Typisch lübsch (29)

 

Der verdienstvolle Senator Gallonska hat bereits in den 70er Jahren mit mir über die Verlagerung des Priwall­-Krankenhauses auf das Festland gesprochen. Wir hatten uns sogar schon nach einem Grundstück umgesehen, waren uns dann aber einig, dass ein solches Vorhaben bei der auch damals beschränkten Einsichtsfähigkeit der Lübecker Politiker nicht durchzusetzen war.

 

Das neue Krankenhaus wird nicht für Travemünde gebaut, wie manche Dorfpolitiker meinen, sondern umfasst einen weiteren Einzugsbereich einschließlich Kücknitz. Dementsprechend muss auch der Standort ausgewählt werden und nicht nach dem Wunsch, eigene Grundstücke mit Gewinn zu veräußern.

 

Der Neubau sollte einer Gesellschaft übertragen werden, die etwas von modernem Krankenhauswesen versteht und die wesentlich schneller plant und baut, als man das von der Lübecker Bürokratie erwarten kann. Die innere Struktur des Krankenhauses muss den modernen Anforderungen entsprechen und darf weder von politischen noch gewerkschaftlichen Zwängen behindert werden.

 

Das neue Krankenhaus sollte ebenfalls von einem privaten Konsortium geführt werden. Wir haben in Deutschland genügend Beispiele, dass dies besser funktioniert als die Einmischung der kommunalen Behörden.

 

Quelle: Leserbrief von Dr. Wolfgang Dau in den Lübecker Nachrichten vom 31.1.2001 (Hervorhebungen vom Bearbeiter)

 

Anmerkung: Dr. Dau war langjähriger Chef-Arzt des Priwall-Krankenhauses