen und Pamphlete dieser Machart zu unterbinden. Dabei frage ich mich, warum er damit eigentlich nicht zu mir kommt, um mir dies ins Gesicht zu sagen. Ich weiß es. Weil er zu feige ist, wie viele Service‑Club‑Mitglieder. Im Netzwerk ihrer mafiosen Verstrickungen fühlen sie sich stark und unbesiegbar, aber wenn es einmal darum geht, auf das eigene Gewissen zu hören und eine ausschließlich persönliche Verantwortung zu schultern, machen sie sich die Hosen voll. T. genügt dem durchschnittlichen Anforderungsprofil der Rotarier, wie sich aus den nachfolgenden Schmähschrift‑Auszügen ergibt.

 

"Der Pakt wurde von dem Filzbecker Anwalt Dr. T. , zumeist in Diensten der Filzbecker Nachrichten, formuliert und besiegelt. Einen Haken hatte das Vertragswerk jedoch, den Lassmann zu spät entdeckte. In ansonsten gleichlautenden Verträgen an den Chefredakteur und den Drucksatzlieferanten stimmten die Zeiten für die Abgabetermine der Reportermanuskripte nicht überein!!! Die Redaktion sollte nach ihrer Version sonntags um 13 Uhr liefern, die Setzer erwarteten aber schon um 10 Uhr den Löwenanteil. Bei bis zu 140 Seiten in Saisonhochzeiten, die an einem Tag gesetzt werden mußten, eine fatale Fahrlässigkeit oder (wohl eher) bewußte Manipulation, um den Satzbetrieb in Zeitnot zu bringen und den Keim für ein Kündigungsrecht zu legen. Rechtsanwalt Dr. T. auf diese Unstimmigkeit angesprochen: "Da muß ich erst mal trocken schlucken .......

 

Nur einen Monat später wird Lassmann der langfristige Satzauftrag wegen der (wahrscheinlich geschickt eingefädelten) Fristüberschreitungen entzogen. Die fristlose Kündigung datiert just von dem Wochenende, an dem es wie geschmiert lief...

 

Die fristlose Kündigung wird von der sportlichen Geschäftsleitung Schorsch Osmose unterschrieben, Erfüllungsgehilfe von FN‑Geschäftsführer Dr. Paniermehl und Drahtzieher ohne Handlungsvollmacht. Osmose, heute aus triftigen Gründen erbitteter Gegner Paniermehls, unterschreibt auch die Vollmacht für Dr. T. für die weitere Schmutzarbeit. Dem Anwalt war der vollmachtslose Status des FN‑Mitarbeiters durchaus bekannt. Laut Handelsregisterauszug war Paniermehl alleiniger Geschäftsführer. Rechtsanwalt Dr. T. legte ohne gültiges Mandat mit der fristlosen Kündigung des lukrativen Vertrages zum Anzeigengeschäft prompt nach......

 

Durch diverse Telefonate verhinderte Rechtsanwalt Dr. T., daß Paul Lassmann in Filzbeck einen erfahrenen renommierten Anwalt erhielt. Der zuerst beauftragte Anwalt gab das Mandat ohne stichhaltige Gründe zurück. Sein Juniorpartner (ebenfalls Rotarier) ist nun Hausanwalt der Filzbecker Nachrichten!

 

 

 

Das nächste Ermittlungsverfahren gegen Dr. Schwernot Paniermehl mit der nächsten Hausdurchsuchung ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal geht es um einen Millionenbetrug. Sein Hausanwalt Dr. T. hängt voll mit drin. Sein Gewissen, sofern er denn eines hat, versucht der Advokat zu beruhigen, indem er sich vehement und pressewirksam für das Kirchenasyl letztinstanzlich abgelehnter Nordafrikaner einsetzt. Andererseits knöpft er einer rechtskräftig zur Räumung ihres Landgutes verurteilten Familie verarmten Landadels, die eben gerade ihr dauerdepressives Familienoberhaupt durch Suizid verloren und eigenhändig im Schloßpark verscharrt hat, 30.000 DM Vorschuß ab, obwohl keinerlei auch nur minimal erfolgversprechende Rechtshilfemöglichkeiten bestehen (da haben wir sie wieder, die "hohen ethischen Grundsätze der Rotarier").... (Auszug aus: "Die Rechtsbeugermafia" Kapitel 42).

 

Harry S. Truman, erst Kauftnann, dann Richter und dann 33. Präsident der USA, war weiland Mitglied im Kiwanis Club (und Hochgradfreimaurer) und ist vor der Menschheitsgeschichte verantwortlich für die Atombombenabwürfe von Hiroshima (6.8.1945) und Nagasaki (9.8.1945). Dabei kamen zusammen über 350.000 unschuldige Japaner ‑ teilweise erst nach langjähriger Qual ‑ ums Leben, also mehr als in den Phosphorbomben auf Dresden. Dieser grausame Terror gegen die Zivilbevölkerung war sinnlos bzw. überflüssig. Japan hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch kurzfristig kapituliert, wenn die USA die enorme Sprengkraft der Atombombe in einem unbewohnten Gebiet demonstriert oder den Fudschijama planiert hätten.

 

Vizeadmiral Karl‑Adolf Zenker, Rotarier, war in der Generationsfolge der dritte Admiral, den die Familie Zenker der reaktionären deutschen Seekriegsführung stellte, der Großvater war kaiserlicher Admiral; der Vater Chef der Marineleitung der Reichswehr und damit Vorgänger des Kriegsverbrechers Raeder (vgl. Graubuch ‑ Expansionspolitik und Neonazismus in Westdeutschland, S. 366). Erbhöfe also wie in der schl.­holst. Justiz oder auch beim "Weizsäcker-Clan".

1939 ‑ 1941 war er als Admiralstabsoffizier an den Plänen für die Überfälle auf Dänemark, Norwegen und die Niederlande beteiligt.

Am 16.1.1956 verherrlichte Zenker bei einer Rekrutenverpflichtung die in Nümberg verurteilten Kriegsverbrecher Dönitz und Raeder:

Jeder von uns alten Marineleuten weiß, daß die Marine sauber, anständig und ehrenhaft geführt worden ist .... Wir Alten, die wir in der alten Manne unter den Großadmiralen Raeder und Dönitz dienten, haben unter ihnen ehrenhaft gekämpft. Das Nürnberger Urteil ist aus der damaligen Verwirrung entstanden, heute würden die Großadmirale nicht mehr verurteilt werden."

 

Unabhängig von den anderen konkreten Anklagevorwürfen des Nürnberger Prozesses möchte ich gerne wissen, was daran ehrenhaft gewesen sein soll, unzählige U‑Boot Besatzungen noch auf Feindfahrt in den sicheren Tod zu schicken, als die Allierten zuverlässige Ortungsgeräte entwickelt hatten.

Die bereits angesprochenen engen Verflechtungen zwischen Rotary, Lions, Kiwanis, anderen Service Clubs und den Freimaurern gibt es nicht nur durch die Logenzugehörigkeit einiger Gründer und auch heute noch gehäuft feststellbaren personellen Verzahnungen (Doppelmitgliedschaften), sondern auch in vielen PR-­Strategien. So pflegen die Freimaurer seit ewigen Zeiten Etikettenschwindel mit berühmten Brüdem, wie z.B. Friedrich der Große, Lessing oder Mozart, wobei schamvoll verschwiegen wird, daß ein Großteil dieser Prominenz unter falschen Vorstellungen in die Loge gelockt wurde, oder sich später (teilweise mit Grausen) abwendeten und die Bruderschaft mit beissendem Spott übergossen haben. So erging es auch einem meiner ehemaligen Nachbarn, der "Obererz" einer Druiden‑Loge wurde und seinen Verein eine "Persil‑Loge" nannte, weil ein Bruder Drogist war, wo die gesamte Bruderschaft das Waschpulver zu beziehen hatte. Mein Nachbar war ein Ehrenmann und wirklicher Herr. Er schmiss alles hin, als ein Juwelier die Witwe eines Logenbruders beim Notverkauf ihres Schmucks fürchterlich über den Tisch gezogen hatte ( ... hohe ethische Ziele).

 

Ebenso verhält es sich mit den Rotariern, die sich all zu gerne auf die Mitgliedschaft von Thomas Mann berufen; dabei aber verschweigen, wie schnöde sie ihn nach dem Gang ins Exil abserviert hatten. Der spätere Nobelpreisträger notierte dazu im April 1933 in seinem Tagebuch:

 

"Ich erhalte vom Rotary‑Club München denselben Brief mit der trockenen Mitteilung der Streichung meines Namens wie (der Schriftsteller Bruno) Frank... Erschütterung, Amüsement und Staunen über den Seelenzustand dieser Menschen, die mich, eben noch die 'Zierde' ihrer Vereinigung, ausstoßen, ohne ein Wort des Bedauerns, des Dankes, als sei es ganz selbstverständlich."

 

Nach der Machtergreifung biederten sich die Rotarier mit peinlichen Ergebenheitsadressen bei den Naziführern an. Einige Clubs schlossen, sobald es opportun war, Juden prompt aus und zur Selbstauflösung kam es nur, weil es Unvereinbarkeits‑Erlasse für Beamte und Parteigenossen gab. Die Mehrheit gab also dem NSdAP‑Parteibuch (oder dem Beamtenstatus) den Vorzug vor der Rotary‑Mitgliedschaft.

 

Über die Verflechtungen zwischen Service‑Clubs und Freimaurerei allgemein ‑ und für Lübeck im besonderen ‑ werde ich in einer späteren Flugschrift berichten. Allein der Umstand, daß ein ehemaliger Bürgermeister ranghoher Freimaurer und gleichzeitig Mitglied im Lions Club ist, deutet an, in welche Richtung die Reise geht.

 

Trotz aller gegenteiligen Schmähungen in dem vorstehenden Text will Rotary kein "Club reicher Leute" sein, behauptet der Rotarier und Farbenfabrikant Leverkus vom Club Heidelberg‑Schloß. Auch die "strenge Selektion" bei Neuaufnahmen habe nichts "mit Exklusivität" zu tun, sondern diene allein "einer rund um den Erdball zündenden Verschwörung der Anständigkeit" (DER SPIEGEL 21/1983 S. 56ff). Es ist nicht zum aushalten, zu wieviel Lüge und Schmarn diese selbsternannte Elite fähig ist, ohne violett anzulaufen.

 

Spricht man diese Verschwörer der Anständigkeit' auf ihre unbestrittene Geheimniskrämerei (die nur noch von den Freimaurem übertroffen wird) z.B. mit ihren Mitgliederlisten und die sonstige (in einer freiheitlichen Demokratie unübliche) kollektive Diskretion an, wird gerne darauf verwiesen, man verweigere Auskünfte, um nicht von linken oder extrem linken Soziologen mit Unwettern von Gemeinheiten überschüttet zu werden. Dabei muß man nun wirklich nicht links stehen, um in Anbetracht der vorstehenden Ausführungen ein gesetzliches Verbot dieser Vereinigungen zu fordern!