Engholm & Konsorten

 

Es folgen zwei äußerst delikate Berichte. Der erste enthält eine - keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit erhebende - Zusammenstellung von Serviceclub-Mitgliedern (Rotary, Lions und Kiwanis), die in einem mehr oder weniger unappetitlichen Zusammenhang mit der größten europäischen Giftmülldeponie  "Schönberg" (heute: "Ihlenberg") in Mecklenburg-Vorpommern standen oder Funktionen ausübten, die Bezug zu Geschäften mit der DDR hatten. Der zweite Bericht besteht aus einer Widerspruchsbegründung in einem Verfahren nach dem Umweltinformationsgesetz, aus der sich unter lit. a) bis z) eine erstaunliche Anzahl von Indizien ergeben, die darauf hindeuten, daß die Deponie bereits eine maßgebliche Vergiftung des Grundwassers bewirkt hat und nach wie vor die Lübecker Trinkwasservorräte akut bedroht. "Natürlich" hatte der Widerspruch vom 27.12.2004 keinen Erfolg. Auf anderen Kanälen gelangte das gewünschte Material dann doch noch zum Verfasser - der zwischenzeitlich schon die zweite materiell illegale Hausdurchsuchung über sich ergehen lassen mußte (verantwortlich: Staatsanwalt Hans-Jürgen Ehlers (SPD), Oberstaatsanwalt Joachim Bahr (SPD), Amtsrichter Andreas Lehnert (?) und Amtsrichter Erhard Haida (SPD)). Aus diesem Material ergibt sich weiterhin, daß nun auch großflächig unter der Deponie die Redox-Werte aus dem Ruder gelaufen sind und daß dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur in Schwerin sehr wohl bekannt ist, daß die Gasdruckübertragungstheorie des Dr. Krengel zur Begründung der AOX-Befunde am Bockholzberg unhaltbar ist. Die Deponie muß also zwingend geschlossen und saniert werden. Stattdessen peitscht ein PDS-Umweltminister die Errichtung einer Mechanisch-Biologischen-Restabfallbehandlungsanlage auf dem Deponiegelände durch, die den weiteren Betrieb der Deponie für Jahrzehnte nach sich zieht. Auch bei der Durchführung einer dringend notwendigen Studie über vermutliche Zusammenhänge zwischen Giftmülldeponie und gehäuften Krebserkrankungen hat sich der PDS-Minister eher als Bremser betätigt.

 

 

 

Schönberg und kein Ende!

 

Lübeck, 24.5.2003: Die größte Skandalkette im Nachkriegsdeutschland - und zwar im geteilten und wiedervereinigten - "feiert" ihr 25jähriges "Jubiläum". Am 24. Mai 1978 graben KoKo-Manager und spätere HBK-Gründer im DDR-Grenzgebiet bei Schönberg nach Kies.

Heute, 25 Jahre später, kämpfen die Bürgerinitiativen in Lübeck und Nordwest-Mecklenburg nach wie vor unverdrossen gegen den Moloch in Form einer Giftmüll-, Sondermüll- und Hausmülldeponie.

 

Warum ist der Kampf noch nicht gewonnen, wo wir doch immer wieder gebetsmühlenartig vorgesetzt bekommen, wir lebten in einem Rechtsstaat? Die Antwort ist schlicht und banal: Die Gesetze der verfassungsmäßigen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland gelten für die Clubs, Logen, Geheimdienste und Multimillionäre nicht oder nur sehr eingeschränkt!

Wer die Ermittlungsverfahren gegen Adolf Hilmer (wer hat seinen Sohn eigentlich 1949 noch "Adolf" getauft?) kennt und weiß, wie diese "beerdigt" wurden, muß den Glauben an den Rechtsstaat verlieren oder bekloppt sein.

 

Es wäre verfehlt, die Schuld für diesen strukturellen Rechtsbruch ausschließlich im parteipolitischen Bereich zu suchen, obwohl natürlich die Verstrickungen von CDU (vgl. z.B. Uwe Conrad, Petra Uhlmann usw.), FDP (Adolf Hilmer, Wolfgang Kubicki usw.), SED/PDS (Schalck-Golodkowski, Seidel, Kenner, Knöfler usw.) und auch SPD (Björn Engholm, Egon Hilpert, Ulrich Meyenborg, Henning Koscielski und einige führende Genossen und Freimaurerbrüder nicht nur in Hamburg) überdeutlich hervorgetreten sind und nur die GRÜNEN seinerzeit noch die Kader der Unbeugsamen bestückt haben, soweit diese aus der parteipolitischen Landschaft kamen.

 

Herzstück dieses mafiosen Komplotts sind jedoch im Osten alte Stasi- und SED-Seilschaften und im Westen die Logen und Clubs, die ihre Wurzeln u.a. in Chikago und Detroit haben und freimaurerisch geprägt sind. Der Gründer des Rotary-Clubs war der Hochgradfreimaurer Paul P. Harris und der LIONS-Club wurde von dem Freimaurer Melvin Jones aus der Taufe gehoben. Die Gründungsinitiativen gingen von der jüdischen Loge B'nai B'rith aus.

Dazu in aller Kürze nur die Spitze des Eisbergs:

 

1)   Björn Engholm aus dem Kiwanis-Club: Adolf Hilmer hat sich gegenüber seinem "IM Siegfried" nachdrücklich seiner Freundschaft zu Björn Engholm gerühmt, auch wenn diese nicht so sehr eine Schulfreundschaft gewesen sein kann, wie er behauptete. Zwar mußte Engholm das Johanneum zu Lübeck wegen Faulheit und Unfähigkeit weit vor dem Abitur verlassen, aber auch sein "Gastspiel" auf der Oberschule zum Dom, an der Adolf Hilmer 1968 das Abitur bestand, war nur kurz, wurde er doch alsbald beim Abschreiben aus einer "Pliete" erwischt. Selbst wenn man Engholm als schulischen Langsamentwickler einstuft, dürfte Hilmer kaum den Altersunterschied von 10 Jahren aufgeholt haben. Engholm wird sich heute nur noch ungern an den 5.11.1979 erinnern, als er in seiner Eigenschaft als Bonner Staatssekretär in Lübeck eine positive Einschätzung der Bundesregierung zur Deponie Schönberg abgab. Bundeskanzler war damals der Bilderberger Helmut Schmidt, der einen jüdischen Großvater vorweisen kann und auf dessen Gewissen im übrigen nicht nur die Toten von Stammheim lasten, sondern auch der Versuch, Deutschland in ein potentielles atomares Schlachtfeld zu verwandeln. Dann haben merkwürdigerweise Engholms damalige Hausgenossen in der feinen Jürgen-Wullenwever-Straße Nr. 9 eine nicht unwesentliche Rolle für das Fortbestehen der größten europäischen Dreckschleuder gespielt: Sein SPD-Genosse, der ehemalige stellvertretende Bürgermeister und Kultursenator Henning Koscielski, betätigte sich als emsiger und erfolgreicher Immobilienkaufmann, als es darum ging, den in der DDR "formlos" enteigneten Bürgern ihr Grundeigentum unter der Deponie und um sie herum abzuschnacken. Der weitere Hausgenosse des smarten Engholm, dem Barschel unbedingt sexuelle Abartigkeiten bzw. "Ausschweifungen" mit beiderlei Geschlecht nachweisen wollte, ist der Rechtsanwalt York Kluge, der als Notar für Hilmer bzw. im Interesse der Deponiebetreiber beurkundet hat, war der Kuli bzw. der Füllfederhalter hergab. Im Verhältnis Engholms zur Deponie oder zu Hilmer dürften keinesfalls ausschließlich philanthropische Motive eine Rolle gespielt haben, kam er doch - wie die unselige Frau Dr. Uhlmann (Anfang der 1990er Jahre Umweltministerin in Mec-Pomm) - in den Genuß wahrhaftig fürstlicher Apanagen durch Gönner, die mit Hilmer kaum übersehbar verbandelt waren. Ich glaube, es waren fünf Jahre lang 100.000 DM per annum von der Preußen Elektra und das, obwohl der Salon-Sozi Engholm doch früher immer den "großen Anti-Atom-Ede" hatte heraushängen lassen.... Im Jahre 1986 war Engholm noch Oppositionsführer und als Leiter einer SPD-Delegation in Ost-Berlin. Mit von der Partie waren Günter Jansen - sein späterer Sozialminister - und sein Busenfreund Gerd Walter, der unter Frau Simonis einmal Justizminister wurde. Wichtiges Ergebnis dieser Reise war, daß der gesamte Ost-West-Handel über die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lübeck abgewickelt werden sollte. Über zehn Jahre nach dem Zusammenbruch des DDR-Unrechtssystems schrieb Hubertus Knabe - ein intimer Kenner des in der Gauck-Behörde gesichteten Dokumentenmaterials - in FOCUS 18 / 2001 / 37: "Engholm hat mit Vertretern der SED-Diktatur politisch konspiriert."

2)   Der am 17.1.1943 geborene Professor Dr. rer. nat. Dr. Berndt Heydemann ist seit 1965 Mitglied im LIONS-Club Plön und eignete sich deshalb hervorragend als parteiloser Umweltminister im Kabinett des Ministerpräsidenten Björn Engholm aus dem Kiwanis-Club, um die von der Giftmülldeponie Schönberg ausgehende Unbill diskret zu halten. Demonstrierende Bürgerrechtler der DDR berichteten, daß Heydemann bereits geraume Zeit vor der Wiedervereinigung im Schweriner "Regierungsbezirk" gesichtet worden sei, als er dort - bei Licht betrachtet - offiziell noch gar nichts zu suchen hatte. In einem Schreiben vom 9.6.1989 an den Ministerpräsidenten Björn Engholm (SPD) forderte der Bürgermeister der Hansestadt Lübeck Michael Bouteiller (SPD) konkrete praktische Schritte, die dazu führen, daß die Belieferung der Deponie Schönberg aus der Bundesrepublik Deutschland umgehend eingestellt wird. In diesem Schreiben brachte Bouteiller unmißverständlich sein Befremden darüber zum Ausdruck, wie unkritisch und positiv Engholms Umweltminister Heydemann die größte Giftmülldeponie - nur vier Kilometer vor der Lübecker Stadtgrenze gelegen - öffentlich beurteilt und gelobt habe. Bouteiller schrieb u.a.: "Völlig unvermutet und überraschend hat Herr Prof. Dr. Heydemann als zuständiger Minister für Umwelt und Naturschutz des Landes Schleswig-Holstein öffentlich zunächst gegenüber der DDR-Nachrichtenagentur ADN und sodann auch im Rundfunk erklärt, die in Schönberg praktizierte Abfallagerung sei eine 'durchaus gangbare Methode' (LN vom 8. Juni 1989). In einer schriftlichen Darstellung führt Herr Minister Prof. Dr. Heydemann aus: 'Ich halte die Deponie Schönberg für gut gesichert, verglichen mit den Standards, die allgemein von anderen Deponien bekannt sind. ...' ... Im NDR-Fernsehen hat Herr Prof. Dr. Heydemann am 7.6.1989 erklärt: 'Ich bin überzeugt davon, daß es sich um Vorkehrungen handelt, die von keiner Sonderabfalldeponie in der Bundesrepublik übertroffen werden. ...' ... Danach kann festgestellt werden, daß der Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein, Herr Prof. Dr. Heydemann, öffentlich und eindeutig die Auffassung geäußert hat, die Deponie sei zwar verbesserbar, aber insgesamt positiv zu bewerten. Die von Herrn Prof. Dr. Heydemann erwähnte Gegenwehr der Lübecker Bürger wird von ihm danach offenbar als eine subjektive und durch die Tatsachen nicht gerechtfertigte Gegenwehr erklärt. Die Bürger der Hansestadt Lübeck und mit ihnen die Bürgerschaft, der Senat und auch der Unterzeichner persönlich sind von diesen Äußerungen des zuständigen Ministers zutiefst betroffen und beunruhigt. Unabhängige Experten haben uns immer wieder bestätigt, daß kurz-, auf jeden Fall aber mittel- und langfristig Gefahren für die Lübecker Trinkwasserversorgung von der Deponie Schönberg ausgehen." Im übrigen zeigte der sonst bieder und "professoral" wirkende Heydemann den für einen Clubfreund typischen lockeren Umgang mit den Gesetzen und mit fremden Geld, wie folgender LN-Artikel vom 19.11.2003 ebenso erhellt wie die für Insider übliche Vorzugbehandlung durch die Justiz: "Schleswig-Holsteins früherer Umweltminister Berndt Heydemann (parteilos) muss sich nicht wegen Veruntreuung von Forschungsgeldern vor Gericht verantworten. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren ... hat die Kieler Staatsanwaltschaft gegen Zahlung von 50.000 Euro (gemäß § 153 a StPO) eingestellt. ... Heydemann war vorgeworfen worden, Forschungsgelder der Kieler Christian-Albrechts-Universität zu Gunsten seiner 'Gesellschaft für ökologische Projektplanung in Nieklitz (Ludwigslust) veruntreut zu haben. ..."

3)   Auch bei der IHK Lübeck hatte man für den Fall der Fälle bereits die richtigen Leute auf den richtigen Positionen plaziert, bzw. für die Ersatzlogen gewonnen. Innerhalb der IHK Lübeck waren für den Interzonenhandel die Abteilung VIII (Handel) und die Abteilung VI (Außenwirtschaft) zuständig. Dort waren als Abteilungsleiter (AL) bzw. als AL-Stellvertreter Udo P. aus dem Kiwanis-Club (Clubfreund von Engholm) und Hans-Ulrich C.  aus dem Rotary-Club Lübeck-Burgtor tätig.

4)   Rechtsanwalt und (damals noch) Notar Dr. Volker Lemke - Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Dr. Helmut Lemke, einem Ehrenrotarier mit böser Nazivergangenheit - gehörte nach den Rotary-Mitgliederlisten von 1984/85 und 1988/89 ebenfalls zur selbsternannten Elite ("Wir sind die Besten!"). Wie die "rotarische Verschwörung der Anständigkeit" im konkreten Einzelfall aussehen kann, ist exemplarisch dem Bericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) des Landtages Mecklenburg-Vorpommern vom 24.6.1994 zu entnehmen: "Die Gründung der Gesellschaft für Altlasten und Abfallwirtschaft mbH Mecklenburg-Vorpommern - GAA. ... Bei der Beurkundung am 19.12.1991 in Lübeck waren neben dem Notar die Umweltministerin Dr. Uhlmann und der Staatssekretär Dr. Conrad anwesend. Grundlage des Beurkundungstermins ... war eine in der Kanzlei von Dr. Lemke angefertigte Computerabschrift des zuletzt gefaxten Vertragstextes vom 19.12.1991. In diese Abschrift wurden die während der Beurkundung vorgenommenen Änderungen handschriftlich aufgenommen. ... Auf Nachfragen während seiner Aussage legte Dr. Lemke dem Untersuchungsausschuß seine Urschrift des GAA-Gesellschaftsvertrages vor. Auch in dieser Urschrift ist der entscheidende Teil ... über den eigentlichen Text gesetzt und mit einer Winkelklammer eingefügt. Es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob diese Einfügung während oder nach der Beurkundung gemacht wurde. Dr. Lemke wurde daraufhin weiter entgegengehalten, daß in der Abschrift nicht nur ein Satzteil schlicht vergessen, sondern zudem noch eine grammatikalische Änderung vorgenommen wurde. ... Auch dem Vorhalt, daß dieser Fehler weniger für ein Versehen als für eine ursprünglich andere ... Formulierung spreche, konnte Dr. Lemke wiederum nur mit der Erklärung des Übertragungsfehlers begegnen. Den Namen der Mitarbeiterin, die diesen Fehler bei der Abschrift des Vertrages gemacht haben muß, konnte Dr. Lemke dem Ausschuß nicht mehr nennen. Er versprach dem Ausschuß, herauszufinden, welche Mitarbeiterin in dieser Angelegenheit tätig war. Eine entsprechende Information ist beim Untersuchungsausschuß jedoch bisher nicht eingegangen." Dazu bleibt anzumerken, daß zwischen Beweisaufnahme vor dem PUA und der Berichtsveröffentlichung drei Monate lagen, so daß davon ausgegangen werden kann, daß Dr. Lemke die gewünschte Mitarbeiterin nicht benennen wollte oder nicht konnte, wenn er sich selber am Schreibcomputer betätigt haben sollte.

5)   Dr. Dr. Uwe Barschel, geboren am 13.5.1944, Rechtsanwalt und Notar. Von 1971 an CDU-Abgeordneter des Landtages und seit 1982 Ministerpräsident und damit einer der Nachfolger des Vaters von Dr. Volker Lemke. Barschel wurde am 11.10.1987 in Genf ermordet. Einer seiner bemerkenswerten Beamten ist der oben bereits erwähnte Ministerialdirigent Dr. Peter-Uwe Conrad. Bei einem Treffen am 17.11.1983 in Adolf Hilmers Privatwohnung versuchte Conrad in die große innerdeutsche Politik einzugreifen. Es sei ihm unverständlich, erklärte Conrad unter vier Augen gegenüber IMB "Siegfried" aus Ost-Berlin, daß sich die DDR mit ihren Kreditwünschen ausgerechnet nach Bayern an Franz J. Strauß wende. Denn viel loyaler als Strauß und die Bayern seien die Norddeutschen. Dann nennt Conrad Namen, insbesondere seinen Ministerpräsidenten Uwe Barschel. Weitere Hintergründe beleuchtet der ehemalige Chefreporter aus dem Springer-Verlag Joachim Siegerist in der 5. Auflage seines Buches "Das Testament des Uwe Barschel", wo es auszugsweise heißt: "Uwe Barschel, der als junger Mann von einem großen Förderer 'in die Freimaurerbewegung gelotst wurde', wollte sich von diesem in Waffengeschäfte verwickelten Kreis vermutlich befreien. Nicht nur das - er wollte auch 'auspacken', 'Die ganze Bande in die Luft jagen'. Dabei sprach er sogar von einer 'politischen Mafia'. Beweisen kann ich nur die in Anführungszeichen gesetzten Zitate ..." Nicht auszuschließen ist, daß Barschel gar nicht wegen irgendwelcher Waffengeschäfte oder wegen der Gefahr des "Auspackens" umgebracht wurde, sondern wegen seiner einen Monat vor den Landtagswahlen am 13.9.1987 erfolgten Ankündigung, zum 30.4.1988 alle Müllexporte seines Bundeslandes zu stoppen, was erhebliche negative Folgen und Signalwirkungen für die Deponie Schönberg gehabt hätte.

6)   Oswald Kleiner, Rotarier, der nach Barschels Wunsch Generalstaatsanwalt nach Gerhard Teschke werden sollte, stand auch auf der Liste der Zeugen eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Schwerin zur Deponie. Sein Erinnerungsvermögen war sehr geschwächt und die maßgeblichen Aktenvorgänge waren in seiner Behörde natürlich auch schnellstmöglich dem Reißwolf zugeführt worden. Vielleicht hatte ja auch sein Aufenthalt in der "Fürstensuite" der geschlossenen Psychiatrie eine Amnesie eher gefördert als geheilt.

7)   Dr. rer. nat. Peter Kruse, LIONS-Club, am 14.4.1950 geborener Physiker, tätig als Abteilungsleiter im Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern (MV), der erst von (ihre Freizeit opfernden) Mitgliedern der Bürgerinitiative darauf aufmerksam gemacht werden mußte, daß zwischenzeitlich zumindest 18 Deponie-Mitarbeiter an Krebs erkrankt waren, wovon 11 ihrer schweren Erkrankung erlagen.

8)   Uwe Tanneberg, LIONS-Club, der als Präsident des Landesrechnungshofes MV nicht umhin kam, die von seinen Mitarbeitern aufgedeckten Sauereien von Staatssekretär Dr. Conrad, der 1960 aus der DDR in die BRD kam, der Öffentlichkeit zu präsentieren.

9)   Gerd Rischau, LIONS-Club, der als für die Trinkwasserversorgung zuständige Senator der Hansestadt Lübeck 1988 nicht einmal wußte, was schon in der Journaille nachzulesen war, daß nämlich die PAK-Werte (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) in der Hauptschöpfung vervierfacht waren und auf dem Grundwasser unter der ehemaligen Kokerei ein Teerölsee schwamm.

10)         Ottfried Strubelt, LIONS-Club, der in seiner Eigenschaft als oberster Toxikologe in der Hansestadt Lübeck mehr vertuscht als aufgeklärt hat. Er war nicht nur Hochschullehrer und Direktor des Instituts für Toxikologie der Universität zu Lübeck, er war auch für die CDU sechs Jahre lang Senator für das Marktwesen und die öffentlichen Einrichtungen zuständig.

11)         Peter Sünnenwold, LIONS-Club und Loge ("Zur Weltkugel"), der ausweislich der Stasi-Protokolle zusammen mit Adolf Hilmer 1978 auf der Leipziger Messe war, wo es auch sonst "richtig zur Sache ging", aber unser frischgebackener Stadtpräsident hat ja noch nie etwas anbrennen lassen. Seine freundschaftlichen Beziehungen zu Adolf Hilmer sind uralt. Beide kennen sich noch aus Zeiten, als Hilmer der wirtschaftliche Durchbruch versagt blieb und beide zusammen mit einem Lübecker Rechtsanwalt ihr Glück in einem Aktien- und Effektenclub versuchten.

12)         Dr. Robert Knüppel, Lions-Club und angeblich höchstgradiger Freimaurer in Lübeck, ehemaliger Bürgermeister, der auch mit in Leipzig war. Als er sich in der Zeugenvernehmung vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuß in Kiel gerade an die entscheidenden Einzelheiten zu Schönberg erinnern wollte, genügte nur ein kurzer Einwurf eines "anderen Eingeweihten", um seine Lippen endgültig zu diesem Thema zu versiegeln. Das "Siegel Salomonis" hatte wieder einmal zugeschlagen.

13)         Dr. Carl Hermann Schleifer, LIONS-Club. Mein Gott, das wird ein Roman!!! Er ist die Spinne im Netz. Er war nicht nur Amtschef des Finanzministeriums in Kiel, sondern auch Barschels alter Weggefährte, der noch kurz vor seinem Tode über ihn sinngemäß sagte, Schleifer sei ein schlimmer Finger und in dessen Haut wolle er um's Verrecken nicht stecken. Das mit dem Verrecken kam dann doch anders. Das haben entweder zwei Mafia-Killer aus Mailand besorgt (so ein hoher Schweizer Polizeioffizier) oder der Mossad (so der ehemalige - nun öffentlich mit dem Tode bedrohte - Offizier des israelischen Geheimdienstes Victor Ostrovsky)  und LOStA Heinrich Wille ertränkt noch heute seinen Gram im Alkohol, daß er diesen Fall seines Lebens nicht aufklären durfte und daß man sogar nicht davor zurückschreckte, seiner lieben Frau ans Leder zu gehen. Barschels tödlicher Fehler war, daß er nach seinem politischen Sturz "auspacken" wollte; in diesem Zusammenhang sprach er ausdrücklich von "einer politischen Mafia", die er "hochgehen" lassen wollte. Schleifer stand offenbar auf seiner beabsichtigten "Demaskierungsarie" ganz oben an, hatte der doch durch seine Aussage Barschels Demontage eingeleitet. Schleifer war u.a. Mitglied des Aufsichtsrates der HDW, als diese Werft und Waffenschmiede unappetitliche Dinge mit dem rassistischen System in Südafrika abwickelte. Es ging um Verstöße gegen ein UN-Embargo, um Blaupausen usw. von U-Booten. Norbert Gansel hat da in Bonn einiges aufgeklärt, bevor es ihn in die Schlangengrube an der Förde zurück verschlagen hat. Sonst weiß Frau Simonis eine Menge über den Scherbenhaufen, den Schleifer (auch wegen seiner gertenschlanken Balettmäuse im Schloß Salzau) zurückließ; sie durfte als nachfolgende Finanzministerin aufräumen, als Enholm noch "zum Aufklaren" zu mute war. Auch DER SPIEGEL (13 / 1988 / 43) wußte von Schleifers Freizügigkeiten unter der Rubrik "Filz" zu berichten: "Staatliches Lottogeld wird seit Jahren zum Wohle der Kieler CDU-Landesregierung verwendet. ... Die oppositionellen Parlamentarier haben das System der Umwegfinanzierung durchschaut: Als Schlüsselfigur bei der Geldvergabe fungiert Carl-Hermann Schleifer, Staatssekretär im Finanzministerium, der als Vorsitzender des Beirats der Lotto-Gesellschaft auch bei der Spendenvergabe mitentscheidet." Schleifers Berührungen mit Schönberg werden u.a. durch ein Pressefoto belegt, auf dem er Arm in Arm und in gelöster Atmosphäre zusammen mit Adolf Hilmer und Rudolf Kenner auf der Deponie abgelichtet wurde. Heute ist Schleifer Vorstandsvorsitzender der Damp Holding AG; dieser Klinikkomplex wurde in den 1970er Jahren mit reichlich Zonenrandförderung und Baukombinaten aus der DDR hochgezogen. Diese (noch) nicht börsennotierte "Wellness-Anstalt" erwirtschaftete im Jahre 2000 immerhin 311,6 Mio. DM Umsatz.

14)         Franz Josef Strauß, LIONS-Club, intervenierte im Kanzleramt, als die Sache mit Südafrika in die Hose zu gehen drohte. Für ihn kam es auf eine Korruptionsaffäre mehr oder weniger nicht an. Einzelheiten zu diesem "Prototyp eines integeren LIONS-Löwen" kann man u.a. bei dem hervorragenden Bernt Engelmann oder im SPIEGEL nachlesen.

15)         Kurt Rebmann, LIONS-Club, kam oft nur mit Hilfe zweier kräftiger Männer in seine Wohnung; so zugesoffen hatte er sich mit Obstler und Edelzwicker oder dergleichen. Auch auf seinem Gewissen lastete die verfassungswidrige Wiedereinführung der Todesstrafe in Sachen RAF. Als Dr. Alexander Schalck-Golodkowski nicht nur die Krise bekam, sondern in Panik zu geraten drohte, entsandte "Reblaus", wie der Generalbundesanwalt nicht nur behördenintern genannt wurde, seinen juristisch und charakterlich unterbelichteten Oberstaatsanwalt Dr. Hans-Jürgen Förster, um den Koko-Chef fürsorglich zu beraten, damit er nicht aus dem Ruder laufe; wenn er sich an die Presse wenden wolle, habe dies nur über den SPIEGEL zu geschehen, daß sei immerhin das angesehenste Witzblatt für Juden, Freimaurer und Clubmitglieder in der Bananenrepublik. Förster hatte sich schon in Lübeck bei dem Rotarier Kleiner und dann noch in Bad Kleinen "bewährt", so daß er bald die Treppe zum Ministerialdirigenten hinauffiel.

16)         Gerhard Teschke, LIONS-Club verbot damals als Generalstaatsanwalt von Schleswig-Holstein weitere Ermittlungen, die den Verbleib der Dioxin-Gifte auf der Deponie in Schönberg aufgeklärt hätten.

17)         Adolf Hilmer wird von einer ehemaligen Mitarbeiterin der Hansestadt Lübeck nachgesagt, er sei Freimaurer, war aber hiermit keinesfalls behauptet werden soll. Die Annahme beruht unter anderem darauf, daß Hilmer seinerzeit häufig mit dem Freimaurer Peter Kremer in dessen "Hotel Schweizerhaus" zusammengesessen haben soll. Noch Interessanter ist die Information, daß Hilmer in einer Vernehmung durch das Kieler Landeskriminalamt erklärt haben soll, sein Onkel sei seinerzeit der ranghöchste Offizier des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) in Schleswig-Holstein gewesen.

18)         Dr. Hans-Eckhard Tribess, Rotarier war einige Jahre als Rechtsanwalt und Notar bei Gerhard Rüsse und Partner tätig, die im ehemaligen "Haus des deutschen Ostens" residieren, welches nach dem Umbau für Anwaltszwecke vom Volksmund - so behaupteten es jedenfalls die Lübecker Nachrichten - als "Verteidigungsministerium" getauft worden sein soll, wobei angeblich nicht der strafrechtliche Bereich der Anwaltstätigkeit gemeint sein sollte. Obwohl die Hansestadt Lübeck über ein personell gut ausgestattetes Rechtsamt verfügt, wurde Rotarier Tribess mit Prozeßführungen beauftragt, die die Anfechtung von Transportgenehmigungen zur Giftmülldeponie Schönberg betrafen. Nach Angaben von GRÜNEN und Bürgerinitiativen soll Tribess weiterhin seine kostenlose Rechtshilfe für das Tätigkeitsfeld der Deponie angeboten haben.

19)         Achim Hauenschild, Rotarier war stellvertretender Chefredakteur der Lübecker Nachrichten, als einer seiner Redakteure über das von den Nazis in der Palinger Heide errichtete Wasserwerk zur Versorgung der Munitionsfabriken in den Lübecker Stadtteilen Schlutup und Wesloe berichtete, welches die Stasi-Legende von einer durchgehenden geologischen Barriere im Bereich des östlichen Traveufers als Lüge oder zumindest als Ammenmärchen entlarvte. Hauenschild soll seinem Redakteur C. den fertigen Artikel aus der Schreibmaschine genommen und diesen in den Papierkorb befördert haben.

20)         Joachim Wegener, Rotarier damals Bürgermeister von Bad Schwartau, sorgte mit wenig feinen Mitteln dafür, daß Adolf Hilmer ein für seine Betriebserweiterung gewünschtes Grundstück bekam, welches dem "Müllbaron" von einem Lübecker Bauträger vor der Nase weggeschnappt worden war. Einzelheiten dazu können in dem justizkritischen Buch "Die Rechtsbeugermafia" nachgelesen werden.

21)         Hans-Werner Alpen, Rotarier und Diplom-Ingenieur, Teilhaber der Firma Claus Alpen Baugesellschaft mbH in Neustadt in Holstein. Die Firma Alpen hat bereits seit 1974 im Bereich der späteren Deponie Schönberg/Ihlenberg Kiesausbeute betrieben. Dort soll dann später die Kupferschlacke der Metallhütte verschwunden sein, die zumindest mitverantwortlich für die hohen Arsenwerte in den Pegeln auf der Insel Buchhorst (Dassower See) und in Lübeck-Schlutup sein soll. In Schlutup wurde ein gegenüber dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung um das vierfache erhöhter Arsenwert analysiert, der wegen der Abstromverhältnisse nicht auf dem arsenverseuchten Pfleiderer-Grundstück beruhen kann. Besonders bemerkenswert erscheint, daß Hans-Werner Alpen just im Jahre 1978 "zu den Wimpeln der Rotarier" gerufen wurde, als die konkrete Umsetzung des Planes - unter anderem auf der Leipziger Messe - begann.

22)         "Der seit Samstag flüchtige Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski, soll sich in Israel aufhalten. Den Informationen zufolge ist Schalck jüdischen Glaubens und hätte damit nach den israelischen Einwanderungsgesetzen ein Aufenthaltsrecht." (dpa-Meldung vom 4.12.1989)

23)         "Verschob Waffen - schmuggelte Westmilliarden - verbrannte 100.000 Geheimakten - Schalck, der Schieber, mit Geldkoffer in Israel." (BILD-Zeitung vom 4.12.1989 - Schlagzeile)

24)         "Dabei gehörte der Mann schon aus Gründen politischer Hygiene samt seiner Sippschaft hinter Gitter." ("Der Morgen" im Mai 1991 über den Devisenbeschaffer, KoKo-Manager, Juden und Stasi-Oberst Dr. Alexander Schalck-Golodkowski)

 

Wir erwarten nunmehr von unserem Bundesinnenminister Otto Schily (der Altachtundsechziger mit der Kokusnußfrisur), der kürzlich im NPD-Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht sein Waterloo erlebte, ein Verbotsverfahren gegen den LIONS-Club und ähnliche subversive Vereinigungen einzuleiten. Wir halten LIONS, Rotary und Kiwanis für schädlicher und einzelne Clubmitglieder für krimineller als die NPD, die ja ohnehin zusammenbrechen würde, zöge man alle Spitzel und V-Leute in- und ausländischer Dienste ab! Allerdings wird Otto Schily trotz der eindeutigen Faktenlage insoweit nicht seiner Amtspflicht nachkommen. Warum nicht? Unter anderem, weil seine Parteifreunde und Kabinettskollegen Hans Eichel ("der Schuldenmajor") und Manfred Stolpe (erst Stasi-Orden, dann Maut-Desaster) eben LIONS-Club-Mitglieder sind.

 

Zu welchen katastrophalen Umweltschäden die Geldgier oder die Clubräson gewisser Personen führt, zeigt nur ein winziger Ausschnitt der Gesamtpoblematik, nämlich die Grundwasserbelastung, wie diese - ohne Anspruch auf Vollständigkeit - aus der anliegenden Widerspruchsbegründung vom 27.12.2004 ersichtlich wird!

 

 

Anmerkung: Der vorstehende Text wurde - u.a. um journalistischen Sorgfaltspflichten zu genügen - Herrn Björn Engholm (Kiwanis-Club) und je einem Mitglied von Rotary und Lions in Lübeck als Zirkular übergeben, ohne daß in der gesetzten Frist (auch nicht bis heute) sachliche Unrichtigkeiten gerügt oder sonstige Korrekturwünsche geäußert worden wären. Im übrigen nehmen wir bezug auf den hervorragenden Artikel von Claus Friehe zum gleichen Thema "Deponie Schönberg", der auf

 

www.luebeck-zeitung.de

 

nachgelesen werden kann.

 

 

 

 

 

 

Detlef Winter                                                                           Lübeck, den 27.12.2004

Max-Planck-Str.13

23568 Lübeck

Tel/Fax: 0451-32990

www.luebeck-kunterbunt.de

 

 

Staatliches Amt

für Umwelt und Natur

Schwerin

Telefax: 03 85 - 64 33 - 603

Pampower Straße 66

19061 Schwerin

 

Umweltinformationsgesetz

AZ: StAUN SN-420a/1570.3-5810/UIG/2004

 

Sehr geehrter Herr Engel, sehr geehrter Herr Zielke,

 

gegen den mir am 23.12.2004 bekanntgegebenen Bescheid vom 22.12.2004 lege ich

                                       W i d e r s p r u c h

 

ein und beantrage,

 

meine mit Schreiben vom 2.6.2004 geltend gemachten Ansprüche nach Maßgabe des UIG zu erfüllen, soweit diese nicht durch den im übrigen angefochtenen Bescheid zugesprochen wurden.

 

Zur Begründung führe ich aus:

 

1) Frau Dr. Krüger von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Nordwestmecklenburg (NWM) hat mir gegenüber am 4.5.2004 in Gegenwart des Herrn Umweltamtsleiters und des Herrn Günter Wosnitza (Beiratsmitglied) ausdrücklich erklärt, das Umweltministerium des Landes Mecklenburg-Vorpommern (MV) habe im Jahre 1997 ihrer Behörde gemäß § 111 Wassergesetz die Zuständigkeit bezüglich der hier maßgeblichen Problematik der Deponieauswirkungen entzogen. Mit Schreiben vom 13.8.2004 haben die Herren Dr. Schattke und Dr. Benter mitgeteilt, einen solchen Erlass des Umweltministeriums zur Änderung der Zuständigkeit gäbe es nicht. Verwaltungsakte der Ministerien werden üblicherweise "Erlasse" genannt; gleichwohl will ich mich nicht auf diesen Begriff fixieren. Es mag sich ohne weiteres um eine Entscheidung handeln, die anders bezeichnet wurde (Verwaltungsakt, Anordnung o.ä.). Ich darf demzufolge insoweit um verbindliche Erklärung bitten, ob Frau Dr. Krüger mir am 4.5.2004 die Unwahrheit gesagt hat (!!!) oder ob es tatsächlich eine - wie auch immer geartete - Maßnahme gibt, die auf § 111 Wassergesetz MV beruht. Sollte ich auf diesem Wege nicht weiterkommen, werde ich leider nicht umhinkommen, die Einleitung dienstrechtlicher Schritte gegen Frau Dr. Krüger zu beantragen. Wir sollten zumindest darin übereinstimmen, daß eine derartige (vorsätzliche) Falschinformation eines Beiratsmitglieds und des satzungsgemäß beigezogenen juristischen Sachverständigen ein Dienstvergehen sein dürfte.

Herr Dr. Schattke wird die diesbezügliche Antwort im Schreiben vom 13.8.2004 nicht aus eigener Wahrnehmung beantwortet haben, da er nach den mir erteilten Informationen erst kürzlich aus dem Kieler Umweltministerium heraus die Nachfolge von Herrn Dr. Beckmann angetreten haben soll. Was Herrn Dr. Benter anbetrifft, teilte mir vor einiger Zeit ein dortiger Kommunalpolitiker mit, es sei in Schwerin ein "offenes Geheimnis", daß dessen Ehefrau ziemlich weit oben auf der Gehaltsliste des Herrn Adolf Hilmer stehe. Das soll - vorbehaltlich des Wahrheitsgehalts - natürlich keine Vorurteile gegen die Integrität der Amtsführung des Herrn Dr. Benter nach sich ziehen; in Verbindung mit den weiteren Merkwürdigkeiten kann man mir es allerdings nicht verdenken, wenn ich mir so meine Gedanken mache und der Äußerung der Frau Dr. Krüger auf den Grund gehen möchte.

 

2) Ihre Entscheidung zu den Protokollen der Wasserrunden entspricht nicht der Sach- und Rechtslage.

Die Behauptung, die Protokolle der Wasserrunden enthielten keine umweltrelevanten Daten, nehme ich Ihnen - mit Verlaub gesagt - schlicht und einfach nicht ab. Allein schon die Bezeichnung "Wasserrunde" in Verbindung mit den von Ihnen genannten Teilnehmern indiziert notwendig die Befassung mit dem zweifelsfrei umweltrelevanten Thema der möglichen Einwirkung der Deponie auf das dortige Grundwasser. Vier der von Ihnen genannten fünf genannten ständigen Mitglieder der Wasserrunde beschäftigen sich - allein schon aus ihrer Behörden- bzw. Firmenbezeichnung ersichtlich - mit der "Umwelt", so daß ich Ihr Bestreiten gedanklich nicht nachvollziehen kann.

Sollte dieser Widerspruch zu keiner Abhilfe führen, werde ich voraussichtlich das Verwaltungsgericht anrufen (müssen); ich gehe davon aus, daß das Verwaltungsgericht sich einen unmittelbaren Eindruck davon verschaffen wird, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang die Protokolle umweltrelevante Informationen enthalten oder nicht.

Weiterhin erlaube ich mir den Hinweis, daß sich schon - ohne einen Kommentar beizuziehen - aus den drei weiteren "Verweigerungsgründen" des § 7 I 1 UIG ("internationale Beziehungen", "Landesverteidigung" und "erhebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit") ergibt, welche hohen Anforderungen an "die Vertraulichkeit der Beratungen von Behörden" zu stellen wären, wenn es denn darauf ankäme.

Tatsächlich kommt es aber auch darauf nicht an, da von einer "Vertraulichkeit der Beratungen von Behörden" allein schon durch die Teilnahme der privatrechtlich organisierten und privatwirtschaftlich handelnden IAG (GmbH) und IUQ (GmbH) nicht mehr die Rede sein kann. Zu der früheren Fassung dieser Vorschrift heißt es bei Schomerus u.a.: "Ist die Information bereits ... nach außen (außerhalb der Behörde, d.V.) gedrungen, ist sie nicht mehr verwaltungsintern."

Selbst wenn dies anders wäre, wären alle Protokolle der Wasserrunden, die ja schon lange vor der angeblichen § 111-Entscheidung getagt haben soll, vollständig Seite für Seite nach den vorstehend genannten Kriterien durchzugehen und gegebenenfalls in teilweise abgedeckter/geschwärzter Kopie zu präsentieren. Dieser Mühe hat man sich offenbar bisher nicht unterzogen.

Letztlich wäre dem Verwaltungsgericht auch in aller Ausführlichkeit darzulegen, warum die Bürgerinitiativen und der Unterzeichnende vermuten, daß man ihnen wahrscheinlich brisantes Material vorenthalten will und daß wahrscheinlich eine weitgehende deponiebedingte Kontaminierung des Grundwassers durch Sickerwasser eingetreten sein dürfte. Dazu vorläufig nur in Stichworten:

a)    Der Gäbler-Bericht aus 1999 stellt aufgrund von Borisotopenuntersuchungen eine Sickerwasserfahne im Grundwasser fest

b)   Der Gäbler-Bericht befand sich nicht im StAUN (Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde), sondern wird nur zufällig bei intensiver Suche im LUNG (Güstrow) "versteckt" vorgefunden

c)    Die vier belasteten Pegel, die dem Gäbler-Bericht zugrundliegen, sind seit 1999 in sträflicher (und möglicherweise strafbarer!) Weise nicht mehr beprobt worden

d)   Statusbericht GLA 1991 (zusammen mit einschlägigem SPIEGEL-Artikel)

e)    Sachverständigengutachten Dr. Gronemeier 1987

f)     Gamma-HCH-Befund (Feststellung in 1. Nachträglicher Anordnung)

g)    AOX-Befund am Bockholzberg (Pegel 360 = 361)

h)   Danach Feststellung anderer Schadstoffe im Pegel 1003

i)      Expertise von Frau Dipl.-Ing. Majeran (Umweltamt der Hansestadt Lübeck) 1989

j)      Belastung von zumindest vier Pegeln in unmittelbarer Nähe des MBA-Geländes

k)   Schreiben des Unterzeichnenden an Dr. Beckmann vom 22.6.2003 (lit. A)

l)      BMBF-Bericht vom 1.6.1996

m) Rückbau der Pegel 18 und 19 trotz Belastung über den Richtwerten der 8. N-AO

n)   Insgesamt 41 (!!!) Überschreitungen der Richtwerte der 8. N-AO

o)   Ungeklärter Chlorideinbruch Mitte der 1980er Jahre (Herr Lückstädt am 24./25. März 2004)

p)   Schließung der Brunnen in Selmsdorf und Schönberg

q)   Schließung aller LPG-Brunnen

r)     Presseinfo des Umweltministeriums MV über Chlorid- und Ammoniumeinbrüche in Brunnen in Teschow und Selmsdorf

s)     Havarieliste der Bürgerinitiative (Herr Uilderks)

t)      Belastungen gemäß Unterlagen des Zweckverbandes Grevesmühlen

u)   Brunnen in Lübeck-Schlutup mit 40 mg/l Arsen, die wegen der Abstromverhältnisse weder vom Pfleiderer-Grundtück, noch von den Altlasten der Munitionsfabriken stammen können

v)   Von Frau Dr. Krüger behauptete Entziehung der Zuständigkeit gemäß § 111 Wassergesetz MV

w) Energie & Wasser Lübeck (ehemals Stadtwerke) reagieren bis heute nicht auf meinen UIG-Antrag vom 31.8.2003

x)   Strafanzeige des Herrn Wosnitza und der Frau Pape an den Generalbundesanwalt

y)   Geheimniskrämerei und Verzögerungen beim Gutachten Dr. Agster (die behaupteten "nur" 2-3 % Zustrom aus dem Gebiet östlich der Trave wird von Fachleuten allgemein und massiv angezweifelt

z)    Frau MP Heide Simonis geb. Steinhardt sagt: "Mit Udo (Umweltprofessor und Ehemann) spreche ich über Schönberg nicht!"

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

PS: (Juni 2005)

 

1)   Die dringend notwendigen und auch vereinbarten Grundwasserkontrollen im Zusammenhang mit dem Bau des Herren-Tunnels unter der Trave wurden nicht oder nur unvollständig oder erst nach massiven Protesten von Umweltschützern durchgeführt. Schon im Planfeststellungsverfahren habe ich Einwender darauf hingewiesen, daß der Tunnelbau voraussichtlich auch der Verschleierung der Ursachen für eine Grundwasserbelastung dienen werde.

2)   Im Jahre 2005 berichtete die Regionalpresse, daß der Lübecker Trinkwasserversorger für 10 Mio. Euro ein neues Wasserwerk bei Geschendorf (Kreis Segeberg) errichtet.