Brixner, die Justiz, die CSU und die Rotarier - ein Überblick

Das Motiv von Brixner dürfte woanders zu finden sein. Im opablog hatte man sich hierzu schon am 25. Februar Gedanken gemacht:

http://opablog.net/2013/02/25/woher-der-belastungseifer-von-richter-brixner-i/

Interessant sind die Kommentare von Klaus G. Stölzel. Demnach ist Brixners Sohn, Helge Carl Brixner, Vorsitzender der CSU Ortsverband Marloffstein und er war auch Vorstandsmitglied der Jungen Union Kreisverband Erlangen-Höchstadt sowie der Jungen Union Bayern. Er hat also die CSU-Doktrin ("Wer Macht hat, darf diese mißbrauchen") schon von früh auf gelernt.

Otto Brixners Schwiegertocher, Petra Lobenhofer-Brixner, ist seit 2008 stellvertretende Bürgermeisterin in Marloffstein, ist ebenfalls Vorstandsmitglied im CSU Ortsverband Marloffstein und ehemaliges Vorstandsmitglied der Jungen Union Kreisverband Erlangen-Höchstadt.

Neben der eindeutigen CSU-Verbindung gibt es auch noch die mysteriösen Rotarier, von denen wohl einige auch in den von Mollath geführten Unterlagen namentlich auftauchten. Es ist nicht ungewöhnlich, daß Rotarier, die sich angegriffen fühlen, zum Gegenangriff übergehen. Beziehungen haben diese ja in vielfältigster Art und Weise. Bekanntlich sollen Rotarier " freundschaftliche Beziehungen entwickeln, um sich anderen nützlich zu erweisen" (Zitat aus Wikipedia). Passend dazu gab es dann auch Anfang 2013 entsprechende einseitige Bemerkungen, die zudem auch noch mit - ich will jetzt nicht Lügen sagen, nennen wir es mal "nur" Falschinformationen - gespickt waren, vom 1. Sekretär des Rotary-Clubs München-Harlaching, Roland Helgerth.

Im aktuellen Mitgliederverzeichnis des Rotary Club Nürnberg wird der vom 01.07.2008 bis 30.09.2011 dank Vorschlag von Justizministerin Beate Merk damalige Generalstaatsanwalt in Nürnberg, Klaus Hubmann, geführt. Dieser wurde übrigens auch von Mollath namentlich in seinen Eingaben angegriffen und war darüber sicherlich nicht sehr glücklich. Hubmanns Vorgänger war übrigens seit 2005 Dr. Roland Helgerth. Ist das etwa der gleiche Helgerth vom Rotary-Club München-Harlaching? Ja, das ist er. Man vergleiche die Bilder des Generalstaatsanwalts a.D. Helgerth und des 1. Sekretärs Helgerth des Rotary-Club München-Harlaching.

Hubmanns Nachfolger als Generalstaatsanwalt in Nürnberg ist seit dem 01.10.2011 ein gewisser Hasso Nerlich. Dieser war, als Mollath 2004 sechs Strafanzeigen stellte, Präsident des Amtsgerichts. Allen Strafanzeigen hätte man nachgehen müssen, keiner einzigen wurde nachgegangen. Hasso Nerlich war als GStA maßgeblich daran beteiligt, den Wiederaufnahmeantrag von Oberstaatsanwalt Dr. Meindl um die Rechtsbeugungsvorwürfe gegen Otto Brixner zu entschärfen.

Sicherlich ist es dann nur Zufall, daß das Sekretariat der Rotary Club Nürnberg-Kaiserburg direkt in der HypoVereinsbank Nürnberg zu finden ist. Angaben aus dem Impressum des Rotary Clubs (nicht der HVB, auch wenn es so aussieht!):

Sekretariat:
Christine Burkhardt
HypoVereinsbank Nürnberg
Lorenzer Platz 21           
90402 Nürnberg           
T. 0911/2164-1490, Fax -1125,
Mail: christine.burkhardt@unicreditgroup.de

Man beachte die Mail-Adresse. Die HypoVereinsbank gehört inzwischen zur UniCredit Group.

Moment, werden sich jetzt einige fragen, HypoVereinsbank Nürnberg? Ist das nicht die Bank, bei der Mollaths Ex-Frau Petra Maske gearbeitet hatte? Genau, das ist exakt die Bank, die laut Mollath Schwarzgeldverschiebungen in die Schweiz betrieb, die später Frau Maske entlassen hat und die die angeblichen "wahnhaften" Ideen des Gustl Mollath in einem internen Bericht bestätigte.

Maskes späterer Ehemann, Martin Maske, kannte Otto Brixner aus früheren Handballzeiten. Martin Maske arbeitete wie seine Ehefrau, Petra Maske, für die HypoVereinsbank Nürnberg. 2003 wurde er Direktor der ausgegliederten HRE, die 2009 ob ihres großen Erfolgs (oder war es vielmehr wegen gigantischer Verluste?) zu Lasten der Steuerzahler verstaatlicht werden mußte. Wie man heute weiß, hat sich Martin Maske mit Otto Brixner am 08.08.2006 vor dem Gerichtssaal unterhalten, woran sich aber Otto Brixner vor dem Untersuchungsausschuß nicht erinnern wollte. Vielleicht redete man dabei auch über den alten Handballfreund Rechtsanwalt Dr. Hans Georg Woertge, dessen Frau die Scheidungsanwältin von Frau Mollath war und der später behauptete, Gustl Mollath hätte auch bei ihm Reifen zerstochen. Zudem erfand Woertge das Motiv, daß die Ehefrau seines Sozietätskollegen Wolfgang Greger, Regine Greger, angeblich die Scheidungsanwältin von Frau Maske war, obwohl diese gar keine Rechtsanwältin war. Dies sollte dazu dienen, die Sachbeschädigungen an den Fahrzeugen der Eheleute Greger Mollath anzulasten. Dank der erfundenen Anwältin konnte man eine Verbindung zur Kanzlei herbeireden und Mollath als Tatverdächtigen für alle Taten vorstellen, was Otto Brixner auch dankend übernahm.

Zum Schluß ist noch festzustellen, daß Justizministerin Beate Merk Mitglied im Rotary Club Ulm/Neu-Ulm ist. Wenn man den Spruch "Rotarier aller Länder, vereinigt euch" verinnerlicht, dann wird einem schon klarer, wer hier eigentlich wen schützen wollte und es leider auch bis heute konnte.

Damit schließt sich der Kreis. Man kann nun besser verstehen, wie Brixner, die Justiz im Bereich Nürnberg, die CSU und die Rotarier in diesem Intrigenspiel gegen Gustl Mollath zusammenpassen. Gegen soviel Macht und Machtmißbrauch hatte Mollath keine Chance. Das Traurige dabei ist, daß die Veranwortlichen alle noch auf freiem Fuß sind, während Mollath seit sieben Jahren unschuldig in der Psychiatrie zusammen mit Schwerkriminellen einsitzt.